Tonarme ohne Antiskating
#51
VinylEngine war der richtige Tip. Bereits in der Beschreibung steht:

Grace G-545:

Lateral balance and stability control can be adjusted manually.

Die Einstellvorrichtung für das Auflagegewicht erfüllt tatsächlich beide Funktionen. Die Bdienungsanleitung ist in ganz schlechter Qualität eingescannt. Vielleicht kann man es ja trotzdem erkennen.

Warum man sich allerdings die Mühe macht, eine Lateral Balance einzubauen und gleichzeitig Antiskating weglässt, bleibt mir verborgen.

   
Viele Grüße Christian
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#52
(03.05.24, 6:25)Darkstar schrieb: Warum man sich allerdings die Mühe macht, eine Lateral Balance einzubauen und gleichzeitig Antiskating weglässt, bleibt mir verborgen.

Das vestehe ich schon. Im HiFi Bereich ist Antiskating nicht wegzudenken. Hier findet man die abenteuerlichsten Konstruktionen um das AS absolut exakt einzustellen. 
Im Studio Bereich wurde diese Fahne nie so hoch gehangen. Hier gibt es einige Tonarme die für 4 bis 5 stellige Summen über die Theke gehen, ohne AS. 
EMT hatte Tonarme ohne AS. (Aber natürlich auch viele mit), Bei den alten Fairchild Drehern war AS ein Fremdwort. 
Und ich kann den Ansatz, ohne AS zu arbeiten sehr gut verstehen. 
Das Antiskating ich im Prinzip ein Kompromiss, der zwar irgendwie funktioniert, technisch aber nicht wirklich eine saubere Lösung darstellt. (Ist leider die einzige Lösung.)
Die Skating Kraft ist nicht nur abhängig von der Auflagekraft, sondern auch von der Reibung, also dem Nadelschliff und von der Rotationsgeschwindigkeit der Schallplatte. 
Wir spielen mal mit 33 1/3, mal mit 45 und außen ist die Geschwindigkeit der Platte höher als innen. 
Zudem wirkt die Sakting Kraft nur auf die Nadel, der Tonarm bleibt von dieser vollkommen unberührt. Die Folge ist, die Nadel "möchte" Richtung Tellerachse wandern. 
Dies kann sie jedoch nicht, da sie in der Rille "gefangen ist". Daraus resultiert, die Reibung der Nadel ist an der inneren Rillenflanke höher. Dennoch folgt die Nadel der Rille. 
Die Skating Kraft wirkt auf die Nadel, jedoch nicht auf den Tonarm. (D.h. auf einer rillenlosen Platte wird der Tonarm durch die Nadel zur Plattenmitte gezogen, nicht weil irgendeine Kraft auf diesen einwirkt!) 
Einfach formuluiert: Nimmt man einfach in Kauf dass die Nadel etwas stärker auf die innere Rillenflanke drückt, ist das Skatin Problem an dieser Stelle gelöst. Der Tonarm hängt, ohne dass irgendweine Kraft auf diesen einwirkt über der Nadel. D.h. die mittige Zenrierung der Nadel im System ist immer gewährleistet! Die Kanalbalance stimmt also!

Möchte ich jedoch dass beide Rillenflanken absolut gleich "belastet" werden, müsste ich eine der Skatingkraft entgegengesetzte Kraft auf die Nadel einwirken lassen. (Dies ist jedoch nicht möglich!) 
Also ziehe ich die Nadel durch den Tonarm von der inneren Rillenflanke weg. Für die Nadel ist dieses Problem jetzt ungefähr gelöst. 
Aber, nun wirkt eine Kraft auf den Tonarm, die ich sonst nicht hätte!
Die Nadel zieht nach innen, der Tonarm zieht nach außen. Eigentlich eine elegante Lösung, wenn es ein starres System wäre. Nur leider ist es dies nicht! Die entgegengesetzten Kräfte werden an der einzigen beweglichen Stelle ausgeglichen, also im Prinzip am Nadelgummi, also der Nadelaufhängung. Ist das System sehr weich aufgehangen, so ist es möglich dass sich die Nadel nicht mehr richtig Zentrieren kann. Ich würde also gewissermaßen den Nullpunkt verschieben. Dies kann man übrigens selber leicht ausprobieren.
Man nimmt ein weich aufgehangenes Sytem und stellt das Antiskating auf den höchsten Wert ein. Der Sanger wird nun nicht mehr in der Mitte der Bühne stehen!

