20.08.25, 19:21
Hallo zusammen,
ich bin ja Mitte der Sechzigerjahre geboren und habe die großen Jahre des Fusion Jazz sozusagen live miterlebt – erst als neugieriger Teenager, später mit wachsendem Bewusstsein für das, was da eigentlich passierte.
Ende der 70er habe ich mich regelrecht in die Platten von Miles Davis verbissen, besonders Bitches Brew. Das war für mich wie ein Türöffner in eine Welt, die nichts mehr mit den Standard-Jazzplatten meines Vaters zu tun hatte. Plötzlich mischte sich da ein fast schon psychedelisches Chaos aus Rock, Funk, Elektronik und Improvisation – und ich dachte nur: Wow, so kann Musik also auch klingen!
Kurz danach kamen die großen Fusion-Bands in mein Leben:
Parallel dazu habe ich meinen Blick auch über die USA hinaus geweitet. Besonders Stomu Yamashta mit seinem „Go“-Projekt hat mich beeindruckt – diese Mischung aus Jazz, Prog, Elektronik und fast schon klassischem Anspruch war einzigartig. Und auch Akira Ishikawa, der mit seiner Uganda-Platte einen ganz eigenen, unglaublich rhythmischen Fusion-Ansatz verfolgte, gehört für mich in diese Zeit, in der scheinbar alles möglich war.
Dann der Übergang ins nächste Jahrzehnt: Ende der 70er/Anfang der 80er wurde der Sound glatter, teilweise auch eingängiger. Ich weiß noch, wie ich mit Freunden darüber diskutiert habe: „Ist das jetzt noch Fusion oder schon Pop mit Jazz-Anstrich?“ Bands wie Spyro Gyra oder Musiker wie Lee Ritenour und David Sanborn wurden im Radio gespielt, und plötzlich war das, was für mich eigentlich „abenteuerliche Musik“ war, fast schon massentauglich.
Ich gebe zu: ein Teil von mir sehnte sich nach dem wilden, experimentellen Sound der frühen Jahre. Aber gleichzeitig habe ich die geschmeidigere 80er-Fusion auch genossen – sie passte zur Zeit, zu langen Autofahrten, zu Sommerabenden. Vielleicht war es nicht mehr die ganz große Revolution, aber es hatte seinen eigenen Reiz.
Mich interessiert:
ich bin ja Mitte der Sechzigerjahre geboren und habe die großen Jahre des Fusion Jazz sozusagen live miterlebt – erst als neugieriger Teenager, später mit wachsendem Bewusstsein für das, was da eigentlich passierte.
Ende der 70er habe ich mich regelrecht in die Platten von Miles Davis verbissen, besonders Bitches Brew. Das war für mich wie ein Türöffner in eine Welt, die nichts mehr mit den Standard-Jazzplatten meines Vaters zu tun hatte. Plötzlich mischte sich da ein fast schon psychedelisches Chaos aus Rock, Funk, Elektronik und Improvisation – und ich dachte nur: Wow, so kann Musik also auch klingen!
Kurz danach kamen die großen Fusion-Bands in mein Leben:
- Weather Report, bei denen mich Heavy Weather mit „Birdland“ völlig weggeblasen hat.
- Mahavishnu Orchestra mit dieser wahnsinnigen Energie und Virtuosität.
- Return to Forever, wo ich zum ersten Mal merkte, dass Jazz auch atemberaubend schnell, präzise und trotzdem melodisch sein kann.
- Und natürlich Herbie Hancock & The Headhunters, die mir beigebracht haben, dass man auch zu komplexer Musik tanzen kann.
Parallel dazu habe ich meinen Blick auch über die USA hinaus geweitet. Besonders Stomu Yamashta mit seinem „Go“-Projekt hat mich beeindruckt – diese Mischung aus Jazz, Prog, Elektronik und fast schon klassischem Anspruch war einzigartig. Und auch Akira Ishikawa, der mit seiner Uganda-Platte einen ganz eigenen, unglaublich rhythmischen Fusion-Ansatz verfolgte, gehört für mich in diese Zeit, in der scheinbar alles möglich war.
Dann der Übergang ins nächste Jahrzehnt: Ende der 70er/Anfang der 80er wurde der Sound glatter, teilweise auch eingängiger. Ich weiß noch, wie ich mit Freunden darüber diskutiert habe: „Ist das jetzt noch Fusion oder schon Pop mit Jazz-Anstrich?“ Bands wie Spyro Gyra oder Musiker wie Lee Ritenour und David Sanborn wurden im Radio gespielt, und plötzlich war das, was für mich eigentlich „abenteuerliche Musik“ war, fast schon massentauglich.
Ich gebe zu: ein Teil von mir sehnte sich nach dem wilden, experimentellen Sound der frühen Jahre. Aber gleichzeitig habe ich die geschmeidigere 80er-Fusion auch genossen – sie passte zur Zeit, zu langen Autofahrten, zu Sommerabenden. Vielleicht war es nicht mehr die ganz große Revolution, aber es hatte seinen eigenen Reiz.
Mich interessiert:
- Wie habt ihr diese Entwicklung erlebt?
- Habt ihr auch diese Spannung gespürt zwischen „wilder Freiheit“ und „glattem Mainstream“?
- Und wo liegt für euch das Herz des Fusion – in den 70ern oder in den 80ern, oder gar ganz wann anders?