Gebrauchter Thorens TD 147 skippt - bitte um Ratschläge
#1
Hallo liebe Plattenliebhaber Big Grin

ich habe mir einen TD.147 (Tonarm TP 16 Mk III) gebraucht auf ebay gekauft - leider hat dieser nicht wie angegeben gleich funktioniert.
Ich bin ein recht unbeschriebenes Blatt was die Plattenspieler Hardware / Setup etc. angeht, es wäre super wenn ihr einem Anfänger ein wenig unter die Arme greifen könntet. Angel
Die Nadel der alten Ortofon Cartridge hat gleich den Geist aufgegeben, ich habe nach ein wenig forschen im Netz die Cartridge durch eine Audio Technica 740 ML ersetzt (meine Goldring hat nicht gescheit gepasst)

Auch mit der neuen Cartridge hatten all meine Platten extreme Hänger. Der Tonarm hat stark nach außen gezogen (ich konnte ihn gar nicht Richtung mitte schieben, er sprang immer zurück). Ich habe einige Änderungen vorgenommen, unter anderem das vom Vorbesitzer getauschte RCA Kabel gescheit angelötet (linker Lautsprecher war tot) und die 3 Federn (die das Subchassis stützen) neu angezogen - eine von ihnen war komplett locker.
Das extreme nach außen ziehen des Tonarms wurde wohl durch mein Rumschrauben behoben.
Aber egal wie ich jetzt am Setup rumbastele und schraube (besonders einstellen von Gegengewicht, Cartridge, Bank etc.), das skippen (gefühlt jetzt in beide Richtungen, aber nur noch alle paar 10 Sekunden) wird aber nicht wirklich besser.

Das Subchassis lässt sich über 2 Schrauben an der Unterseite entweder festmachen oder mehr und mehr lösen - hier finde ich die Bedienungsanleitung (zumindest für einen Anfänger wie mich) nicht eindeutig. Da heißt es nur "die Schrauben lösen bis das Subchassis frei schwingt" oder so ähnlich. Man kann dir Schrauben so gut wie ganz lösen, dann sind Tonarm und Plattenteller sehr wackelig - wenn man sie zu fest anzieht kann sich der Plattenteller nicht gescheit drehen.

Frage #1: kann mir bitte jemand sagen wie das ungefähr laufen muss? Wie beweglich muss das Subchassis sein?

Ich habe das Gefühl, mit dem Antiskating stimmt ebenfalls etwas nicht. Wenn ich ganz bis zum Anschlag drehe, dann sehe ich einen weißen Schaumstoff Stift der unten gegen die Halterung des Tonarms drückt - auch wenn ich den Plattenspieler von unten geöffnet habe sehe ich nicht wirklich was diese Einstellung bringen soll (also Antiskatinf von 1 hat gefühlt keinen Unterschied zu Antiskating 0).

Frage #2: ist hier eventuell etwas mit dem Antiskating falsch, weshalb das Setup instabil ist?

Frage #3: ist die Cartridge entgegen dem was ich gelesen habe so komplett falsch für diesen Plattenspieler das auch kaum bespielte Reissues ständig skippen?

Wenn ihr sonst irgendwelche Tipps für mich habt, immer her damit, würde mich sehr freuen Big Grin
Und bitte lasst Nachsicht walten, ich bin kein Hifi Experte, ich höre nur gerne Platten Blush

Ich werde mal ein paar Bilder anhängen, vielleicht erkennt jemand ja was fehlen könnte / kaputt ist.

