(02.02.23, 10:30)Jan schrieb: [ -> ]Es ist ja durchaus auch ein Unterschied, ob man hört, dass es anders klingt, der Klang einem System zuzuordnen ist oder ob es wirklich besser klingt.
Ja, das ist sogar nicht nur eine andere Suppe und ein anderer Tisch sondern eben nicht leicht. Deshalb habe ich ja ausdrücklich nur beschrieben, wie man das hören kann und worauf man beim Hören achtet, wenn man bestimmte Aspekte heraushören will. Sich z.B. die Friday Night in Frisco zu nehmen und anzuhören ob sich die Darstellung genau so aufgliedert, wie man es in der Beschreibung der Aufnahme oder im verlinkten Video darstellt, ist keine normale Hörsession sondern echte Arbeit und man muss das auch erstmal trainieren. Will man z.B. erkennen, an welcher Stelle einer Klassikaufnahme der Raum gewechselt wurde oder auch nur wo da geschnitten wurde, dazu gehört auch sehr viel Erfahrung und Training.
Was man aber mal grundsätzlich festhalten muss: Da tun sich bei Weitem eben nicht diese Welten auf, die da mal gerne behauptet werden und man kann anschließend auch nicht die gesamte Plattensammlung neu erhören - auch nicht nach 1000h Einspielzeit und anderem Voodoo. Die Unterschiede sind subtil.
Wenn man so einen Technics SL-1200 mit dem MKII Tonarm und sagen wir mal ein EPC-270 mal als ein Gerät betrachtet, welches bereits > 85% dessen liefert,
was technisch möglich ist, dann wäre
- ein Thorens TD-145 mit Thorenstonarm und einem ähnlichen Tonabnehmer (z.B. das damals gern genommene Empire 881) wäre bei ungefähr 75%
- der Technics SL-1200 mit dem MKII Tonarm und einem EPC-205C MKII bei ca. 90%
- ein Pioneer PL-50 oder ein Kenwood KD-700D mit einem EPC-205C MKIII bei ca. 91%
- ein Technics SP-10 MKII mit EPA-500 oder EPA-250 und EPC-205C MKIII bei ca. 93%
- ein Technics SP-10 MKII mit EPA-100 und EPC-205C MKIII bei ca. 94%
- ein Technics SP-10 MKII mit FR-64s und Koetsu Black Goldline und Cotter Übertrager bei ca. 95%
- ein Technics SP-10 MKII mit FR-64s und Koetsu Onyx Platinum Agate und Cotter Übertrager bei ca. knapp < 97%
Das aus dem technischen Blickwinkel und somit in Sachen technischer Güte und Qualität dann noch zu toppen kann man mit z.B. Onkyo PX-100, Pioneer P-10 und P-3a oder Denon DP-100m natürlich gerne versuchen, doch viel mehr geht einfach nicht. Pioneer PL-70 wäre eher sowas wie ein Sidestep, SONY TTS-8000 eigentlich auch. Mit einem Riementriebler egal welcher Preisklasse oder aus welcher Zeit und zu welchem Preis braucht man das gar nicht erst zu versuchen.
Was mich aber schon ein wenig an der Diskussion verwundert, das ist, dass irgendwie Niemand etwas mit dem Thema Plastizität so richtig etwas anfangen kann. Löst sich bei Euch denn das Klangbild nicht von den Lautsprechern und Bilder sich da keine entsprechend genau gezeichnete Bühne ab? Wan ist denn für Euch die Wiedergabe livehaftig und real?
(01.02.23, 22:11)Lenni schrieb: [ -> ]Wie soll sich denn ein Tonarm von einem anderen unterscheiden? Wenn die Lager richtig eingestellt sind und die Comlience des Systems zum Arm passt? Zudem noch das anti skating macht was es soll?
Wir reden hier ja von fast identischen Tonarmen..
Welche physikalische Größe soll den Unterschied machen? Das ist mir nicht klar, ohne dass dies als Kritik zu verstehen sein soll..
Da gibt es sehr viele Faktoren. Zuerst mal die Geometrie, dann der Offset (nicht die Kröpfung). Du kannst z.B. mehrere Tonarme mit gleicher effektiver Masse bauen, bei denen der Offset abweicht und deshalb das Armrohr eine andere Länge aufweist. Gleichzeitig aber kommt der Tensor, der eigentlich den Vektor für die effektive Masse darstellet nicht mehr in der Mitte des Armrohres zum liegen oder aber Du benötigst wegen der anderen Armrohrlänge ein anderes Gegengewicht und das noch dazu an einer anderen Position auf dem Gegengewichtsstummel.
Und dann kommen noch
Materialien und Matrialmix, Füllung oder keine Füllung im Armrorhr
Form und Größe sowie Gewicht und Material der Tonarmbasis
Klemmung an der Tonarmbasis