Wie macht sich eurer Erfahrung her der Nadelverschleiss bemerbar?
Was geht klanglich zuerst verloren....
Zischlaute bei Stimmen kommen als erstes..
(01.10.22, 18:11)Lenni schrieb: [ -> ]Zischlaute bei Stimmen kommen als erstes..
Echt, so einfach ist das?
Ich versuche immer die mit einer guten Justage weg zu bekommen.
Nächstes mal wenn es zischelt nehme ich 'ne Nagelfeile und optimiere die Nadel!
Gruß Jörg
Zuerst nehmen die Rillengeräusche zu, weil ja der Schliff und seine Kontur an sich deutlich länger hält als die Oberflächenpolitur. Das hört man aber nur dann wenn die Phonostufe und der Rest der Verstärkungskette überhaupt genug Auflösung machen, was bei über 80% der Anlagen aber eher nicht der Fall ist. Danach steigen erstmal nur die Verzerrungen an und das hört man solange nicht bis diese Abtastverzerrungen deutlich über 10% betragen und es der Kontur des Schliffes schon gehörig an den Kragen geht. Dann nehmen auch die Zischlaute merklich zu und gleichzeitig aber wird die Rille bereits beschädigt. Tonal in Form von weniger oder mehr Bass oder Hochton kann sich technisch nichts wirklich ändern.
Die Politur eines Rundnadelschliffs hält zwischen 150 und 250h, nach 250h gibt es bei Rundnadeln bereits abgeflachte Stellen in der Kontur und die Abtastverzerrungen bewegen sich sehr schnell in Richtung > 10%. Ein richtig herum orientierter natürlicher Diamant, welcher in elliptische Form gebracht wurde und eine hochwertige Politur erhalten hat (z.B. wie bei Originalnadeln) zeigt frühestens nach 500 bis 700h eine leidende Politur und erst nach 1000h Anzeichen von Verschleiß. Eine Nachbaunadel dagegen muss nicht zwangsläufig aus einem natürlichen Diamanten bestehen und weist auch meist nicht die Güte in der Politur oder Orientierung auf. Diese leidet bereits nach deutlich unter 500h. Ein Line Contact Schliff wie Luminal Trace, Ogura, Weinz, Fritz Gyger, Micro Ridge, Shibata oder vdH macht auch nach 2500h noch lange keine Probleme - weder mit der Politur noch mit der Kontur.