Ansprüche, Befindlichkeiten, Geschmäcker
#1
Hi Leute,

gestern war ein komischer Tag. Ich war wegen Schlechtwetter zu Hause und konnte mich mal dem seit seit einiger Zeit bestehenden Brummproblem an meinem Eigenbaudreher widmen. Darum geht`s jetzt aber nicht und ich hab`s nahezu gefixt bekommen.
Komisch fand ich dass ich zum Test mehrere verschiedene, teils "höherwertige" Tonabnehmer mit verschiedenen Scheiben ausprobiert habe und mir nichts so wirklich gefallen wollte. Höhen haben mich etwas genervt und der Rest klang immer irgendwie lahm und leblos. An Tonabnehmern hatte ich Keramik (Sonotone 9TA), MC (Satin M 117-G) und MI (Grado F-3+). An Platten hatte ich sowohl ältere und auch neuere und aktuelle probiert. Nix. Hat mir irgendwie nicht gefallen. Einfach kein guter Tag?

Also hab ich am Abend noch meine nominell schlechteste Anlage bemüht (Klein&Hummel VS-55, Elac Miracord 10H mit dem Klotz von Nagaoka). Und was soll ich sagen.... ich hab das Grinsen nicht us dem Gesicht bekommen und neigte durchaus zum Witwippen.

Hier die Kombi:

   

Ich bin jetzt mal gespannt wie sich das in näherer Zeit entwickelt. Bin ich evtl. "akustisch zu doof" um Besseres besser zu finden? Trifft der alte Kram einfach meinen Geschmack? Klingt`s tatsächlich besser und ist die Physik außerhalb des Hörbereiches einfach wurscht? Oder war ich einfach nur schlecht drauf?
Seltsam auf jeden Fall.

Kennt ihr sowas auch?

Viele Grüße

Roman,der gerade schon wieder begeistert mit dem alten Schrott hört. Smile
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#2
Beide Anlagen im selben Raum?

Ich selber habe deutliche Unterschiede im Musikgeschmack und Hörlaune überhaubt je nach Tageszeit. Fängt Morgens mit ruhigem Zeug an und wird über den Tag gesehen zunehmend lauter.
Beste Grüße,
Andree
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#3
Ja, beide Anlagen direkt nebeneinander. Und ich hab sie auch gleich lieb.
Lautsprecher sind Canton Quinto 530. Direkt auf Ohrhöhe und auch für beide Anlagen mittels Umschalter die exakt selben.

Viele Grüße

Roman
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#4
Hallo Roman,

das kenne ich gut. An Tagen wo ich mal so richtig Stress im Geschäft habe denke ich manchmal: Ich gehe heute heim, setz mich auf die Couch und höre etwas Musik. 
Nach 5 Minuten mache ich Alles aus und lausche der Stille. Das bringt für mich mehr als mich durch ein tolles Album zu hören von dem ich nach kurzer Zeit genervt bin, egal auf welcher Anlage ich das höre.
Das sind nun mal die Befindlichkeiten. Meist bastle ich dann etwas im Keller und siehe da, nach einiger Zeit wird es besser.
Liegt aber vielleicht auch an meinem Tinitusfax (ein permanentes Faxgeräusch welches bei Stress lauter und schriller wird) in meinen Ohren. Ich muss erst etwas runter kommen um Musik zu genießen.
LG
Ingolf
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#5
Ich kenne dieses Problem. 
Heute wird ja sehr viel Rummel um über eine absolut lineare Wiedergabe gemacht. 
Der Tonabnehmer spielt am besten linear von 15 - 50.000 Hz. 
Unser Ohr steigt da natürlich schon lange aus. Und dann noch eine Sache. Man findet viele Tabellen mit Frequenzgängen von Stimmen und Instrumenten:
Was soll denn da nach 15 kHz überhaupt noch kommen? Fledermäuse? Instrumente spielen selten so hoch und ich glaube nicht dass Du Dir Orgelkonzerte angehört hast.. 
Will sagen, selbst sehr alte Technik spielt eigentlich das ab, was auf der Platte ist. 
Meine nobelste Wiedergabenkombi ist der Pioneer PL 70 II mit dem Victor MC1. 
Klingt überwältigend.. Also wenn die Aufnahme überwältigend ist.
Ist die Aufnahme nicht so prall, dann hört es sich recht mau an. 
Nebanan steht ein Pioneer XL A 700 mit einem Denon Dl 103r. Das System ist jetzt nicht der Feinzeichner vor dem Herren, spielt aber alles mit dem dazugehörigen "drive" ab. 
Oder man nehme eine alte Beatles Pressung und spielt diese mit ordentlichen Breitband Lautsprechern ab. 
Auch hier muss sich die Highendige Anlage schon recht warm anziehen. 

