Technische Werte bei Plattenspielern
#1
Hier im Forum reden wir ja oft bei unseren alten Drehern von Gleichlaufwerten um 0,0XX% und Störspannungsabständen von >70dB und wie wichtig diese sind.

Jetzt habe ich bei dem viel umworbenen Thorens TD-403 DD, der für gut über 1K € über die Ladentheke geht, mal ins Manual bei den technischen Daten geschaut und war wirklich leicht geschockt.

   
Quelle Thorens Datenblatt in der PDF-Bedienungsanleitung

Was ist da los? Sind diese Werte gar nicht so wichtig, wie wir denken? Reichen 0,15% Gleichlaufschwankungen und unter 70dB Störspannungsabstand, um genüßlich alle Genres der Musik genießen zu können?

Oder haben wir es einfach nicht mehr drauf, gute Plattenspieler zu bauen? Huh
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#2
(17.05.24, 15:55)HighEndVerweigerer schrieb: Hier im Forum reden wir ja oft bei unseren alten Drehern von Gleichlaufwerten um 0,0XX% und Störspannungsabständen von >70dB und wie wichtig diese sind.

Jetzt habe ich bei dem viel umworbenen Thorens TD-403 DD, der für gut über 1K € über die Ladentheke geht, mal ins Manual bei den technischen Daten geschaut und war wirklich leicht geschockt.


Quelle Thorens Datenblatt in der PDF-Bedienungsanleitung

Was ist da los? Sind diese Werte gar nicht so wichtig, wie wir denken? Reichen 0,15% Gleichlaufschwankungen und unter 70dB Störspannungsabstand, um genüßlich alle Genres der Musik genießen zu können?

Oder haben wir es einfach nicht mehr drauf, gute Plattenspieler zu bauen? Huh
Nein, das können wir heute mit guten Kabeln und Kabelbänken kompensieren..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#3
Natürlich kann man heute problemlos gute Plattenspieler bauen, aber wozu sollte man?
Wer 2024 noch Schallplatten hört und sich einen neuen Plattenspieler kauft will leiden.
Das wird von der Industrie natürlich mit Freuden bedient, so ist der Verdienst größer. Wink 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#4
(17.05.24, 16:04)Lenni schrieb: Nein, das können wir heute mit guten Kabeln und Kabelbänken kompensieren..

Jetzt wo du das sagst Lenni.....Klar, da geht mir ein Licht auf...... Dodgy 

(17.05.24, 16:12)höanix schrieb: Natürlich kann man heute problemlos gute Plattenspieler bauen, aber wozu sollte man?
Wer 2024 noch Schallplatten hört und sich einen neuen Plattenspieler kauft will leiden.
Das wird von der Industrie natürlich mit Freuden bedient, so ist der Verdienst größer. Wink 

Gruß Jörg

Jörg, du bist gemein. Du unterstellst der Industrie immer nur Raffgier...... Big Grin 

Jetzt mal ernsthaft Jungs.....Irgendwas stimmt doch da nicht.....
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#5
Dabei ist der Wert so nicht mal brauchbar.
Man könnte wie bei der alten DIN 45500 die Spitzenwerte verwenden, dann wäre der Wert schon nicht gut oder man gibt den Wert in WRMS (hier werden die Werte gewichtet, indem die Wurzel aus der Summer der Fehlerquadrate gezogen wird), da wäre der Wert unterirdisch schlecht.
Nehmen wir einen alten Technics SL-1300, dann liegen dessen Werte bei 0,025% WRMS (JIS C5521), ±0,035% (DIN).
Ein alter Dual 1219 schaffte ±0,06% (DIN).
Ein 1019 nur 0,1%
Ein JVC QL-Y 55 F liegt wie der Technics bei 0,025% WRMS

Werte über 0,2% (DIN) machen sich hörbar als leiern und jaulen bemerkbar.

Messverfahren nach DIN 45545:
Standardisiertes Verfahren zur Messung von Gleichlaufschwankungen.
Verwendung einer 3150Hz-Messschallplatte.
Ermittlung von integralem und gewichtetem Gleichlaufschwankungswert (DIN 45545-1 bzw. -2)

Die Gleichlaufwerte des Thorens sind also gut, aber nichts was irgendwie besonders wäre. Einfache Riementriebler wie die Teile von Rega oder Pro-Ject sind hier oft deutlich schlechter und leiern im hörbaren Bereich, weshalb die Daten meist verschwiegen werden.

Bei den Störspannungsabständen (SNR = Signal Noise Ratio) ist das Ganze weit weniger dramatisch. Ab 60 dB ist schon ordentlich, aber gute Geräte schaffen auch hier über 70 dB. Schallplatten sind meist schlechter.
Auch einfache CD-Player liegen aber oft im Bereich von über 100 dB (was gerne als allgemeine Hörbarkeitsgrenze angesehen wird).
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

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Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L, PicoLino2

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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