Plattenspieler-Forum

Normale Version: Wie versende ICH einen Plattenspieler
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Jedes gute HiFi Forum benötigt einen Thread zum Thema "Wie versende ich einen Plattenspieler (so dass er hinterher auch noch funktioniert)". Da ich das diese Woche bereits zweimal getan habe, dachte ich mir, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, auch dieses Forum um einen solchen Thread reicher zu machen. 

Ich habe den Titel bewusst so gewählt, um auszusagen, dass dies meine Technik ist, Plattenspieler zu versenden. Dies ist bestimmt nicht die allein glückselig machende Technik und andere machen es bestimmt anders, vielleicht sogar besser. Ich bin stets für Tips zur Verbesserung der Sicherheit dankbar. Denn auch wenn ich bereits weit über 100 Plattenspieler auf diese Weise versandt habe (Brasilien, Estland, Letland, Italien, Rumänien, Russland, Portugal, Deutschland, Polen...) sind Transportschäden leider nicht völlig  ausgeschlossen.

Den einzigen Totalschaden, der dann aber von der Versicherung ersetzt wurde, hatte ich übrigens auf der relativ kurzen Versandstrecke von Frankfurt nach Nürnberg.

Viel Spaß beim Lesen, nachmachen, optimieren...
Christian

Schritt 1: Das Verpackungsmaterial
Ich verwende einen unbenutzten Versandkarton mit Doppelwelle in der Größe 60x50x40cm. Diese Größe reicht auch für die etwas größeren Kenwood Plattenspieler aus. Zusätzlich stabilisiere ich den Boden mit einer 60x50cm Styroporplatte. Zum Ausfüllen der Hohlräume verwende ich reichlich biologisch abbaubare Mais Popps.

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Schritt 2: Vorbereitung des Plattenspielers
Um Schäden am Plattentellerlager und Tonarmlager zu vermeiden, entferne ich den Plattenteller und das Tonarmgewicht. Den Tonarm befestige ich mit Kabelbinder an der Tonarmstütze.

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Schritt 3: Verpackung des Plattentellers:
Ich verpacke den Plattenteller in mehrere Lagen Luftpolsterfolie und lege ihn unten in das Paket (auf die Styroporplatte). Und füllen den unteren Teil mit Mais Popps auf, bis der Plattenteller mit mindestens 5cm Füllmaterial bedeckt ist.

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Ich hätte den Straps ÜBER den GESCHLOSSENEN Tonarmhaltebügel gezogen - so ist der auch nochmal zusätzlich fixiert und kann bei Berührung/Bewegung nicht wegbrechen...
Ausserdem hat der Käufer dann die Möglichkeit, den Straps durchzukneifen, ohne das Tonarmrohr zu verkratzen, da rechts und links vom Haltebügel etwas Luft zum Tonarmrohr gegeben ist.
Schritt 4: Verpacken des Plattenspielers
Ich entferne die Abdeckhaube, drehe sie um 180° und lege sie mit den Scharnieren nach vorne zeigend wieder auf. Je nach Gewicht der Haube und Beschaffenheit der Zarge, lege ich Polstermaterial zwischen Haubenrand und Zarge.
Danach umwickelt ich Plattenspieler und Abdeckhaube als Ganzes mit mehreren Lagen Frischhaltefolie (horizontal und vertikal) so dass sich die Haube nicht mehr bewegen kann.
Das so entstandene "Pausenbrot" stecke ich zusätzlich in einen Müllsack, um das Gerät vor Feuchtigkeit zu schützen.

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(12.01.22, 11:27)WBC schrieb: [ -> ]Ich hätte den Straps ÜBER den GESCHLOSSENEN Tonarmhaltebügel gezogen - so ist der auch nochmal zusätzlich fixiert und kann bei Berührung/Bewegung nicht wegbrechen...
Ausserdem hat der Käufer dann die Möglichkeit, den Straps durchzukneifen, ohne das Tonarmrohr zu verkratzen, da rechts und links vom Haltebügel etwas Luft zum Tonarmrohr vorhanden ist.

Guter Hinweis. Bin halt nicht so der Experte was Strapse angeht, lerne hier aber gerne dazu.  Big Grin

Schritt 5: Plattenspieler ins Paket legen:
Den im vorigen Schritt vorbereiteten Plattenspieler platziere ich mittig im Paket und fülle alle Hohlräume mit reichlich mit Füllmaterial auf.

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Schritt 6: Kleinteile
Die Kleinteile wie Tonarmgewicht und Singlepuck verpacke ich in einem kleinen Karton und lege ihn oben ins Paket.

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Schritt 7: Karton schließen und verkleben
Ich verschließe den Karton mittels Paketband (längs und quer) und markiere den Inhalt als zerbrechlich. Ob die Verwendung des roten Klebebandes wirklich etwas bringt, vermag ich nicht zu beurteilen, es sieht aber gut aus und beruhigt ungemein. Abschließend markiere ich noch mit einem dicken Filzstift die Oberseite des Pakets.

Hier endet meine kurze Anleitung. Das Verpackungsmaterial kostet ca. 5 Euro. Dies nur mal so als Hinweis für diejenigen, die sich gerne mal über die Höhe der Versandkosten beschweren. Außerdem dauert das Verpacken ca. 15-20 Minuten pro Gerät, was man bei der Kostenkalkulation auch nicht vergessen sollte.

Viele Grüße
Christian

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Ich habe das rote Paketband nicht, schreibe aber mit einem fetten roten Edding Achtung Zerbrechlich auf jede Seite. Ich hatte noch keie Transportschäden und mache es so wie von dir beschrieben. Das Füllmaterial wechselt zwischen den flachen und runden Chips. Aber den Tonarm mache ich nie, niemals mit einem Kabelbinder fest. Dazu nehme ich so einen dünnen Draht wo so manche Kabel zusammengebunden werden. Manche gehen mit einem Cuttermesser an die Kabelbinder und da sind schon die tollsten Sachen passiert. Unter die Haube kommt bei mir auch immer ein dünner Schaumunterleger. Auch wenn es noch so fest ist, die kleinsten Bewegungen und die Farbe am Plattenspieler ist ab.
Sonst perfekt verpackt. Über so ein Paket würde ich mich freuen.
Was gar nicht geht, ist Klebeband über die Haube ziehen. Wer das macht gehört bestraft!!! Big Grin

LG
Ingolf

Elpi

Hallo zusammen,

noch ein kleiner Tipp von mir.
Wer eine Buchhandlung bei sich in der
Nähe hat kann die Verpackungskosten senken.

Dort gibt es schöne stabile Kartons in diversen
Größen usw.
Die sind sogar froh wenn sie etwas loswerden.
Dann brauchen sie das Zeug nicht zur Entsorgung
rausstellen.

Grüße
Jürgen
Falls das jemand mal ausprobieren will: ich würde mich als Receiver von natürlich funktionierenden Spielern anbieten, am liebsten Denon, Pioneer oder was vergleichbares… Big Grin
Ich habe noch einen ganz tollen Neckermann..  Big Grin Big Grin
Der ist zwar eigentlich schon dem Michael versprochen aber wenn der den nicht abholt Big Grin Big Grin
Aus Japan (z.B. FromJapan) habe ich die Plattenspieler bisher immer mit aufgesetztem Plattenteller erhalten. Der war dann mit Paketband am Gehäuse festgeklebt. Bisher ist das immer gut gegangen. Mal sehen, was Buyee jetzt macht.
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