Hallo Jan,
künstlichen Hall kann man schon sehr lange (!!!) hinzufügen - durch die Verwendung von DAWs kann man jedem Kanal einen oder mehrere Effekte hinzufügen, während digitale Mischpulte nicht für jeden Kanal ein eigenes "Effektgerät" haben. Aber wie gesagt: prinzipiell ging das schon zu analogen Zeiten. Letzten Endes ist das aber egal, denn bei Klassik-Aufnahmen sorgt man in der Regel dafür, dass die Akustik des Aufnahmeraumes geeignet ist. Die Berliner Philharmoniker haben deshalb für die Deutsche Grammophon häufig die Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem genutzt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Eine Philharmonie ist eben ein Ort zum Musik hören und muss deshalb noch lange nicht geeignet sein, um dort Musik aufzunehmen.
Das eigentliche Problem ist nämlich das Übersprechen der Mikrofone. In der Regel werden nicht einzelne Instrumente, sondern Instrumentengruppen aufgenommen und generell hört man auf den Kanälen immer auch benachbarte Instrumentengruppen durch. Deshalb muss die Mikrofonierung auch geschickt gewählt werden, weil sich eben vieles nicht mehr im Nachhinein ausgleichen lässt. Damit ist es auch nicht möglich, Musiker, die aus dem Takt sind, auszugleichen - jedenfalls nicht bei klassischer Musik. Im Bereich der Pop-Produktionen mit den elektrischen Instrumenten und getrennten Aufnahmeräumen für Schlagzeug und Gesang sieht das völlig anders aus.
Ich sehe die Situation bei guten Klassik-Aufnahmen nicht so schwarz wie du, Rolf. Die Tonmeister wissen in der Regel genau, was sie machen und sie haben ein klangliches Ideal vor Augen bzw. Ohren.
Interessehalber habe ich mir einige Kunstkopf-Aufnahmen zugelegt und war echt enttäuscht. Alle von dir beschriebenen modernen Probleme bei der Aufnahme sollten damit behoben sein und bei der Wiedergabe über Kopfhörer sollte alles paletti sein. Dem ist nicht so und es wäre spannend zu ergründen, woran das liegt (das Problem kann ja auch zwischen den Hörmuscheln liegen :-P ).
Noch ein Satz zu deinen Gedanken, Winfried: ich bin froh, dass Live-Aufnahmen nicht klingen wie ein Live-Konzert. Im klassischen Konzert kann man auch mal einen blöden Platz erwischen und bei Rock-Musik geht es häufig nicht um bestmöglichen Klang...
künstlichen Hall kann man schon sehr lange (!!!) hinzufügen - durch die Verwendung von DAWs kann man jedem Kanal einen oder mehrere Effekte hinzufügen, während digitale Mischpulte nicht für jeden Kanal ein eigenes "Effektgerät" haben. Aber wie gesagt: prinzipiell ging das schon zu analogen Zeiten. Letzten Endes ist das aber egal, denn bei Klassik-Aufnahmen sorgt man in der Regel dafür, dass die Akustik des Aufnahmeraumes geeignet ist. Die Berliner Philharmoniker haben deshalb für die Deutsche Grammophon häufig die Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem genutzt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Eine Philharmonie ist eben ein Ort zum Musik hören und muss deshalb noch lange nicht geeignet sein, um dort Musik aufzunehmen.
Das eigentliche Problem ist nämlich das Übersprechen der Mikrofone. In der Regel werden nicht einzelne Instrumente, sondern Instrumentengruppen aufgenommen und generell hört man auf den Kanälen immer auch benachbarte Instrumentengruppen durch. Deshalb muss die Mikrofonierung auch geschickt gewählt werden, weil sich eben vieles nicht mehr im Nachhinein ausgleichen lässt. Damit ist es auch nicht möglich, Musiker, die aus dem Takt sind, auszugleichen - jedenfalls nicht bei klassischer Musik. Im Bereich der Pop-Produktionen mit den elektrischen Instrumenten und getrennten Aufnahmeräumen für Schlagzeug und Gesang sieht das völlig anders aus.
Ich sehe die Situation bei guten Klassik-Aufnahmen nicht so schwarz wie du, Rolf. Die Tonmeister wissen in der Regel genau, was sie machen und sie haben ein klangliches Ideal vor Augen bzw. Ohren.
Interessehalber habe ich mir einige Kunstkopf-Aufnahmen zugelegt und war echt enttäuscht. Alle von dir beschriebenen modernen Probleme bei der Aufnahme sollten damit behoben sein und bei der Wiedergabe über Kopfhörer sollte alles paletti sein. Dem ist nicht so und es wäre spannend zu ergründen, woran das liegt (das Problem kann ja auch zwischen den Hörmuscheln liegen :-P ).
Noch ein Satz zu deinen Gedanken, Winfried: ich bin froh, dass Live-Aufnahmen nicht klingen wie ein Live-Konzert. Im klassischen Konzert kann man auch mal einen blöden Platz erwischen und bei Rock-Musik geht es häufig nicht um bestmöglichen Klang...
Viele Grüße
Darwin (Thomas)
Darwin (Thomas)