Oder kurz:
Einen Tod muss man sterben. Da man die Sakating Kraft nicht da kompensieren kann wo diese entsteht, hat man eine unsaubere Lösung.
a) Eine Rillenflanke wird stärker belastet
b) Ich übe eine Kraft auf den Tonarm aus, die dort nicht hingehört!
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#53
Hi@all,
ich stimme dem "einentlich" zu, bleibt aber das "Gschmäckle" 

Ich gehe dann lieber den weg AS zu nutzen und so zu "versuchen" die einseitige Beanspruchung zumindest zu minimieren.
Das die AS Kraft da nicht hingehört erledigt sich schon deshalb weil ICH die einstelle um die Rille soweit als möglich nicht einseitig abzunutzen, also gehört sie dahin. (für mich)

Das im Broadcasting anders gearbeitet wird und an das Thema Platten abspielen anders angegangen wird und die Zuverlässigkeit die Platten korrekt abzuspielen an erster Stelle steht ist nicht mit Heimanwendern vergleichbar, schon die Auflagegewichte lassen einen schaudern, viele möchten das nicht weil Sie Angst um die Platten haben, ob und inwieweit das die Platte schädigt hängt wohl auch von verschiedenen Faktoren ab.

Es gab da mal einen Test bei Youtube eine Platte zig tausend mal abgespielt, zum Ende hin war es kein "s" mehr sondern ein "sch"

Kurz und gut, solange es nicht verzerrt und ich mich mit sauberer mü abtastungen jenseits der 60 ist doch erstmal alles hübsch.


Wenn das Kipp Anti Skating die beste Lösung (einleuchtend) ist dann bin ich ja mit meinem Trio/Kenwood da ganz vorne mit dabei...

   


Guude
Harry
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#54
Ein gutes Antiskating funktioniert.
Es geht aber auch ohne.

Wenn es ohne geht und viele Varianten funktionieren, wer braucht dann "das Beste"?
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L, PicoLino2

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#55
Das ist das falsche Forum für diese Frage, im aaanderen Forum würden da bestimmt seitenweise Argumente kommen. Angel 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#56
Problem ist auch, wie Lenni schon geschrieben hat, dass die Skatingkraft zur Tellermitte hin abnimmt. Viele As-Systeme wirken jedoch mit gleichbleibender Kraft (Gewicht an Faden), oder entgegengesetzt (AS über Zugfeder). Dort nimmt die AS-Kraft zur Tellermitte zu, wärend die Skatingkraft abnimmt.
Die besten Möglicheiten Skating zu kompensieren sollen wohl wirklich die mit den Kippgewichten an der vertikalen Tonarmachse oder mit Magneten sein, weil dort die AS-Kraft kontinuierlich abnimmt, wenn der Tonarm Richtung Tellermitte wandert.
Jetzt wundere ich mich nur, warum es soviele Tonarme mit Fadengewicht oder Federkraft gibt. Kommt mir so vor, als wenn man sich gesagt hat: "Ok, es gibt Skating und wir haben etwas dagegen getan, aber wirklich lebenswichtig ist das nicht".
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#57
Cool damit wir alle was zum spielen haben und diskutieren, oder wie auch immer...
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#58
(03.05.24, 11:10)höanix schrieb: Das ist das falsche Forum für diese Frage, im aaanderen Forum würden da bestimmt seitenweise Argumente kommen. Angel 

Gruß Jörg

Hier kommen doch auch Argumente.....Auch noch solche, die ich verstehen und nachvollziehen kann...... Wink
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#59
Kipp Gewicht hat z.B. der PL 1800
   

Nochmals eleganter das des AT 1501 mk3.
Hier kann man den Halter des AS Gewichtes verdrehen. Man kann ihn also so einstellen dass wir beim Kipp Gewicht die AS Kraft zur Mitte der Platte hin abnimmt. 
Man kann ihn aber auch soweit drehen dass das Gewicht gar nicht gezogen wird.. 
(Obwohl, viele Kipp Gewichte kann man auch komplett weg klappen)
   
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#60
Bei deinem 1800er würde ich mal am PA-1000 Gewicht eine "Never Dull" Kur empfehlen... Cool 


Guude
Harry
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