Ich freue mich auf eure Vorschläge!
Lukas
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#2
Hallo Lukas und herzlich willkommen hier. 
Den TD 147 kenne ich nicht so gut. Mit dem TD150 mk2 besitze ich jedoch den Uropa..
Beim TD 150 ist das Subchassis sehr weich aufgehangen, es ist also richtig schön wackelig.
Mit Skippen meinst Du wahrscheinlich dass die Nadel aus der Rille springt, oder? 
Zuerst würde ich mal schauen ob der Tonarm Leichtgängig ist. 
Und, geht die Liftbank weit genug runter? 
Wenn die Liftbank nicht weit genug runter geht, dann wird dies die Ursache sein. 
Natürlich könnte der Tonarm auch schwergängig sein. 
Hierzu würde ich erstmal den Tonarm in die Schwebe bringen.. 
(also das Gegengewicht so weit raus drehen dass der Tonarm waagerecht schwebt..) 
Nun sollte der Tonarm sich sehr leicht drehen, wenn Du ihn kurz anpustest. 
Wenn du leicht von oben auf den Tonarm tippst, dann sollte er hin und her pendeln bis er wieder waagerecht schwebt.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#3
Hallo Lukas,

willkommen und viel Spaß hier im Forum. Smile

Selbst wenn du ein vermeintlich ungeeignetes System verwendest, wird dies nicht anfangen zu springen, es klingt nur einfach nicht so gut, wie es eigentlich könnte.

Wa sind nun die Ursachen?
Ist das System richtig eingestellt?
Läuft es auf anderen Drehern?
Ist der Arm richtig montiert?
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#4
Hallo Lukas
Hast du diese Seite schon gefunden?
http://thorens-info.de/Subchassis-Einstellung.pdf
Generell sollte das Subchassis schon recht weich eingestellt sein.
Optimale Systeme für den sehr leichten Thorens Arm sind die Ortofon Super OM 10/20/30/40
Das Antiskating richtet sich nach der Auflagekraft der Nadel(2g=Einstellung 2). 
Näheres hier.
http://thorens-info.de/html/tonarme.html
Was bei meinem 147er mal Probleme mit Springen gemacht hat(aber nur zum Ende der Platte hin)war wohl die Endabschaltung. Habe ich aber nicht selber behoben sondern machen lassen.
Gruß Rüdiger 
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#5
Hallo Lukas,

herzlich Willkommen bei uns.

Das Subchassis ist ein wichtiger Bestandteil der Plattenspielerkonstruktion des kleinen Thorens. Es soll die Abtastung von der Umgebung isolieren und somit den Rumpelfremdspannungsabstand hoch halten - das ist der Abstand zwischen Musiksignal und Störsignalen und je höher dieser ausfällt desto sauberer und qualitativ hochwertiger erfolgt die Wiedergabe der Schallplatten. Gleichzeitig verbindet das Subchassis das Tellerlager und somit den Plattenteller mit der Armbasis bzw. dem Tonarm

Das Subchassis hängt deshalb in drei Federn und wird wie folgt eingestellt:
  • Du entfernst den Boden, stellst den Plattenspieler in Waage soweit erhöht auf quasi Füße (z.B. zwei Sessel oder drei Bücher- oder CD-Hüllen-Türme), dass Du von unten mit Werkzeug (am besten eine kleine 1/4" Knarre mit passender Stecknuss) an die drei Federn und deren Schrauben kommst.
  • Das Ziel ist nun, dass 1. der Plattenteller genauso wie die Zarge des Thorens in Waage sind und 2. das Subchassis kolbenförmig schwingen kann. Kolbenförmig meint dabei dass es egal an welcher Stelle es angestupst wird immer gleichartig schwingt und nie an der Zarge anstößt.
  • Das führt nun dazu, dass Du die Federn mit der Mutter Eine nach der Anderen entweder strammer oder lockerer spannen musst. Die sind am Ende auch nie gleich fest oder wirklich fest
  • Erste Orientierungshilfe ist beim in die Waage stellen, dass der Abstand zwischen Plattentellerunterkante und der Deckplatte der Zarge ungefähr ein 3 mm Spalt sein soll
  • Zweite Orientierungshilfe - Du solltest den danach auch verendeten Tonabnehmer montiert habe und diesen auch fertig justiert, ausbalanciert und die passende Auflagekraft bereits eingestellt haben, weil die ganz Einstellung des Subchassis von der Gewichtsverteilung auf dem Subchassis abhängig ist. Also sollte auch der Plattenteller und die nachher verwendete Tellermatte aufliegen.
  • Dritte Orientierungshilfe - kolbenförmig hört sich gespreizter an, als es ist. Solange sich das Subchassis und das kannst Du an der Bewegung des Plattentellers gut sehen nach Anstupsen seitlich und nicht nur nach oben und unten bewegt, ist die Justage noch nicht passend. Kolbenförmig meint also, dass die Bewegung ausschließlich nach oben und unten erfolgt und nicht seitwärts

