18.12.23, 11:10
Nein, nein, alles gut. Natürlich kann Jeder an das Thema so herangehen, wie er es für richtig erachtet. Ich habe das Ganze bereits mehrfach erklärt, es gibt sogar entsprechende Einzelfäden dazu. Dennoch kommt in fast jedem Faden nach einer Weile die Frage, ob man die technische Qualität relevant ist und argumentiert wird eben immer mit Erlebnissen aus der Psychoakustik.
Das Thema "Vergleiche" an sich ist hoch komplex. Das spielen vor Allem Dinge wie Erwartungshaltung und Musikauswahl sehr viel deutlicher mit, als auf den ersten Blick angenommen. Dann benötigt so ein Vergleich auch eine verlässliche Basis, um zu vernünftigen und vor Allem reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen und hier wird es dann sehr deutlich technisch. Das bedeutet, dass die Wiedergabekette für einen Vergleich zu 100% linear spielen muss und damit genau das was auf der Schallplatte oder CD drauf ist auch wirklich 1:1 und ohne Frequenzgangverfälschung wiedergegeben wird.
Warum? Weil sich die Mehrzahl der in einer Wiedergabeanlage veränderbaren technischen Faktoren eben nicht auf die Tonalität auswirken. Ein Beispiel:
Änderst Du das Netzteil Deiner Phonostufe, dann hat das in erster Linie Auswirkungen auf das Rechteckverhalten der nachfolgenden Verstärkerschaltung, den Brumm- bzw. Störabstand und die Kanaltrennung. Darin kommt Tonalität und somit sowas wie mehr oder weniger Bass und Hochton nur indirekt vor. Und hier kommt in der Bewertung zudem die Psychoakustik sehr deutlich und vor Allem sehr deutlich verfälschend zum Tragen. Eine Erhöhung von Brumm- bzw. Störabstand sorgt für mehr Details in der Wiedergabe, aber auch dafür, dass ein zuvor verschmierter Bassbereich nun detailliert und strukturiert dargestellt wird. Das wird leider fälschlich immer als weniger Bass und damit idR schlechter bewertet, obwohl es einen deutlichen Qualitätsgewinn darstellt.
Gleichzeitig sorgt dieses mehr an Details auch dafür, dass die Räumlichkeit und Plastizität zunimmt, Instrumente und Stimmen mehr Körper, mehr Kontur, besser voneinander unterscheidbar, die Bühne besser in Breite, tiefe und Höhe gestaffelt ist. Will man das aber "erhören", dann ist das abhängig vom Musikstück (ist da überhaupt ausreichend Räumlichkeit eingefangen? Sind das überhaupt reale Instrumente oder kommt das Alles vom Midi-Rekorder?), den Lautsprechern und dem Raum, Deiner Tagesform und natürlich auch davon, dass Dein Hirn Dir nicht den üblichen Streich spielt und nur auf die vordergründigen Effekte Bass und Hochton reagiert.
Das Beispiel zeigt übrigens nicht nur die Problemstellungen beim Vergleich auf sondern auch, weshalb die Gazetten und Hersteller es so einfach haben, dem HiFi-Nerd regelmäßig ein X für ein U vorzumachen. Ebenso zeigt es, weshalb man bei den sogenannten Empfehlungen von Gleichgesinnten und deren hochgradig individuellen Geschmacksabstimmung nach Gehör regelmäßig zu anderen Ergebnissen kommt.
Wichtig ist also aber auch, dass man die technischen Themen in Ihre möglichen klanglichen Auswirkungen "übersetzt".
P.S.: Vielleicht sollte ich doch nochmal einen zusammenhängenden Faden mit den technischen Erklärungen und zugehörigen Übersetzungen und den zugehörigen und auch irreführenden psychoakustischen Effekten starten?
P.P.S.: Der Begriff Psychoakustik führt die Diskussion leider all zu häufig auch in die falsche Richtung. Das tut die Technik zwar auch; vor Allem dann, wenn der Techniker erklärt, dass der "angeblich" erhörte Effekt physikalisch nicht sein kann. Beides aber spricht dem Gegenüber keinerlei Fähigkeiten ab sondern ordnet diese nur entsprechend und eigentlich auch vorurteilsfrei richtig ein. Die Psychoakustik ist dabei sogar ein wenn auch empirisches so doch ein anerkanntes Wissenschaftsfeld und sagt bei Weitem nicht aus, dass der hörende Proband grundsätzlich Einen an der Klatsche hat. Dieses Thema wird immer nur dann gestriffen, wenn es in der Diskussion keinen Weg mehr aufeinander zu und zu einem "gemeinsamen" Verständnis gibt.
