20.01.24, 12:06
(20.01.24, 8:50)low_fi schrieb: Es ist für mich vollkommen logisch, dass es sich niemals wie live anhören kann,
da es Musik aus der Konserve ist.
Vielleicht sollten wir auch den Begriff live mal relativieren und in seine differenzierenden Aspekte zerlegen.
Sicherlich sind über 90% der Musikkonserven Studioaufnahmen und nur 10% wirklich live bzw. in einem Konzertsaal aufgenommen worden. Der Toningenieur hat dann im Mastering eine Bühnendarstellung kreiert, welche im besten Fall auch der Platzierung der einzelnen Instrumente und Stimmen wie in der Aufnahmesituation entspricht. Je nachdem, wie er bei der Aufnahme mikrofoniert hat, liegen ihm diese Rauminformationen zur Position der einzelnen Instrumente und Stimmen dann bereits im Aufnahmesignal vor und können so im Mastering weiterverwendet werden.
Ob sich das also räumlich so anhört, wie im Konzertsaal oder im Studio liegt erstmal am Toningenieur und Mastering.
Jetzt versteckt sich in dem Themenkonglomerat "Live" noch mindestens Lautheit, Dynamik, Tonalität, Laufzeit und Phasenlage; dazu aber zu gegebenen Zeitpunkt mehr
(20.01.24, 10:18)fr.jazbec schrieb: Ich gehe daher davon aus, daß die Konserven die wir hören schon erheblich auf Dramatik abgemischt werden um das häusliche Hörerlebnis zu intensivieren.
Jein, bei Klassik und Jazz wurde - zumindest früher mal - auf realistische Abbildung abgemischt, bei Unterhaltungsmusik - zumindest früher mal - jedweder Art eher auf Effekte, welche die Künstler oder Labels wollten. Da wurde z.B. auch mal vom Label ein Klangrahmen vorgegeben - z.B. Phily Sound.
Heute wird bei U-Musik eher auf Ohrstöpsel und Loudness war abgemischt und bei Klassik eher auf ein zweidimensionales aber sehr breites Abbild.