S-Arm Modelle Lenco - wichtiger Hinweis
#1
Wichtiger Hinweis für Lenco S-Arm Modelle

Da ich drei S-Arm Lencose besitze ist mir folgendes aufgefallen:
Alle Lenco S-Modelle besitzen unterschiedliche Asisa-S-Arme. Allen S-Armen ist gleich, das diese ein 150 mm S-Rohr besitzen.

Es gibt S-Arme mit 160 mm & 150 mm Rohrlänge.

Durch die Schön Schablone fiel mir auf, das die 150 mm zu kurz sind. Das System läßt sich nicht richtig einstellen.
Selbst mit einer "Haushaltsschablone" läßt sich das System nicht wirkliche vernünftig einstellen. Weshalb es nicht ohne Grund Schablonen gibt, wo nur die innere Punkt ein zu stellen ist.

Bei meinem L78 SÖ habe ich ein 160 mm S-Rohr nachgerüstet. Damit stimmt die Geometrie zu 100%. Das System braucht kaum noch nach justiert werden.

Abhilfe schafft:
- Austausch des 150 mm S-Rohres gegen ein 160 mm Rohr
- Verlängerung des 150 mm Rohren durch einen angesetzten 10 mm Aluring.
Dazu wird in das hintere Ende des S-Rohres ein 8 mm Karbonrohr, so weit es geht, eingeschoben, auf dieses kommt der 10 mm Aluring.
Vorteil des eingesteckten Karbonrohres, das S-Rohr wird steifer, u.a. werden dadurch Resonanzen vermindert.
Bei meinem L78 SÖ ist auch ein Karbonrohr am hinteren Ende des 160 mm S-Rohres eingesteckt.

Mit audiophilen Gruß - Nadja
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#2
Ich kenne mich mit Lenco überhaupt nicht aus, Frage mich aber, was der Hersteller sich dabei gedacht hat? Ein Konstruktionsfehler? Absicht? Eine andere Philosophie: Die spezielle "Lenco Geometrie"?

Schick doch Mal ein Photo Deiner Umbauten.

Viele Grüße
Christian
Viele Grüße Christian
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#3
(03.02.22, 3:32)Darkstar schrieb: Ich kenne mich mit Lenco überhaupt nicht aus, Frage mich aber, was der Hersteller sich dabei gedacht hat? Ein Konstruktionsfehler? Absicht? Eine andere Philosophie: Die spezielle "Lenco Geometrie"?

Nee, die Geometrie eines Tonarmes kann man nicht anhand der Länge des S-förmigen Armrohrs bewerten. Der Ansatz ist also falsch, vor Allem, wenn es da wie im Text zu lesen angeblich um 10 mm = 1 Zentimeter Unterschied geht.

Der Gedankenfehler hier ist übrigens Folgender: Sollten diese beiden angesprochenen Tonarm die gleiche Geometrie aufweisen, dann muß die Nadelspitze unabhängig von der Rohrlänge des geschwungenen S-Armrohrs immer an der gleichen Position zum liegen kommen. Dafür aber muß nicht das s-förmige Armrohr identische Rohrlänge haben sondern der Abstand vom Tonarmdrehpunkt zur Nadelspitze gleich sein. Dazu gehört das s-förmige Armrohr und die Headshell. So ein s-förmiges Rohr wirkt also z.B. im Vergleich zu einem geraden Armrohr nur kürzer, solange da kein Headshell angeschraubt ist.

Hat der Hersteller zwei unterschiedliche Rohrlängen gebaut, dann handelt es sich also entweder um abweichende Geometrien oder es gibt auch unterschiedlich geformte und lange Headshells - und das ist übrigens auch der einzig richtige "wichtige Hinweis"

Gleichzeitig wird die Geometrie ja nicht von Schön sondern vom Hersteller bestimmt und diese besteht immer noch und einheitlich nur aus effektiver Armlänge, Kröpfungswinkel und Überhang. Nullpunkte zur angeblichen Optimierung des abgetasteten Bereiches auf der Schallplatte gehören nicht dazu und führen auch nur marginal zu einem angepassten Verzerrungsspektrum; diese sind also auch nur begrenzt bzw. nur wenig hilfreich. Das zeigt die Onlinetabelle, welche hier unter Tools verlinkt ist mit der graphischen Darstellung ja auch sehr gut auf. Und wie man sieht, führen diese allseits beliebten Schablonen nur zu Fehlinterpretationen, nicht aber unbedingt zu Lösungen oder Verbesserungen.

