15.02.22, 11:08
Hallo Rolf,
ich sehe das Gehör nicht als Messinstrument an.
Sondern nur als Vergleichs-Gerät, um im mehr oder weniger direkten Vergleich Klangunterschiede entdecken zu können.
Indem man z.B. den rechten Kanal über eine fehlangepasste Phonostufe laufen lässt, den linken aber rechnerisch perfekt angepasst.
Oder auch, indem man Phonostufen direkt umschaltbar anschließt, ober per Digitalisierungen miteinander vergleicht.
Oder auch die Eingangskapazität z.B. im laufenden Betrieb umschaltet.
Wenn man selbst dabei keinerlei Klangunterschiede feststellen kann - womöglich gar aus prinzipiellen Gründen, weil es das Ohr einfach nicht kann - dann wäre ja die "richtige" Anpassung doch lediglich rein akademischer Natur, oder?
Das absolute Gehör braucht es dafür freilich nicht, um Klangunterschiede zu bemerken.
Ich vergleiche gerne Plattenwiedergabe mit der dazu passenden CD als Referenz. Passende CD bedeutet, dass sie nicht tot ge-remastert ist, sondern es sich um die Originalausgabe aus den 80ern handelt, und mit einer damaligen zweitgleichen LP-Pressung verglichen wird: CDs boten damals noch praktisch reine Masterband-Qualität ohne die Remaster-Sünden der Neuzeit, und LPs waren damals noch das Hauptmedium, durften also nicht künstlich oder durch Schlamperei schlechter sein als notwendig.
Von daher kann man schon mit verschiedenen derartiger Paarungen Vergleiche anstellen, ob etwa Bass oder Höhen zu deutlich oder unterbelichtet daher kommen.
Deine Links zeigen Modelle, die mit einer Semi-Induktivität und zusätzlichem dazu parallel geschaltetem Widerstand arbeiten.
Für geringe Frequenzen stellt die Semi-Induktivität praktisch einen Kurzschluss des Parallelwiderstandes dar, und die Dämpfung ist nur durch den DC-Widerstand der Spulenwicklung gegeben.
Für hohe Frequenzen wird die Impedanz der Semi-Induktivität deutlich größer als die des Parallelwiderstandes, der nun das dominierende Glied der Parallelschaltung wird. Es tritt also für hohe Frequenzen eine zusätzliche Dämpfung auf.
Möglicherweise kann diese zusätzliche Dämpfung die Hochtonresonanz soweit bedämpfen, dass die Resonanzüberhöhung geringer ausfällt als durch dein Modell aus Spule und Serienwiderstand errechnet?
Damit wäre der Frequenzgang weniger deutlich verbogen, und Fehlanpassungen würden weniger spektakulär reinschlagen als laut deiner Modellrechnungen?
Und ja, normale externe Phonovorstufen haben meist nur so bis etwa 250pF Kapazität, oder auch weniger.
AV-Receiver haben aber mitunter schon deutlich mehr, ebenso womöglich "Spezial-Phonovorstufen" oder in Audio-Interfaces eingebaute.
Trotzdem erscheinen ja die Klangverbiegungen durch derartige Fehlanpassungen meist doch viel weniger dramatisch als die Modellrechnungen erwarten lassen.
Grüße
ich sehe das Gehör nicht als Messinstrument an.
Sondern nur als Vergleichs-Gerät, um im mehr oder weniger direkten Vergleich Klangunterschiede entdecken zu können.
Indem man z.B. den rechten Kanal über eine fehlangepasste Phonostufe laufen lässt, den linken aber rechnerisch perfekt angepasst.
Oder auch, indem man Phonostufen direkt umschaltbar anschließt, ober per Digitalisierungen miteinander vergleicht.
Oder auch die Eingangskapazität z.B. im laufenden Betrieb umschaltet.
Wenn man selbst dabei keinerlei Klangunterschiede feststellen kann - womöglich gar aus prinzipiellen Gründen, weil es das Ohr einfach nicht kann - dann wäre ja die "richtige" Anpassung doch lediglich rein akademischer Natur, oder?
Das absolute Gehör braucht es dafür freilich nicht, um Klangunterschiede zu bemerken.
Ich vergleiche gerne Plattenwiedergabe mit der dazu passenden CD als Referenz. Passende CD bedeutet, dass sie nicht tot ge-remastert ist, sondern es sich um die Originalausgabe aus den 80ern handelt, und mit einer damaligen zweitgleichen LP-Pressung verglichen wird: CDs boten damals noch praktisch reine Masterband-Qualität ohne die Remaster-Sünden der Neuzeit, und LPs waren damals noch das Hauptmedium, durften also nicht künstlich oder durch Schlamperei schlechter sein als notwendig.
Von daher kann man schon mit verschiedenen derartiger Paarungen Vergleiche anstellen, ob etwa Bass oder Höhen zu deutlich oder unterbelichtet daher kommen.
Deine Links zeigen Modelle, die mit einer Semi-Induktivität und zusätzlichem dazu parallel geschaltetem Widerstand arbeiten.
Für geringe Frequenzen stellt die Semi-Induktivität praktisch einen Kurzschluss des Parallelwiderstandes dar, und die Dämpfung ist nur durch den DC-Widerstand der Spulenwicklung gegeben.
Für hohe Frequenzen wird die Impedanz der Semi-Induktivität deutlich größer als die des Parallelwiderstandes, der nun das dominierende Glied der Parallelschaltung wird. Es tritt also für hohe Frequenzen eine zusätzliche Dämpfung auf.
Möglicherweise kann diese zusätzliche Dämpfung die Hochtonresonanz soweit bedämpfen, dass die Resonanzüberhöhung geringer ausfällt als durch dein Modell aus Spule und Serienwiderstand errechnet?
Damit wäre der Frequenzgang weniger deutlich verbogen, und Fehlanpassungen würden weniger spektakulär reinschlagen als laut deiner Modellrechnungen?
Und ja, normale externe Phonovorstufen haben meist nur so bis etwa 250pF Kapazität, oder auch weniger.
AV-Receiver haben aber mitunter schon deutlich mehr, ebenso womöglich "Spezial-Phonovorstufen" oder in Audio-Interfaces eingebaute.
Trotzdem erscheinen ja die Klangverbiegungen durch derartige Fehlanpassungen meist doch viel weniger dramatisch als die Modellrechnungen erwarten lassen.
Grüße