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SME 3012R - fr.jazbec - 29.12.23 Hi Froinde Am 21.1. ist es soweit, ich erhalte dann meinen langerwarteten SME 3012R. Natürlich gebraucht und daher meine Frage: worauf muß ich bei der Übergabe achten? Was gehörte alles zum Originallieferumfang dazu? Gibt es bekannte Schwachstellen die ich überprüfen kann? Der Verkäufer ist sehr vertrauenswürdig, aber ein paar Tips können ja nicht schaden. RE: SME 3012R - HighEndVerweigerer - 29.12.23 Ich könnte nur allgemeine Tipps zur Funktionsprüfung geben, wenn die erwünscht sind. Nicht speziell auf den 3012R und sein Zubehör bezogen. RE: SME 3012R - gelöschter_User - 30.12.23 Ich glaube dazu braucht es einen kurzen Abriss der ganzen SME 3009/3012 Geschichte: fangen wir aber erstmal mit einem Fertigungsproblem, welche allen SME 3009/ 3012 gemein ist an. Wir haben es hier der typisch britischen Verarbeitungsqualität zu tun. Nach dem Jahrhundertwechsel und den Anfängen der Eisenbahn hat UK einfach verlernt, dass Maschinenbau auch Präzision bedeutet. So konnten da die glorreichen britischen Automaobile untergehen und SME ist keine Ausnahme. Das Joch wurde gegossen und anschließend außen über geschliffen. Das Widerlager für die Messerschneide hat man aber vergessen, so dass hier noch Gussgrate stehen blieben und die Messerschneide nicht über Ihre gesamte Breite sondern nur punktuell aufliegt. Das zieht sich durch alle Serien des SME 3009 und 3012 durch. Ist das relevant? Ja, ist es, weil sich bei nur punktuell aufliegender Messerschneide die Lateralbalance nicht vernünftig einstellen kann und die Messerschneide als Lagerkonstrukt nicht sauber funktioniert. Das führt zu einer eingeschränkten Räumlichkeit, Plastizität und weniger Details in der Wiedergabe. Den Effekt hat SME dann in den Siebzigern nochmals getoppt - allerdings im negativen Sinn. Das war die Einführung der Nylon-Messerschneide. Diese nutzt ab, drückt sich in die Gussgrate und verschlechtert damit über die Zeit die Wiedergabe nochmals. Die leichten Änderungen in der Geometrie über die Zeit (erkennbar z.B. anhand der unterschiedlichen Nullpunkte) ergeben übrigens keinerlei wirklich reproduzierbare Änderung im Klang.
Wo haben die SME 3009/ 3012 noch Ihre Problemchen? Die Pins bzw. die Federn, welche die Pins im SME Bajonett nach draußen drücken und dann mit den Pins der Headshell für "Kraftschluss" sorgen leiern gerne aus. Zudem haben Bastler gerne beim Versuch die Innenverkabelung zu tunen hier auf die Pins beim Löten zu viel Hitze gegeben, so dass der Plastikkorpus in dem die Pins geführt werden überhitzt, beginnt zu schmelzen und die Bewegungsfreiheit der Pins zusätzlich einschränkt. Kontaktprobleme sind hier also dann vorprogrammiert. Es gibt aber noch wenn auch kostspieligen Ersatz des Bajonett-Einsatzes bei SME Nicht nur wegen des Brexit ist die Ersatzteilversorgung mittlerweile schwierig. Deshalb sollte er wirklich komplett sein und keine Fehlteile haben. Dazu gehört dann auch das Zusatzgewicht für die Auflagekraft, welches z.B. für SPU oder besonders schwere Kombinationen aus Headshell und Tonabnehmer benötigt wird, beide Gegengewichte, der Schirmbecher und die Justageschablone Ich würde mir den 3012R an Deiner Stelle bei der Übergabe anhören und mit mindestens einem anderen Tonarm vergleichen. Dabei kommt es nicht so sehr auf den Tonabnehmer an, denn die typischen Eigenheit in der Darstellung von Raum, Plastizität und Details machen die MSE 3009/3012 immer. Es ist also immer breiter, weniger hoch und weniger tief als Normal. Das muss man mögen. Alternativen? Ja, Schick 12" oder RMG-309, wobei