P.S.:

Das hier ist ein gutes Werkzeug für die Tonabnehmer-Justage - viel besser als jede Schablone, weil es keine Fragen offen lässt, keine Missverständnisse schafft und sich nur auf die geometrierelevanten Parameter konzentriert

https://www.acoustand.co.uk/collections/...ew-product
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#4
Ich weiß, das das sehr eigenwillig klingt.

In den 1970er gab es andere Messschablonen als Heute.

Lenco hat immer die selbe S-Rohrlänge gehabt.

Früher habe ich immer meine Systeme mit einer Standard-Schablone am inneren Punkt eingestellt.

Erst durch die Schön Schablone, ist mir die Ungereimtheit aufgefallen. Diese Schablone gilt als eine der genauesten
Habe ich einige S-Armrohre in zwei unterschiedlichen Längen, von den unterschiedlichsten Asia Tonarmen. Meist wurden die 150 mm Tonarmrohre verwendet.

In der Praxis, das ist meine persönliche Erfahrung, hat sich gezeigt, das mit einem 160 mm Tonarmrohr die Geometrie beim Lenco stimmt.
Das 160 mm S-Rohr ist am hinteren gerade Ende um 10 mm länger, nicht in den Biegungen oder vorne.

Bei meinen Thorens Tonarm Umbauten, die ich auf S-Arm umrüste, brauche ich das S-Tonarmrohr nur vorne Schieben, um die richtige Geometrie nach Schön ein zustellen.

Es gibt eben immer wieder Dinge, die sind mit der Theorie nicht vereinbar, nur in der Praxis erfahrbar.

Gruß Nadja
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#5
Hallo Nadia,

das hat mit Theorie und Praxis nichts zu tun. Schön versucht, wie auch all die anderen Schablonenbauer eine Optimierung auf den Abtastbereich der Schallplatte, der sich ja angeblich geändert habe. Das ist allerdings nicht ganz richtig, denn die Normung der Schallplatte, also dort wo der Rilleneinlauf startet und der Rillenauslauf innen auf der LP endet, wurde seit 1948 nicht geändert.

Diese Schablonen wollen die Abtastverzerrungen über die Festlegung der Nullpunkte und dortigen Justage auf 0 Grad Spurfehlerwinkel hin optimieren. Das sieht auf den ersten Blick schick aus, bringt aber in der Realität gar nichts. Warum? Nun, darüber wird mit der Spurfehlwinkel im Bereich von 1 Grad manipuliert, was im Resultat ungefähr 0,5 bis maximal 1 % weniger Abtastverzerrungen ergibt. Da Deine Lautsprecher idR aber bereits von selbst 10% und mehr an Verzerrungen dem Musiksignal hinzufügen, kannst Du davon nichts hören.

Auch ist die Geometrie und Mathematik leider genauso unumstößlich wie die Physik. Änderst Du den Überhang oder die "Fadenlänge des Armrohres", dann änderst Du die Kröpfung und erhältst einen Tonarm mit anderer Geometrie. Da kommen zwar ebenso Töne raus, wie davor, aber der Vergleich von vorher zu hinterher ist ein Vergleich von Leberknödel zu Kaviar oder eben Äpfel mit Birnen. Das hat also keine Beweiskraft für irgendwas.

Übrigens ist die Einstellung nach effektiver Tonarmlänge, Überhang und Kröpfung immer noch die einzig Korrekte. Wenn eine Schablone nicht passt, dann ist die Schablone verkehrt und nicht etwas am Tonarm nicht in Ordnung.  Wink
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#6
(03.02.22, 9:19)Don_Camillo schrieb:
(03.02.22, 3:32)Darkstar schrieb: Ich kenne mich mit Lenco überhaupt nicht aus, Frage mich aber, was der Hersteller sich dabei gedacht hat? Ein Konstruktionsfehler? Absicht? Eine andere Philosophie: Die spezielle "Lenco Geometrie"?
P.S.:
Das hier ist ein gutes Werkzeug für die Tonabnehmer-Justage - viel besser als jede Schablone, weil es keine Fragen offen lässt, keine Missverständnisse schafft und sich nur auf die geometrierelevanten Parameter konzentriert

https://www.acoustand.co.uk/collections/...ew-product
Ohne jetzt mit meinem unzureichenden Wissens- und Erfahrungsstand zu versuchen, Deine Argumentation in Gänze zu verstehen, hätte ich eine Frage:
Ist der Protractor von Dr. Feickert Deiner Meinung nach ebenso ungeeignet zur Tonabnehmerjustage (oder mit anderen Worten gefragt: Bin ich einfach nur auf Werbung herein gefallen)?

