31.01.24, 15:34
Vielleicht noch ein wenig technischen Background zu Übertragern. Ich schrieb von Anpassungsübertragern, Roman bezeichnete diese als Mikrofonübertrager. Beide Bezeichnungen sind möglich und auch gleichzeitig richtig.
Mikrofone weisen eine Spulenimpedanz auf, welche an die Eingangsimpedanz der Mischpulte oder Verstärkerzüge angepasst werden muss. Hier gibt es zwei technische Umsetzungen:
1. der Übertrager sitzt im Mikro oder in der Kabelverbindung kurz nach dem Mikro zum Aufholverstärker oder Mischpult oder
2. der Übertrager sitzt im Mischpult und ist dort wahlweise permanent im Signalweg oder zuschaltbar.
Übertrager haben eine sog. Primärwicklung und eine sog. Sekundärwicklung. Diese unterscheiden sich in der Anzahl der Wicklungen und das Wicklungsverhältnis ist idR gleich dem Übersetzungsverhältnis aber auch gleichzeitig bestimmend für den Wert der Primär- und Sekundärimpedanz des Transformators, wobei hier die Impedanz vereinfachend und um das Thema hier nicht zu sehr zu verkomplizieren gleich dem Spulenwiderstand angenommen werden kann. (Eigentlich bedeutet Impedanz Wechselstromwiderstand und wird dann verwendet, wenn wenn zwischen den beiden Größen (Gleichstrom- und Wechselstromwiderstand) eine Phasenverschiebung besteht, wodurch sich das Verhältnis vom Widerstand in Gleichstromanwendungen unterscheidet).
Wie oben schon beschrieben gibt das Übersetzungsverhältnis Auskunft über die Verstärkungsleistung (unscharf formuliert; eigentlich handelt es sich nur um eine Transformation, umgangssprachlich wird aber von "ein Übertrager verstärkt das Signal auf MM-Niveau" gesprochen und deshalb diese "Vereinfachung") und ein 1:10 Übertrager macht somit aus 0,4 mV Eingangsspannung Pi mal Auge 4 mV Ausgangsspannung.
Warum Pi mal Auge? Weil hier auch Verluste abzuziehen sind. Diese Stufe der Komplexität lassen wir aber mal einfach außen vor.
Wichtiger ist, dass es bei gegebener Wicklungsanzahl nur ein Übersetzungsverhältnis geben kann. Wenn also Joseph Esmilla von zwei verschiedenen gemessenen Übersetzungsverhältnissen spricht, dann sind das von Shure mit unterschiedlichen Übersetzungverhältnissen produzierte Übertragerkapseltypen und anscheinend gibt es neben den mir bekannten Typen mit 1:6 und1:4 auch Solche mit 1:12 und 1:17.
Oben hatte ich schon etwas zu den Übersetzungsverhältnissen und dem Abschluss des MC Tonabnehmers geschrieben
-> 1:12 bzw. 22 dB => 47kΩ / 12² = 326 Ω
-> 1:17 bzw. 24,6 dB => 47kΩ / 17² = 163 Ω
Den Widerstand, welchen das MC vom Übertrager gespiegelt erhält ist gleichbedeutend mit dem Abschlusswiderstand. Dieser hat also auch Auswirkung auf den Frequenzgang und somit ebenso wie bei einem MM Tonabnehmer auf die Tonalität, aber auch auf Räumlichkeit und Plastizität der Wiedergabe. Das ist der Grund, weshalb Menschen hier Unterschiede zwischen unterschiedlichen Übertragern hören und berichten. In vielen Fällen aber sind diese erhörten Unterschiede eher das Produkt von ziemlich krassen Fehlanpassungen (also falsch gewählten Abschlusswiderständen und Übersetzungsverhältnissen).
Ein Beispiel - da gibt es einen High End Händler der im aaanderen Forum recht ungeniert die "Süchtigen" segiert und in Darstellung und Sprache genau den Nerv der Voodooisten trifft. Hätten wir ein Yamaha MC-9 mit 30 Ω Spulenwiderstand/ Impedanz, dann will diese ungefähr bei 300 Ω abgeschlossen werden und verlangt eigentlich nach einem Übertrager mit Übersetzungsverhältnis 1:12. Nun findet man von diesem Händler Klangschwurbeleien, in denen er behauptet, ein Übertrager mit dem Übersetzungsverhältnis von 1:20 klänge evtl. besser als einer mit 1:8. Ja, das liegt in der Natur der Sache, weil eben beide Varianten (1:8 und 1:20) in diesem Fall eine Fehlanpassung darstellen und beim größeren Übersetzungsverhältnis der Hochton zu schreien beginnen wird. Da aber Beides eine Fehlanpassung darstellt ist Beides und der Vergleich an sich eben genau kein Kaufargument sondern nur der Hinweis darauf, dass man einfach nur falsch abgeschlossen hat.
Auswege aus dem Dilemma, bzw. wenn der Übertrager das falsche Übersetzungsverhältnis aufweist?
Ja, gibt s. Der einfachste Weg ist nicht abwickeln sondern den Abschlusswiderstand des Phonoeinganges durch Parallelwiderstand anpassen bzw. erhöhen
http://www.kandkaudio.com/applications-guide/
Auch kann ein Übertrager ein Schwingverhalten haben und dieses kann man durch Kondensatoren über die Sekundärwicklung unterdrücken.
