Platte bügeln
#1
Moin zusammen!

Ich habe das erste Mal eine Platte, die selbst meine JVCs mit Servo-Tonarmen nicht abspielen können. Die hat einen Höhenschlag von fast einem Zentimeter! Leider gebraucht gekauft, war aber noch verschweißt, also kann ich dem Verkäufer keinen Vorwurf machen. Rückgabe daher ausgeschlossen.

Hat sich schon mal jemand am Plattenplätten versucht? Ich kenne die Methode mit den zwei Glasplatten im Backofen. Funktioniert das wirklich? Und kann ich auch was anderes als Glasplatten nehmen? Die habe ich nämlich gerade nicht zur Hand... Wink

Freue mich über alle Tipps und Hinweise.
Gruß
Ross

"Meine Aura strahlt wie 'ne Alufelge." Jacques Palminger (Kings Of Dub Rock)
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#2
Ja, das wird funktionieren, aber man hat dabei auch gewisse Risiken.
Dort wo sich die Platte nach oben wölbt, drückt die Glaspaltte mit etwa dem halben Gewicht drauf. Das kann durchaus auch die Rillen schädigen, muss aber nicht.
Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ein Ofen mit seiner recht hohen Leistung und groben Steuerung dafür so ideal ist. Plattenbügler erwärmen die Platten sehr langsam und der ganze Vorgang duaert dafür mehrere Stunden.

Man nimmt Glasplatten, weil die meist super glatt und gerade sind. Natürlich kannst du auch andere sehr glatte und gerade Platten nehmen. Ich habe zuerst an Eternit gedacht, aber auch Metallplatten können sehr glatt und gerade sein. Vermutlich geht sogar MDF
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

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#3
Es müssen möglichst dicke Glasplatten sein, da diese eine hohe Wärme-Speicherkapazität aufweisen, die durch diese Tatsache "länger" brauchen, um durchzuwärmen und somit die Spannung in dem Vinyl langsam abbauen. Wenn man nun darauf achtet, die Temperatur im Ofen durch wirklich langsames und behutsames Erhöhen insgesamt nicht über ca. 45 °C zu bringen (den Kapillar-Fühler eines geeigneten Thermometers mit in den Ofen legen),

   

stehen die Chancen gut, nach dem Erkalten des Gesamt-Konstrukts eine plane Scheibe zu haben, die unbeschädigte Rillen enthält...
Der Erfolg steht und fällt mit der gewählten, maximalen Temperatur - ist diese zu hoch, ist die Platte danach Sondermüll...
Ich würde diesen Vorgang aber definitiv an wertlosen Schallplatten ausprobieren, um die richtige Temperatur herauszufinden, bevor ich mir eine erhaltenswerte Platte vornehmen würde...
LG Carsten



Für den ersten Eindruck gibt es kein zweites Mal...
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Meine Geräte...? - Egal...

Meine Musik / Überzähliges Vinyl tauschen
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#4
Moin, ich habe das schon ein paarmal gemacht, immer mit Erfolg. Lediglich bei einer Platte "Supertramp ,live in Paris" hat es nicht ganz so gut geklappt. Die hatte aber eine recht winzige Welle im ersten Stück , so ca auf 2 cm mit 0,3 cm Wölbung. Die war vorher nicht abhörbar. Jetzt läuft die auch, wenn auch mit etwas knacken.

Ich habe in den Backofen einen Pizzastein gelegt, darauf ein Handtuch , dann die untere Glasplatte, die Schallplatte, die obere Glasplatte. Dann auf 55grd (Gärstufe) angeheizt. Kontrolliert mit einem digitalem Fleischthermometer. Bei dem Ofen schwankte die Temperatur von 48-55 grd. Das ganze ca. 3 Stunden so gelassen , ausgeschaltet u. ca. 5 Stunden abkühlen lassen.

Bei der Supertramp habe ich dann zusätzlich noch ein Gewicht auf die Stelle gestellt, weil das beim ersten Versuch nicht geklappt hatte.

Gruss
Rainer
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#5
Moin,

wenn die LP was besonderes ist kannste die auch hier bügeln lassen!

Bügel Service - Die Nadel
Gruß Guido

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
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#6
Ich kann Euch zu diesem Thema sagen ... dieses Problem hatte ich und bekam es durch einen Tipp wunderbar gelöst. Ich hatte/habe eine Platte, an der ich sehr hänge, diese gehörte meiner verstorbenen Schwester. Als ich diese das erste Mal nach 30 Jahren auflegen wollte, da war der Höhenschlag von sicher einem cm. Ein bekannter bei Hi-Fi Senf in Weimar, sagte mir ich sollte zwei Glasplatten nehmen, saubere Tücher und die Platte mit 4 Pflastersteinen beschweren. Das Ganze in die Tiefkühltruhe für 3 Tage und der Höhenschlag war wirklich weg. Jetzt tue ich dies mit jeder Platte, die einen Höhenschlag hat ... und es funktioniert. Grüße und viel Glück mit all den wirren Tipps.
Gruß

Uwe
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#7
Vielen Dank für die guten Tipps! Die Platte ist jetzt nichts Besonderes, hat mich 17,- inkl. Versand gekostet und wäre auch z. B. bei JPC jederzeit für 25,- nachzukaufen. Von daher möchte ich da jetzt nicht wirklich etwas investieren. Da ich aber leider keine passenden Glasplatten zur Hand habe fragte ich nach anderen Möglichkeiten. Die Idee mit der Tiefkühltruhe klingt ganz spannend. Da muss es doch auch nicht zwingend Glas sein, oder? Wenn ich die Schallplatte irgendwie zwischen zwei plane Platten (Holz?) lege und fixiere könnte das doch evtl. auch klappen, oder nicht?

Wie gesagt, die Platte ist nicht wertvoll. Da sie aktuell gar nicht abspielbar ist, kann ich quasi nur gewinnen... Wink

Falls jemand noch weitere Hausfrauentipps hat, immer her damit! Wink
Gruß
Ross

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#8
Darum hatte ich von MDF gesprochen. Beschichtete Spanplatten gehen sicher auch
Gruß

Jan


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#9
Ich lege immer noch Backpapier zwischen der Platte und dem Glas.
Gruss Jürgen

Ein Tag ohne Musik ist wie Currywurst ohne Pommes. Kann man essen, macht aber keinen Spaß.  Cool
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#10
(06.12.23, 11:26)Jan schrieb: Darum hatte ich von MDF gesprochen. Beschichtete Spanplatten gehen sicher auch

MDF habe ich tatsächlich da. Dann werde ich mal mein Glück versuchen. Erstmal in der Tiefkühltruhe, dann im Backofen. Oder umgekehrt... Wink

Ich danke und werde berichten.
Gruß
Ross

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