Was macht der Tonabnehmer und was kommt von anderen Anlagenkomponenten?
#6
Gaaanz schwieriges Thema ...

Erstmal beim System bleiben oder beim Grundprinzip einer Tonübertragung eines Abtastsystems.

Musik aus Lautsprechern von Schallplatten ist nichts anderes als hörbarer Gleichstrom in ständig schwankenden Spannungen, der durch elektronische Bauteile in Hörbarkeit umgesetzt wird.

Jedes Abtastsystem speilt auf verschiedenen Drehern unterschiedlich. Warum?

Physik ist die Grundlage.

Ein Abtastsstem ist nichts weiter als ein Kleinstschwingungsgenerator der durch die Bewegungen der welligen Plattenrille Strom erzeugt.
Schwingen erzeugen Resonanzen, beim Dreher, Mikroschwingungen. Diese werden weitergeleitet. Über den Systemkörper, das Headshell, Tonarmrohr, Tonarmlager, Chassis bis hin zur Zarge.
Dies alles hat einen Einfluß auf den Klang, auch auf das "Wesen" eines Systems.
Es gibt Materialen & Bauweisen die reduzieren Resonanzen, andere fördern diese. Beim Dreher liegt die Kunst in der Reduktion dieser Resonanzen. Also in der Bedämmung. Also das Gegenteil von einem Musikinstrument, wo die Resonanzen "umherspringen" sollen, beim Dreher ist es umgekehrt. Hier herrscht Zucht & Ordnung. Schwarze Pädagogik, statt Lebendigkeit.

Es gibt Systeme, wieso auch immer, ist dennoch interessant wieso das so ist, die sind mehr Höhen betont, andere mehr Mitten oder Bäße.

Den Klangcharakter eines Systems zu beschreiben ist eher subjektiv. Dennoch gibt es Erfahrungswerte, bzw. Hörerfahrungen, die sich schneiden.
Messwerte ist das Eine, Hörerfahrungen das Andere.

Die Audiokette hinter einem Abtastsystem ist letztendlich das I-Tüpfelchen. Doch das nützt nichts, wenn die Grundbasis nicht stimmt. Also der Dreher.
Meine persönliche Erfahrung ist, jedem System sein Dreher & umgekehrt.
So habe ich beispielsweise die Erkenntnis gewonnen, das Thorens & Grado Systeme sehr gut mit einander harmonieren.
Das das Rega Exact, dafür ist es auch entwickelt worden, zu Brettspielern hervorragend passt.

Es gibt auch Systeme, dies sind Allrounder & passen so gut wie zu jedem Dreher & Phonohobel.
Dann gibt es Systeme, die spielen überall mies, egal wo die Dinger ran geschraubt werden.

Wenn die elektronische Anpassung in einem Phonopre falsch ist, kann auch ein Abtastsystem die Musik unschön wieder geben. Ich vermeide absichtlich das Wort klingen.

Auch kann, dies ist Dreher & System abhängig, die Tellerdämmung mit am Klangcharakter eines Abtastsystems Ausschlag gebend sein.

Warum einige Abtastsystem mehr räumlich spielen, keine Ahnung? Andere sind mehr zurückhaltend. Alles subjektive Wahrmehmungen.

Wie oben beschrieben, hat die Art der Abtastnadel auch einen nicht unerheblichen Klangeinfluß auf ein Abtastsystem.

Um der Verwirrung meines Schreibens noch eins oben drauf zu geben.
Die Viskosität des Nadelgummis, die Länge des Nadelröhrchen, spielen beim Klang auch eine gewisse Rolle.

Ring frei für eine wilde Diskussion.

Gruß Nadja
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RE: Was macht der Tonabnehmer und was kommt von anderen Anlagenkomponenten? - von vinylia - 06.02.22, 22:36

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