der RMG-309 ohne das optionale Reitergewicht OL-1 nur mit einem klassischen SPU korrekt betrieben werden kann. RE: SME 3012R - fr.jazbec - 30.12.23 Anhören wird schwierig, da der Arm nicht auf einem Plattenspieler verbaut ist. …und nein, eine Alternative kommt nicht infrage. Klanglich könnte ich problemlos bei meinem Scheu Classic bleiben. Es geht mir vorrangig um die Optik und den Legendenstatus. RE: SME 3012R - gelöschter_User - 30.12.23 Verstehe. Dann möchte ich Dir sowohl eine Überholung bei Robert Graetke (insbesondere wegen des Widerlagers der Messerschneide und darin ggf. befindlichen Gussgraten) als auch sein Bronzeschneidlager, je nachdem, welcher Cinch-Anschlussblock bereits montiert ist, seinen Umbausatz auf Abgang nach unten und die Bronzebasis ans Herz legen. Ich habe bei meinem ehemaligen 3012 Series II den Kombistecker durch den Cinch-Umbausatz ersetzt, das Messerschneidelager konnte bleiben, da aus Stahl, aber das Widerlager wurde nachbearbeitet und die Bronzebasis nachgerüstet. Das ergibt einen echten Klassenwechsel in der Wiedergabe und man kommt damit dann sogar klanglich in die Nähe der großen neuen SME wie dem IVer oder Ver. Das lohnt sich also wirklich. RE: SME 3012R - fr.jazbec - 30.12.23 Danke dir Rolf Ich werde das alles mal bei der Übergabe überprüfen und hoffen, daß evtl schon Metall/Bronzelager montiert sind. Wie gesagt, der Verkäufer ist absolut seriös und repräsentiert den aktuellen SME Deutschland Vertrieb. Ich kenne ihn noch vom Kauf meiner ATCs 2019 und habe bislang nur beste Erfahrungen mit ihm gemacht. Falls übrigens jemand Interesse an gebrauchten ATCs hat kann ihm dort auch geholfen werden. Bei speziellen Modellwünschen muß man allerdings Zeit mit einkalkulieren. RE: SME 3012R - fr.jazbec - 29.01.24 So, nachdem ich den Arm vorletzten Samstag abgeholt habe, habe ich ihn schon wieder weiterverkauft. Wie kommt’s? Jahrelang wollte ich diesen Arm haben, aber als er endlich in meinem Besitz war stellte sich keine Euphorie ein. Ich sah mehr Probleme mit der Einstellung und Montage als dass ich mich gefreut habe und so habe ich ihn kurzentschlossen weiterverkauft. Möge er jemand anderen glücklich machen.🙋 RE: SME 3012R - HighEndVerweigerer - 29.01.24 Banause.............. RE: SME 3012R - gelöschter_User - 30.01.24 Montage und Einstellung sind eigentlich relativ einfach, Wartung und Instandsetzung sind schwieriger. Die Feage ist aber wohl eher, in welche Richtung Du mit deinem Scheu gehen willst? RE: SME 3012R - fr.jazbec - 30.01.24 (30.01.24, 10:34)Don_Camillo schrieb: Montage und Einstellung sind eigentlich relativ einfach, Wartung und Instandsetzung sind schwieriger. Hi Rolf Das ist genau das Ding, ich möchte mich aktuell, von dem Punkt an dem ich mich befinde, gar nicht wegbewegen, da mir im Augenblick(zumindest mit bestimmten Alben)analog besser gefällt als digital. Das war lange Zeit nicht der Fall und im AAA gibt es noch von mir gestartete Threads wie „Was muß ich verändern damit analog genauso gut klingt wie digital?“ Im Grunde war es auch der Grund für den Weiterverkauf, ich wußte wenn ich den SME montiere, daß ich ein neues großes Fass aufmache(Tuning der Lager/Headshell Wahl/neuer Tonabnehmer/Basis für den 2. Tonarm/Zweitsystem/Zweitpre/etc..)auf das ich gar keinen Bock habe und das den aktuellen Zustand des Angekommenseins(nicht weil ich denke es geht nicht besser sondern einfach weil ich im Moment zufrieden bin)gefährdet. Das heißt klanglich möchte ich mich gar nicht bewegen, nur eine Verbesserung der Optik und Haptik plus die Gewissheit einen echten Klassiker zu besitzen hätte mich gereizt. |