Hinzu kommt noch ein weiterer Effekt. 
Wenn man sehr entspannt ist, dann macht es manchmal schon sehr viel Laune mit geschlossenen Augen der genauen Bühnendarstellung zu lauschen. 
Aber hierfür muss man selber auch immer die Muße haben. Wenn man nur etwas mit dem Fuß wippen möchte und die Musik erleben, dann kann dies auch schnell anstrengend werden.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#6
Bei den Instrumenten geht es ja nicht um den Grundton, der darauf gespielt wird, sondern um die Oberwellen, die den jeweiligen Klang ausmachen. Darum klingt eine Blockflöte anders als eine Tin Whistle und natürlich anders als ein HighHat.
Dort gibt es durchaus Töne, die wir alten Säcke nicht mehr vernünftig hören können
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#7
Moin, Moin…

ich kenne das auch und kann Ingolfs Beitrag - bis auf den Tinnitus - blind unterschreiben. Gerade gestern war‘s wieder soweit. Ein langer Arbeitstag, viel Telefon und abends hatte ich dann wieder meine neue Donny Hathaway auf dem Plattenteller. Nach zwei Stücken habe ich dann alles wieder ausgemacht, mir fehlte die innere Ruhe…. Toller Klang, geile Stimme, schöne Musik, nervt mich aber… An solchen Tagen geht mir auch Musik über den Marshall Stanmore in der Küche auf den Sack.
Auch im Hochsommer, wenn es draußen wirklich heiß ist, habe ich selten Lust auf längeres Musikhören. Dann läuft die Anlage überwiegend für TV und Filme und auch das weniger.

Ich nehm‘s gelassen, auch wenn meine Frau mich in solchen Momenten manchmal komisch anschaut  Big Grin

Es passt oder auch nicht… Es ist, wie es ist.
Beste Grüße… Severin
__________________

Technics 1200G + Goldring Ethos
Denon DP-3000NE + Ortofon 2M Black
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#8
Ja, das is schon alles eigenartig. Jetzt höre ich die B-Seite der selben Platte gerade auf der anderen Anlage mit einem Dual 1229 mit Technics EPC 270 mit elliptischer Nachbaunadel von D&K und es rockt absolut. Passt wieder alles. Nachher probiere ich nochmal die Systeme von gestern aus.

Viele Grüße

Roman

OK. Ohne Bild ist es nicht passiert.... Rolleyes 

   

Viele Grüße.

Roman
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#9
(23.02.24, 15:16)Tornadone schrieb: 1).... ich hab das Grinsen nicht us dem Gesicht bekommen und neigte durchaus zum Witwippen.

2) Bin ich evtl. "akustisch zu doof" um Besseres besser zu finden?

3) Seltsam auf jeden Fall.

4) Kennt ihr sowas auch?

1) Bester Indikator wo gibt für entspanntes Musikhören....Besser als alle technischen Werte..... Cool 

2) Nein, bist du nicht............

3) Nicht seltsam, ist eher normal.....

4) Ja, definitiv.....

(23.02.24, 15:38)Tornadone schrieb: 5) Ja, beide Anlagen direkt nebeneinander. Und ich hab sie auch gleich lieb.
6) Lautsprecher sind Canton Quinto 530. Direkt auf Ohrhöhe und auch für beide Anlagen mittels Umschalter die exakt selben.

5) Na das will ich doch stark hoffen

6) Ich liebe diese alten geschlossenen Cantöner....Habe selbst die Quinto 510 und die Karat 300. Möchte die nicht missen, auch wenn es besseres gibt....und die ganzen HighEnder auf den "Taunussound" verabscheuend hinabblicken...... Tongue
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#10
Meine Anlage im Wohnzimmer (Yamaha AVR mit Sub, Einmessung u.ä.) spielt bestimmt näher an der "reinen Lehre" als meine Küchenanlage mit 90er Technics Endstufe und Bose 601 Serie III, welche auch z. Bsp. die einzelnen Streicher bei Sivert Høyems Soloalben "verschluckt"; aaaaber diese Anlage holt mich immer ab und macht mir Freude, während mir die "brillianteren" Höhen der Wohnzimmer-Anlage manchmal auf'n Sack gehen bzw. ich die WoZi-Anlage eher mag, wenn sie länger läuft (ohne mir einzubilden, dass da Elektonik-Bauteile erst "in Fahrt kommen müssen"). Gefallen muss'es (deswegen brauchen wir ja verschiedene Anlagen und Hörumgebungen  Wink ), und ansonsten ist es wie beim Drognkonsum: 
set & setting  Cool
Grüße
Robert

Wer gute Gräben gräbt, kriegt eine größere Schaufel.
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