20.09.23, 16:07
Hallo Roman,
das ist nicht nur ein ganz spezielles sondern schon ein echtes Nischen-Thema; aber interessant. Also bitte unbedingt weitermachen
Da würde ich in beiden Fällen sogar (fast) kategorisch widersprechen.
Saphire sollte man überhaupt nicht an Schallplattenrillen heranlassen und dort von einer besseren Politur zu sprechen ist schon mehr als mutig. In der DDR waren Ressourcen ja knapp und deshalb gab es da in der VEB Schallplatten Dingsbums eine amtliche oder besser wissenschaftliche Untersuchung über die Standfestigkeit von Saphir- und Diamant-Nadeln.
Ergebnis: Bei Saphirnadeln lohnt über Politur zu sprechen überhaupt nicht, da diese laut dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung und Vergleichstests nachweislich nach 5 bis 6 Plattenseiten bereits die Rille nachhaltig beschädigen. Diamantnadeln zeigen je nach Verrundungsradius erst nach sehr vielen Stunden überhaupt Verschleißerscheinungen. Bei Rundnadeln sind es ca. 150h und ab ca. 250h traten die ersten Beschädigungen an der Rille auf. Bei elliptischen Nadelschliffen konnte auch nach über 750h kein Verschleiß und demzufolge auch keinerlei Beschädigung an der Rille festgestellt werden.
Die Geschwindigkeit wie Du es beschreibst kommt nicht von der Nadel oder dem Wirkprinzip des Tonabnehmers sondern entsteht aus der Rillenbahn mit ihren Bergen und Tälern und der Umdrehungsgeschwindigkeit. Das ist also bei jeder Nadeltonabtastung ident.
Schaust Du Dir aber die damaligen Frequenzschriebe der Keramiktonabnehmer an, so fällt auf, dass die Hochtonresonanz deutlich weniger ausgeprägt ausfällt
und das deutet vielleicht darauf hin, dass sich so ein Keramiktonabnehmer elektrisch evtl. ähnlich einem Strain Gauge Tonabnehmer verhält. Da findet sich im TA ein Dehnungsmessstreifen und dieser ändert je nach Dehnung oder Stauchung seinen Innenwiderstand und damit auch den durchfließenden Strom. Das ganze erfolgt absolut linear, so dass auf die Signale der Musikreproduktion übersetzt es wie bei einem hochwertigen MC Tonabnehmer dann quasi auch keine Phasenverschiebung gibt. Damit besäße dann ein Keramiktonabnehmer ggf. einen kleinen technischen Vorteil gegenüber MM, MI und HO MC.
das ist nicht nur ein ganz spezielles sondern schon ein echtes Nischen-Thema; aber interessant. Also bitte unbedingt weitermachen
(20.09.23, 15:00)Tornadone schrieb: Aufgeschnappte Thesen sind zb die Geschwindikeit mit der das Signal erzeugt wird oder eine evtl bessere Politur der weicheren Saphire.
Da würde ich in beiden Fällen sogar (fast) kategorisch widersprechen.
Saphire sollte man überhaupt nicht an Schallplattenrillen heranlassen und dort von einer besseren Politur zu sprechen ist schon mehr als mutig. In der DDR waren Ressourcen ja knapp und deshalb gab es da in der VEB Schallplatten Dingsbums eine amtliche oder besser wissenschaftliche Untersuchung über die Standfestigkeit von Saphir- und Diamant-Nadeln.
Ergebnis: Bei Saphirnadeln lohnt über Politur zu sprechen überhaupt nicht, da diese laut dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung und Vergleichstests nachweislich nach 5 bis 6 Plattenseiten bereits die Rille nachhaltig beschädigen. Diamantnadeln zeigen je nach Verrundungsradius erst nach sehr vielen Stunden überhaupt Verschleißerscheinungen. Bei Rundnadeln sind es ca. 150h und ab ca. 250h traten die ersten Beschädigungen an der Rille auf. Bei elliptischen Nadelschliffen konnte auch nach über 750h kein Verschleiß und demzufolge auch keinerlei Beschädigung an der Rille festgestellt werden.
Die Geschwindigkeit wie Du es beschreibst kommt nicht von der Nadel oder dem Wirkprinzip des Tonabnehmers sondern entsteht aus der Rillenbahn mit ihren Bergen und Tälern und der Umdrehungsgeschwindigkeit. Das ist also bei jeder Nadeltonabtastung ident.
Schaust Du Dir aber die damaligen Frequenzschriebe der Keramiktonabnehmer an, so fällt auf, dass die Hochtonresonanz deutlich weniger ausgeprägt ausfällt
und das deutet vielleicht darauf hin, dass sich so ein Keramiktonabnehmer elektrisch evtl. ähnlich einem Strain Gauge Tonabnehmer verhält. Da findet sich im TA ein Dehnungsmessstreifen und dieser ändert je nach Dehnung oder Stauchung seinen Innenwiderstand und damit auch den durchfließenden Strom. Das ganze erfolgt absolut linear, so dass auf die Signale der Musikreproduktion übersetzt es wie bei einem hochwertigen MC Tonabnehmer dann quasi auch keine Phasenverschiebung gibt. Damit besäße dann ein Keramiktonabnehmer ggf. einen kleinen technischen Vorteil gegenüber MM, MI und HO MC.