(18.01.24, 0:21)Don_Camillo schrieb: [ -> ]Hut ab für diesen Versuch
(17.01.24, 17:25)Tornadone schrieb: [ -> ]Wenn ihr euch oben die Bilder anschaut seht ihr dass der Cantilever recht mittig aus dem Loch raus kommt. Schaut man sich Originalbilder an dann sollte der aber, zumindest optisch, an der unteren (Nadel- bzw Plattenseitig) Kante anliegen. Der verlängerte Cantilever fluchtet aber exakt mit dem Reststummel. D.h dass dieser massiv nach oben (in montiertem Zustand) gedrückt wurde. Ganz offensichtlich mit soviel Kraft dass der Cantilever gebrochen ist. Ich denke dabei ist die eine Spule schlichtweg mechanisch beschädigt worden.
Ja, das kann passieren; wenn die Auslenkung des Cantilevers zu groß wird dann reißen evtl. die Spulendrähte ab. Die Frage ist dann nur, an welcher Stelle sie das tun. Ist es an der Spule kommt man meist um ein Neuwickeln nicht herum, reißt das Spulendrähtchen ber hinten an den Anschlusspins oder auf dem Weg dorthin, weil diese mit Kleber irgendwo am Korpus fixiert sind, dann könnte man das durch wieder anlöten reparieren. 
Boooh. Das heißt quasi ich wäre noch nicht komplett durch mit dem Teil....

Mal sehen....
Viele Grüße
Roman
Natüüürlich konnte ich nicht die Finger davon lassen....
Erstmal den Stummel mit der guten Nadel gesichert und dann mit Wärme den Deckel angehoben. War gar kein Problem und ging absolut zerstörungsfrei.
Anschließend habe ich erstmal alle Verbindungen durchgepiept. Die linken Spulen blieben tot. Dann mit der Lupe die Litzen verfolgt und im zugänglichen Bereich absolut keinen Schaden entdecken können. Kann man also wirklich vergessen.
Da der innere Forscher drängte hab ich mir natürlich alles genau angesehen und auch versucht der Ursache für die falsche (zu weit oben) Stellung des Cantilever zu ergründen. Also daran rumgespielt und festgestellt dass der Stummel eigentlich nur eine negative Compliance hat. D.h. nach oben konnte er garnicht nachgeben weil er da an der Kante des Lochs im Magnetpol anstößt. Hmmm. Komisch. Alles gerade. Würde ich den Cantilever auf Unterkante Loch ausrichten dann würde er völlig schepps auf dem Spulenkreuz sitzen. Also mit der Nadel mal hier gedrückt, mal da gedrückt. Auch mit den Fingern..... und auf einmal macht`s Klack! und der vordere Magnetpol mit dem Loch rutscht einen mm ins Gehäuse rein. Ach! Jetzt stimmt auch die Lage des Restcantilevers mit den Bildern aus dem Netz überein. Compliance wieder da. Alles gerade. Und auf meinen ersten Bildern hier sieht man tatsächlich deutlich wie der Magnetpol zu weit raus steht. Der muss eigentlich Plan mit der Gehäuseabdeckung sein. Tja, wenn man weiß wo man hinschauen muss.... Das Teil hatte sich also gelöst. Ich denke das System ist schlichtweg runter gefallen und auf den Boden geknallt. Dabei ist nicht nur der Cantilever gebrochen, sondern das Ding ist schlichtweg mechanisch kaputt gegangen. War ja mal so`n richtiges Schnäppchen...
Sei`s drum. Die Lernkurve ist extrem steil. Ich hatte ja drumherum so Einiges ausprobiert wie z.B. das neu Verrunden des gequetschten Cantilevers (vorher an zwei kaputten Nadeln probiert die ich dafür extra gequetscht habe) und den Umgang mit dem 2-K-Kleber in so extrem winzigen Mengen.
Etwas stolz bin ich schon wie gerade ich das hinbekommen habe obwohl an der Bruchstelle ja noch der Magnetpol optisch im Weg war.
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Ich bin zuversichtlich das bei einem weiteren Versuch ganz gut hinzubekommen.
Was ich aber hammerhart finde ist das:
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Wer erkennt`s? Im Hintergrund nicht exakt scharf, aber man kann erkennen wie das Spulenkreuz steht.
Da stimmt der Azimut hinten und vorne nicht. Und da es ja eh schon wurscht ist habe ich auch mit etwas mehr Kraft versucht das Kreuz (wieder?) richtig hinzudrehen. Denkste! Da ist alles fest. Der Spanndraht ist fixiert und auch die anderen Bauteile fluchten alle sauber. So viel Torsionskraft wie ich beim Rückdrehversuch aufgewendet habe kann da garnicht gewirkt haben weil vorher der Cantilever flöten geht. Es beschleicht mich der Eindruck, dass das ein Montagefehler ist. Was meint ihr?
Viele Grüße
Roman
Ich bin von deiner Hartnäckigkeit und Geduld für solch eine filigrane Arbeit, beeindruckt.
Hut ab.
Naja, macht mir einerseits irre viel Spaß und andererseits könnte ich mir nicht annähernd leisten was ich habe wenn ich nicht alles selber reparieren und ab und zu mal was verkaufen würde. Winwin sozusagen.
Diesmal hat meine Hartnäckigkeit allerdings außer Erkenntniszugewinn nix gebracht. Das System ist hinüber. Und Spulen neu wickeln werde ich sicherlich nicht...
Viele Grüße
Roman
Erkenntnisgewinn kann man nicht kaufen und ist wertvoller als schnöder Mammon

(18.01.24, 21:09)Tornadone schrieb: [ -> ]Und Spulen neu wickeln werde ich sicherlich nicht... 
Die brauchst Du doch nicht neu wickeln, schau nach welche gerissen ist und wickel ein paar Umdrehungen ab um den Draht wieder am Ausgang anzulöten.
Dann an den anderen Spulen um die gleiche Anzahl Wicklungen kürzen und neu anlöten.
Anschließend musst Du nur am Phonopre die Verstärkung erhöhen da die Ausgangsspannung des TA jetzt etwas niedriger ist.
Ist doch wirklich keine Raketentechnik.
Gruß Jörg
Und wenn du dann weißt wie es geht, schicke ich Dir mein Empire MC 1000 van den Huul mit dem Kanalausfall. Dann kannst Du das da ja auch reparieren. Allerdings hat da Martin Göttmann auch bereits abgewunken.
Ich hätte da auch noch ein Denon mit abgebrochenem Nadelträger