Dein TD-147 mit dem TP-16 MKIII weist eine effektive Masse von 7,5 gr auf. Der Tonabnehmer muss von seiner Nadelnachgiebigkeit zu dieser effektiven Masse passen, damit die Resonanzfrequenz im Bereich von 8 bis 12 Hz zum Liegen kommt. Auch das ist eine Anforderung, damit das Störsignal (z.B. Rumpeln) weit genug (um genau zu sein soll die Resonanzfrequenz gut zwei Oktaven weit entfernt sein) vom Musiksignal entfernt ist.  In die Berechnung der Resonanzfrequenz geht neben der Nadelnachgiebigkeit bei 10 Hz (AT gibt diese leider bei 100 Hz an, so dass wir diese nachher noch kurz umrechnen müssen) auch das Eigengewicht des Tonabnehmers und der Befestigungsschrauben ein. Ich habe hier im Portal eine Berechnungshilfe eingestellt

https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...sp=sharing

Mit dem AT VM740ML hast Du Dich bereits für einen sehr guten Tonabnehmer entschieden. Die Nadelnachgiebigkeit bei 100 Hz wird mit dem Faktor 1,4 auf den gültigen Wert bei 10 Hz umgerechnet, so dass Du bei einer Resonanzfrequenz bei ca. 10 Hz auskommst. Das ist also vollkommen ok und ist keine Erklärung für das Hängenbleiben des Tonarms.

Wenn der Tonarm in seiner seitlichen/ horizontalen Bewegungsebene "hakt", dann kann das verschiedene Ursachen haben.

  1. Es könnten die Horizontallager verdreckt oder nicht korrekt eingestellt (zu stramm, zu locker) sein
  2. Es könnte das Tonarmkabel in der Zarge irgendwo hängen bleiben
  3. Ein defekter Antiskatingmechanismus kann das ebenfalls hervorrufen
  4. Du könntest aber auch ein Problem mit der Tonarmhöhe haben - Tonabnehmer von unterschiedlichen Herstellern bauen auch mitunter unterschiedlich hoch. Jetzt hast DU an dem Tonarm die Liftbank mit der der Tonarm über den Lifthebel angehoben werden kann. Wenn der Tonabnehmer nun weniger hoch baut, so senkt sich das Armrohr weiter ab und stößt evtl. bei der Abtastung an verschiedenen Stellen der Schallplatte auf die Liftbank auf und wird somit an seiner Bewegung gehindert. Hast Du das schon kontrolliert?

P.S.: Wenn mit Skippen nur ein Springen der Nadel gemeint ist, dann kann das auch etwas mit der Aufstellung des TD-147 und Trittschall zu tun haben. Was passiert denn, wenn Du Dich vor den Thorens stellst und einmal springst? Springt dann die Nadel ebenfalls? Wäre das der Fall würde z.B. eine Wandmontage mit einer entsprechenden Konsole helfen
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#6
Moin Lukas,

in welchem PLZ Gebiet wohnst Du?
Im Großbereich Hamburg könnte ich Dir, wenn Du nicht weiter kommst, helfen.
In anderen PLZ sind bestimmt auch nette Kollegen!