Das Thema "Vergleiche" an sich ist hoch komplex. Das spielen vor Allem Dinge wie Erwartungshaltung und Musikauswahl sehr viel deutlicher mit, als auf den ersten Blick angenommen. Dann benötigt so ein Vergleich auch eine verlässliche Basis, um zu vernünftigen und vor Allem reproduzierbaren Ergebnissen zu kommen und hier wird es dann sehr deutlich technisch. Das bedeutet, dass die Wiedergabekette für einen Vergleich zu 100% linear spielen muss und damit genau das was auf der Schallplatte oder CD drauf ist auch wirklich 1:1 und ohne Frequenzgangverfälschung wiedergegeben wird.
Warum? Weil sich die Mehrzahl der in einer Wiedergabeanlage veränderbaren technischen Faktoren eben nicht auf die Tonalität auswirken. Ein Beispiel:
Änderst Du das Netzteil Deiner Phonostufe, dann hat das in erster Linie Auswirkungen auf das Rechteckverhalten der nachfolgenden Verstärkerschaltung, den Brumm- bzw. Störabstand und die Kanaltrennung. Darin kommt Tonalität und somit sowas wie mehr oder weniger Bass und Hochton nur indirekt vor. Und hier kommt in der Bewertung zudem die Psychoakustik sehr deutlich und vor Allem sehr deutlich verfälschend zum Tragen. Eine Erhöhung von Brumm- bzw. Störabstand sorgt für mehr Details in der Wiedergabe, aber auch dafür, dass ein zuvor verschmierter Bassbereich nun detailliert und strukturiert dargestellt wird. Das wird leider fälschlich immer als weniger Bass und damit idR schlechter bewertet, obwohl es einen deutlichen Qualitätsgewinn darstellt.
Gleichzeitig sorgt dieses mehr an Details auch dafür, dass die Räumlichkeit und Plastizität zunimmt, Instrumente und Stimmen mehr Körper, mehr Kontur, besser voneinander unterscheidbar, die Bühne besser in Breite, tiefe und Höhe gestaffelt ist. Will man das aber "erhören", dann ist das abhängig vom Musikstück (ist da überhaupt ausreichend Räumlichkeit eingefangen? Sind das überhaupt reale Instrumente oder kommt das Alles vom Midi-Rekorder?), den Lautsprechern und dem Raum, Deiner Tagesform und natürlich auch davon, dass Dein Hirn Dir nicht den üblichen Streich spielt und nur auf die vordergründigen Effekte Bass und Hochton reagiert.
Das Beispiel zeigt übrigens nicht nur die Problemstellungen beim Vergleich auf sondern auch, weshalb die Gazetten und Hersteller es so einfach haben, dem HiFi-Nerd regelmäßig ein X für ein U vorzumachen. Ebenso zeigt es, weshalb man bei den sogenannten Empfehlungen von Gleichgesinnten und deren hochgradig individuellen Geschmacksabstimmung nach Gehör regelmäßig zu anderen Ergebnissen kommt.
Wichtig ist also aber auch, dass man die technischen Themen in Ihre möglichen klanglichen Auswirkungen "übersetzt".
P.S.: Vielleicht sollte ich doch nochmal einen zusammenhängenden Faden mit den technischen Erklärungen und zugehörigen Übersetzungen und den zugehörigen und auch irreführenden psychoakustischen Effekten starten?
P.P.S.: Der Begriff Psychoakustik führt die Diskussion leider all zu häufig auch in die falsche Richtung. Das tut die Technik zwar auch; vor Allem dann, wenn der Techniker erklärt, dass der "angeblich" erhörte Effekt physikalisch nicht sein kann. Beides aber spricht dem Gegenüber keinerlei Fähigkeiten ab sondern ordnet diese nur entsprechend und eigentlich auch vorurteilsfrei richtig ein. Die Psychoakustik ist dabei sogar ein wenn auch empirisches so doch ein anerkanntes Wissenschaftsfeld und sagt bei Weitem nicht aus, dass der hörende Proband grundsätzlich Einen an der Klatsche hat. Dieses Thema wird immer nur dann gestriffen, wenn es in der Diskussion keinen Weg mehr aufeinander zu und zu einem "gemeinsamen" Verständnis gibt.