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Normale Version: Vergleich AT-VM95ML - AT-VM540ML - AT-VM740ML
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Hi,

Viele kennen ja das AT-VM95ML (ich gehöre auch dazu), aber hat schon mal jemand den Vergleich mit dem AT-VM540ML oder dem AT-VM740ML versucht?
Lohnt sich der höhere Preis?
Moin

Was ist denn mit Vergleich gemeint?
Ich hatte früher mal verschiedene Tonabnehmer verglichen indem ich Aufnahmen auf dem PC gemacht habe.
Die Tonabnehmer immer sorgfältig ausgerichtet und den Vorverstärker korrekt eingestellt.
Die Dateien auf dem PC dann alle auf den gleichen Pegel normalisiert.
Die habe ich dann mit direktem umschalten verglichen und war ob der kleinen hörbaren Unterschiede sehr enttäuscht.
Seitdem höre ich lieber Musik und vergleiche nichts mehr.
Ich tausche immer noch öfter mal Tonabnehmer oder Geräte aus, aber nicht zum vergleichen sondern weil es Spaß macht.

Gruß Jörg
Zwischen dem VM95ML und dem VM740ML bewegt sich der Preisunterschied bei etwa 100%
Hallo Jan,
ich habe leider nur das AT-VM95ML und bin davon so angetan, dass ich nicht weiß, ob ich die höherpreisigen System ausprobieren möchte. Ich tendiere momentan dazu, lieber mal ein MC anzuschaffen. Ich verspreche mir davon einen deutlich anderen Klang wegen der anderen Technik. Angeblich soll der Klang hauptsächlich von der Nadel beeinflusst werden und du würdest im Prinzip bei der gleichen Nadel (-art) bleiben. Die Generatoren sollen sich nicht so deutlich unterscheiden (zumindest schreibt man bestimmten Herstellern bestimmte klangliche Grundcharakteristika zu), aber das ist ein hitzig diskutiertes Thema.
An einem Vergleich, so ihn jemand mal gemacht hat, wäre ich natürlich auch interessiert, erwarte davon aber keine Aha-Erlebnisse.
Was Jörg schreibt, ist natürlich eine Voraussetzung. Es müsste also jemand mit dem gleichen Spieler, VV und gleicher Platte Aufnahmen machen, die im Pegel angeglichen werden und zwischen denen man dann schnell wechseln kann (z.B. mit Audacity).
Teurer ist nicht unbedingt besser - habe ich im HiFi-Bereich inzwischen gelernt. Wink 

Das oben geschriebene ist meine persönliche Einstellung zu Vergleichen - es bringt mir nichts.
Nach Auskunft eines Freundes (HNO-Arzt) nach einem Hörtest habe ich bis zu 28 / 23 % Hörverlust und ab 14.500 Hz höre ich gar nichts mehr.
Wenn ich einen besonders stressigen Tag hatte kann auch noch ein Tinnitus dazu kommen.
Von daher genieße ich Musik und bin mit meiner Anlage soweit das ich nichts mehr ändern will.
Besser kann es eigentlich nicht mehr werden. Big Grin 

Gruß Jörg

gelöschter_User

Technisch betrachtet gibt es ja mehrere Blickwinkel auf das Thema - und das ist im Folgenden in der Darstellung immer noch sehr deutlich simplifiziert.

Der Nadelschliff bestimmt die Kontaktfläche zwischen Nadel und Rille und je schärfer und genauer der Nadelschliff wird, desto größer ist diese. Mit einer größeren Kontaktfläche kann die Nadel besser der Rillenkontur folgen und so mehr Informationen aufnehmen und wiedergeben. Aber nicht in jeder Orientierung des Steins kann der Schliff auch optimal gesetzt werden. Das wird übrigens und leider häufig sowie auch falsch mit ein scharfer Schliff bedeutet mehr Hochton zusammengefasst; es geht aber eigentlich um deutlich mehr, weil das nämlich auch für den Mittelton- und Tieftonbereich gilt.