Danke für Euren fundierten Input! th_up
Grüße
Robert

Wer gute Gräben gräbt, kriegt eine größere Schaufel.
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#7
(03.02.22, 19:44)rowo schrieb: Ist der Protractor von Dr. Feickert Deiner Meinung nach ebenso ungeeignet zur Tonabnehmerjustage (oder mit anderen Worten gefragt: Bin ich einfach nur auf Werbung herein gefallen)?

So eine Schablone funktioniert nur dann korrekt wenn der einzustellende Tonarm auch einer der von der Schablone angebotenen Geometrien folgt und auch noch die entsprechenden Einstellmöglichkeiten vorsieht. Zudem stammt nur einer der Theoreme im Hintergrund aus der Stereo-Ära (Stevenson 1966), die anderen Beiden aus der Mono-Ära.

Wurde Dein Tonarm aber nicht auf Basis von Stevenson entwickelt, dann justierst Du halt auf eine von der Hersteller-Vorstellung abweichende Geometrie, mit im Resultat abweichendem Überhang und Kröpfung. Das bringt Dir aber keinen echten Vorteil bzw. es gibt auch Tonarme, wo das überhaupt nicht funktioniert. Das gilt z.B. auf jeden Fall für alle SAEC-Tonarme und jene SME-Tonarme, bei denen der Überhang hinten an der Basis verstellt wird und die Headshell keine Langlöcher aufweist.

Ebenso macht der Aufwand für z.B. Rundnadelsysteme überhaupt keinen Sinn, da Du hier eben grundsätzlich mit einem quasi etwas anders gelagertes Abtastproblem konfrontiert wirst. Da es keine echte Kante auf der Nadelflanke gibt, ist die Kontaktfläche egal was Du in Sachen SRA (Tonarmhöheneinstellung für die Optimierung der Kontaktfläche) oder Kröpfung (Spurfehlwinkel) unternimmst immer gleich; das eigentliche Problem ist, dass der Radius der Nadelverrundung eigentlich für die Stereorille schon zu schmal ist und die Nadel deshalb nicht besser an die Flanken der Rille kommt. Bei schärferen nadelschliffen ist das natürlich etwas anders gelagert, weil dort ja explizit eine Nadelkontur gewählt wurde, die a) in die Rille tief genug eintauchen kann und mit der horizinat auszurichtenden Kontaktfläche optimal an der Rillenflanke anliegen soll. Hier sind dann sowohl Spurfehlwinkel als auch SRA von echter Relevanz.

Aber die anderen Geometrien bzw. eine Optimierung hin zu den abweichenden Nullpunkten ergibt Dir ebenso wie bei einer Einstellung nach Kröpfung und Überhang ebenfalls nur exakt jene zwei Punkte über die gesamte Schallplattenseite, in denen der Spurfehlwinkel genau null Grad beträgt. Entscheidend ist aber nicht wo auf der Schallplatte der Spurfehlwinkel exakt null Grad beträgt sondern, wie der Verlauf des Spurfehlwinkels über die gesamte Plattenseite aussieht. Jede Abweichung von eben diesen null Grad beim Spurfehlwinkel ist gleichbedeutend mit einem Anstieg in den Abstastverzerrungen. Und hier macht es keinen echten Unterschied ob diese nun am Anfang der Schallplattenseite, in der Mitte oder am Ende kleiner oder größer sind, es geht um die Gesamtverteilung über die gesamte Schallplattenseite. Hier ist es also optimaler, wenn die Verzerrungen über den bespielten Bereich der Plattenseite im Mittel kleiner sind als mit anderen Einstellungen. Und wenn Du die Geometrien bei vorgegebenen Daten für Deinen Tonarm durchspielst, dann fällt auf, dass hier keine der propagierten Methoden einen echten Vorteil ergibt.

Vielmehr gibt es auch noch andere Aspekte, die mechanisch bei der Herstellereinstellung nach Überhang und Kröpfung Vorteile aufzeigen. Das ist aber komplexere technische Mechanik.
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