Mikrofone weisen eine Spulenimpedanz auf, welche an die Eingangsimpedanz der Mischpulte oder Verstärkerzüge angepasst werden muss. Hier gibt es zwei technische Umsetzungen:
1. der Übertrager sitzt im Mikro oder in der Kabelverbindung kurz nach dem Mikro zum Aufholverstärker oder Mischpult oder
2. der Übertrager sitzt im Mischpult und ist dort wahlweise permanent im Signalweg oder zuschaltbar.
Übertrager haben eine sog. Primärwicklung und eine sog. Sekundärwicklung. Diese unterscheiden sich in der Anzahl der Wicklungen und das Wicklungsverhältnis ist idR gleich dem Übersetzungsverhältnis aber auch gleichzeitig bestimmend für den Wert der Primär- und Sekundärimpedanz des Transformators, wobei hier die Impedanz vereinfachend und um das Thema hier nicht zu sehr zu verkomplizieren gleich dem Spulenwiderstand angenommen werden kann. (Eigentlich bedeutet Impedanz Wechselstromwiderstand und wird dann verwendet, wenn wenn zwischen den beiden Größen (Gleichstrom- und Wechselstromwiderstand) eine Phasenverschiebung besteht, wodurch sich das Verhältnis vom Widerstand in Gleichstromanwendungen unterscheidet).
Wie oben schon beschrieben gibt das Übersetzungsverhältnis Auskunft über die Verstärkungsleistung (unscharf formuliert; eigentlich handelt es sich nur um eine Transformation, umgangssprachlich wird aber von "ein Übertrager verstärkt das Signal auf MM-Niveau" gesprochen und deshalb diese "Vereinfachung") und ein 1:10 Übertrager macht somit aus 0,4 mV Eingangsspannung Pi mal Auge 4 mV Ausgangsspannung.
Warum Pi mal Auge? Weil hier auch Verluste abzuziehen sind. Diese Stufe der Komplexität lassen wir aber mal einfach außen vor.
Wichtiger ist, dass es bei gegebener Wicklungsanzahl nur ein Übersetzungsverhältnis geben kann. Wenn also Joseph Esmilla von zwei verschiedenen gemessenen Übersetzungsverhältnissen spricht, dann sind das von Shure mit unterschiedlichen Übersetzungverhältnissen produzierte Übertragerkapseltypen und anscheinend gibt es neben den mir bekannten Typen mit 1:6 und1:4 auch Solche mit 1:12 und 1:17.
Oben hatte ich schon etwas zu den Übersetzungsverhältnissen und dem Abschluss des MC Tonabnehmers geschrieben
-> 1:12 bzw. 22 dB => 47kΩ / 12² = 326 Ω
-> 1:17 bzw. 24,6 dB => 47kΩ / 17² = 163 Ω
Den Widerstand, welchen das MC vom Übertrager gespiegelt erhält ist gleichbedeutend mit dem Abschlusswiderstand. Dieser hat also auch Auswirkung auf den Frequenzgang und somit ebenso wie bei einem MM Tonabnehmer auf die Tonalität, aber auch auf Räumlichkeit und Plastizität der Wiedergabe. Das ist der Grund, weshalb Menschen hier Unterschiede zwischen unterschiedlichen Übertragern hören und berichten. In vielen Fällen aber sind diese erhörten Unterschiede eher das Produkt von ziemlich krassen Fehlanpassungen (also falsch gewählten Abschlusswiderständen und Übersetzungsverhältnissen).
Ein Beispiel - da gibt es einen High End Händler der im aaanderen Forum recht ungeniert die "Süchtigen" segiert und in Darstellung und Sprache genau den Nerv der Voodooisten trifft. Hätten wir ein Yamaha MC-9 mit 30 Ω Spulenwiderstand/ Impedanz, dann will diese ungefähr bei 300 Ω abgeschlossen werden und verlangt eigentlich nach einem Übertrager mit Übersetzungsverhältnis 1:12. Nun findet man von diesem Händler Klangschwurbeleien, in denen er behauptet, ein Übertrager mit dem Übersetzungsverhältnis von 1:20 klänge evtl. besser als einer mit 1:8. Ja, das liegt in der Natur der Sache, weil eben beide Varianten (1:8 und 1:20) in diesem Fall eine Fehlanpassung darstellen und beim größeren Übersetzungsverhältnis der Hochton zu schreien beginnen wird. Da aber Beides eine Fehlanpassung darstellt ist Beides und der Vergleich an sich eben genau kein Kaufargument sondern nur der Hinweis darauf, dass man einfach nur falsch abgeschlossen hat.
Auswege aus dem Dilemma, bzw. wenn der Übertrager das falsche Übersetzungsverhältnis aufweist?
Ja, gibt s. Der einfachste Weg ist nicht abwickeln sondern den Abschlusswiderstand des Phonoeinganges durch Parallelwiderstand anpassen bzw. erhöhen
http://www.kandkaudio.com/applications-guide/
Auch kann ein Übertrager ein Schwingverhalten haben und dieses kann man durch Kondensatoren über die Sekundärwicklung unterdrücken.