Dann gibt es hier noch die Politur des Diamanten. Je höher die Politur, desto sauberer die Abtastung, desto weniger Rillengeräusche und je haltbarer der Stein.

Es geht also um die Orientierung des Steins, die Genauigkeit des Schliffes und die Güte der Politur.

Hinzu kommt dann noch das Gewicht aus Nadelträger und Diamant auf der einen Seite und aus Spule und Spulenkreuz auf der anderen Seite sowie der Viskosität des Dämpfungsgummis. Auch hier gilt, je geringer das Gewicht und je weniger steif das Dämpfungsgummi desto besser und schneller kann die Nadel der Rillenflanke sowie den Geschwindigkeitsänderungen durch die Auslenkung folgen und desto höher ist die Auflösung.

Das spricht also erstmal gegen gebondete Nadeln und für sog. nackte Diamanten und optimierte Gewichtsverhältnisse. Da hat sowohl Technics als auch Acutex, Grace oder Audio Technica und SONY in den 70ern bei MMs schon so Einiges bewegt; um nur mal ein paar Hersteller namentlich zu erwähnen. Da gibt es aber auch andere Hersteller, die man im Bereich MC erwähnen sollte wie z.B. Dynavector, Koetsu, Highphonic, Monster Cable, Accuphase, Kiseki und Co.

Rubin- oder Titanium-Nitrid- bis BOR-Nadelträger sind hier dann ebenso zu erwähnen, weil diese die bewegte Masse deutlich reduzierten. Deshalb zählt z.B. auch ein Technics EPC-205c MK3 noch heute zu den besten jemals gebauten MMs. Von Audio Technica reihen sich da AT-20 SLa, AT-ML180, AT-150 MLX oder Ti z.B. fast nahtlos ein; von Shure ist es das V-15 V MR, Ultra 500, von Acutex die STR-Abtaster, von Grace z.B. die F9 E Ruby, L und R.

Auf der anderen Seite sollte man sich auch immer vor Augen führen, mit welchem Abtaster der Dreher damals ausgeliefert wurde und was der TA damals laut Liste kostete und in welcher Preisklasse er sich heute bewegen würde. Das V-15 III LM der Dual und Telefunken-Dreher entspricht heute eher der €500 Klasse.

Ich würde also entweder gleich zum AT-VM740ML greifen oder noch nach einem AT-ML180, AT-150 MLX oder Ti suchen.

gelöschter_User

(24.11.20, 0:04)darwin schrieb: [ -> ]Ich tendiere momentan dazu, lieber mal ein MC anzuschaffen. 

Hier würde ich eher eine Kostenwarnung aussprechen wollen:

Unterhalb eines Ortofon MC-20 (ab MK II aufwärts) zahlen sich der Einstieg und die Mehrkosten nicht wirklich aus. Zudem benötigt man eine schon recht gute MC-fähige Vorstufe oder einen Übertrager oder einen sog. PrePre. Je niederohmiger der TA ausgelegt ist, desto schwieriger wird es für den MC-Teil oder PrePre. Und gute MC sind immer niederohmig, weil das gleichbedeutend mit geringer Wicklungsanzahl und geringer bewegten Masse ist.

Gute PrePres sind selten. Der altehrwürdige ELAC MC-21 ist auch heute immer noch sehr gut und sehr variabel in der Anpassung; der Autograph von Hiraga/ Walther oder der Headamp von Lentek ebenfalls.

Gute Phonos mit sehr gutem MC-Teil wären z.B. die Paradise von Joachim Gerhard oder die Xono bzw. die Originale von Nelson Pass; danach wird es preislich sehr schnell eher prohibitiv. Gleiches gilt für gute Übertrager.

MC Tonabnehmer, die mal so richtig empfehlenswert und gut sind? OK, die Liste ist subjektiv und individuell, aber für mich sind das Ortofon SL-15, MC-20 MK II, Rohmann, MC-7500, SPU Meister, SPU Gold, SPU Meister Silver, Koetsu Gold, Koetsu Urushi Vermillion, Kiseki Gold oder Blue, Sumiko Talisman S, Fidelity Research MC-44, FR-1 MK3F, FR-7, Supex SD-900 Super, SD-909, Accuphase AC-2 und AC-3, Goldring Elite, Eroica LX, SONY XL-55 Pro, EMT TSD-15 und seine Derivate.