Achso ja, Herzlich Willkommen!
Ein gutes Hobby will gepflegt sein!
Grüße von
Tom (früher Vinyl Tom)
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#7
(11.01.24, 1:14)Don_Camillo schrieb: Hallo Lukas,


Dein TD-147 mit dem TP-16 MKIII weist eine effektive Masse von 7,5 gr auf. Der Tonabnehmer muss von seiner Nadelnachgiebigkeit zu dieser effektiven Masse passen, damit die Resonanzfrequenz im Bereich von 8 bis 12 Hz zum Liegen kommt. Auch das ist eine Anforderung, damit das Störsignal (z.B. Rumpeln) weit genug (um genau zu sein soll die Resonanzfrequenz gut zwei Oktaven weit entfernt sein) vom Musiksignal entfernt ist.  In die Berechnung der Resonanzfrequenz geht neben der Nadelnachgiebigkeit bei 10 Hz (AT gibt diese leider bei 100 Hz an, so dass wir diese nachher noch kurz umrechnen müssen) auch das Eigengewicht des Tonabnehmers und der Befestigungsschrauben ein. Ich habe hier im Portal eine Berechnungshilfe eingestellt

https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...sp=sharing

Mit dem AT VM740ML hast Du Dich bereits für einen sehr guten Tonabnehmer entschieden. Die Nadelnachgiebigkeit bei 100 Hz wird mit dem Faktor 1,4 auf den gültigen Wert bei 10 Hz umgerechnet, so dass Du bei einer Resonanzfrequenz bei ca. 10 Hz auskommst. Das ist also vollkommen ok und ist keine Erklärung für das Hängenbleiben des Tonarms.
Big Grin

Also als Anfänger wäre ich spätestens jetzt raus aus der Nummer. 
Ihr solltet daran denken, dass sich manche bis dato überhaupt noch nicht mit so etwas befasst haben und dann schreibt ihr hier solche Raketenwissenschaften auf.
Das sind für Anfänger absolut Böhmische Dörfer...  Big Grin
Ich bin mir sogar sicher, dass viele ihren Plattenspieler Pi mal Daumen einstellen und es IHREN Ansprüchen genügt.
Wichtig ist erst mal den Plattenspieler zum laufen zu bringen ohne das es "skippt"
Funktioniert denn das Antiskating? Ist das richtige Auflagegewicht eingestellt?

PS: Willkommen hier im Forum und viel Spaß. Gaaanz wichtig: nicht entmutigen lassen!
LG
Ingolf
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#8
Hallo Lukas,

willkommen bei uns.

Für einen Anfänger, der Du ja nach eigener Aussage bist, wird die korrekte Einstellung des Spielers nicht mehr so einfach sein, zumal
Du das Subchassis scheinbar schon angezogen hast, bis es nicht mehr federt.

Wie Rolf (Don_Camillo) schon schrieb, muss dieses recht genau justiert sein, der Spieler "schwabbelt" dann sehr, was bei dieser
Baureihe so sein muss.

Auch der Hinweis mit der losen Sichel der optischen Endabschaltung, den Rüdiger (fr.jazbec) einbrachte, ist richtig.
Das Problem besteht bei vielen TD146 und TD147.

Warten wir ab, bis Du Deinen Wohnort preisgibst, dann kann Dir sicherlich jemand kompetent helfen.
Gruß
Michael
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#9
(11.01.24, 10:43)Spitzenwitz schrieb: (...)
Warten wir ab, bis Du Deinen Wohnort preisgibst, dann kann Dir sicherlich jemand kompetent helfen.

Und nein, wir sind keine satanische Sekte oder ein Geheimbund von wohlhabenden Verjüngungsserumerzeugern (das geht ja eh nur mit Minderjährigen), die unvorsichtige Neulinge, die ihren Wohnort preisgeben, aufsuchen und dann... kleiner Scherz! Angel
Willkommen bei uns! Alle wichtigen Tipps wurden ja schon gegeben: wir freuen uns auf Deine Rückmeldung th_up
Gruß Jochen

It‘s only Rock‘n‘Roll but I like it!  Cool
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#10
Hallo Lukas,

herzlich Willkommen hier im Forum auch von mir. Bei Thorens bin ich leider keine Hilfe. Ich bin aber überzeugt, dass Du hier Hilfe bekommen wirst.
Viele Grüße Christian
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