Wenn keines der MCs von dieser Liste in Reichweite wäre, dann würde ich bei MM (AT-125LC, Acutex 315 STR, Technics EPC-205C MK3, AT-20 SLa, o.ä.) bleiben. Aber diese Reise muß man wohl auch immer zuerst selbst unternehmen.
Moin

Was die MCs betrifft stimme ich @"Don_Camillo"  zu, ich habe ein Rondo Bronze, ein Benz Glider und ein Denon DL110.
Der Pre im Lua Sinfonia und der Whest Two sind von den Werten dafür gut einstellbar.
Aber was das Preis-/Leistungsverhältnis betrifft sind für mich die Mehrkosten zu hoch, ich würde mir kein neues MC mehr holen.

Gruß Jörg
Lieber spät als nie:
Ich habe das VM540ML sowie das VM750SH im Einsatz. Die 40er-Nadel war vorher auch mal am 700er-System. Habe es tatsächlich als 740er gekauft, wollte aber unbedingt die Shibata Nadel haben, darum ist die 40er Nadel auf das 500er System gewandert, welches ich dann auch noch (als 520er mit eliptischer Nadel, die auch ganz gut ist) angeschafft habe. Ja, das war ne hitzige Phase bei mir...
Mir gefällt tatsächlich die Kombi 540 genau so gut wenn nicht sogar etwas besser als die Kombi 740. Das 750er (Shibata) hat nochmal ein wenig mehr Schneid. Aber wie immer gilt, und hier ganz besonders: das sind alles nur subjektive Eindrücke. Alle genannten Kombi's sind imho auf hohem MM-Niveau. Ich hatte vorher das Benz Silver MCHO im Einsatz. Die AT's sind lecker Espresso mit Crema, das Benz eher ein American á la Starbucks. Wer's mag, ok. Hatte dazwischen auch mal Ortofon's 2M Blue im Einsatz. Es ist ein gutes System für's Geld finde ich. Das (viel) Bessere ist aber bekanntlich des guten Feind.
Zum VM95ML kann ich leider nichts sagen, außer, dass es immer wieder als eine Art Referenz was Preis-Leistung angeht auftaucht. Ich nehme mal an, dass dann der Unterschied zu der neueren 500/700er-Serie nicht all zu groß sein würde.

@"Don_Camillo" Du erwähntest eine Reihe alter MM's, die heute ungleich teuerer am Markt wären als zum Zeitpunkt ihrer damaligen Marktpräsenz. Das Shure V15 III ist mir über den Weg gelaufen bzw. ich überlege, mir ein solches mitsamt Ortofon AS 212 Headshell einzuverleiben. Bleibt die Frage nach den Ersatznadeln. Das macht mich zögerlich. Hast du da Erfahrung, oder sonst jemand hier im Forum?
Hallo Jochen,

das Shure V15III kenne ich. Ich mag das sehr gerne, aber ich finde dass es (zumindest für mich) nicht ganz so toll ist, wie der hype es vermuten lässt. (Aber das ist natürlich subjektiv). 
Definitiv toll sind die Technics Systeme, ganz vorne wohl die aus der EPC 205 er Reihe, besonders ab mk2. 
Ich selber habe das EPC 207. Dieses gefällt mir besser als das Shure. 
Die 205 Reihe ist dann wohl nochmals etwas feiner, aber selbst das Niveau des EPC 207 ist heute denke ich nicht mal eben so für kleines Geld zu bekommen. 

Für die Technics Systems tauchen immer mal wieder NOS Nadeln auf. Aber es gibt auch sehr hochwertige Nachbauten, z.B. von Jico, wo ich sehr zufrieden mit bin..

Auch für das Shure bekommst Du noch Ersatznadeln. (Wenn auch NOS dort schwer zu finden ist.)
Mir persönlich gefallen die Technics Systeme jedoch einen Ticken besser!
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