Simplicity war gestern, jetzt kommt LP12 Upgrading und Tuning ;-)
OK, ich brauche dringend einen Rumpelmesskoppler, denn das was hier durch das eingbaute Sole passiert muss sich anhand des Fremdspannungsabstandes eigentlich klar nachweisen lassen. 

Im Serienzustand gab Linn bereits einen Rumpelfremdspannungsabstand von 70 dB bewertet nach DIN für das Cirkus Lager und Subchassis an. Nach WRMS wird das ungefähr 78dB entsprechen und deckt sich somit auch, was Martin Colloms im März 1990 für das Magazin Stereophile getestet hat (siehe Seite 132/133, -78dB Rumpeln, 0,05% Wow& Flutter nach DIN für das neue Cirkus Lager mit Valhalla) Damals feierte man den Wechsel des Lagerwerkstoffs PTFE (Teflon) zu dem sog. PEEK, welches eine kleinere Lagertoleranz/ einen kleineren Lagerspalt ermöglichte. Dem damals ebenfalls und gleichzeitig leicht abgeänderten Sub-Chassis schenkte man dabei aber wenig Aufmerksamkeit.

Was aber waren damals die Änderungen am Subchassis? Nun, die Versteifungsrippe wurde schon früher nur noch aufgeklebt und nicht mehr punktverschweisst (ab 1984), allerdings war der für die Lagerdurchführung benötigte Aussparung in der Versteifungsrippe genauso groß, wie das Tellerlager, so dass das Tellerlager nur auf dem rombenförmigen Teil des Subchassis auflag. Nun, also mit dem Cirkus, war die Auflagefläche dann doppelt und die Bohrung in der Versteifungsrippe nur noch so groß, dass der obere Lagerteil durchschaute. Das ergab also eine deutlich stabilere und steifere Fixierung des Tellerlagers, was sich natürlich positiv in Sachen Rumpeln auswirkt.

Einige der Third-Party Entwickler haben sich über die Jahre diesem Umstand gesondert gewidmet, so gibt es da z.B. von TigerPaw Audio das Tranquility, welches heute einerseits die Lageraufnahme verstärkt und andererseits eine Magnetkonstruktion einführt, um das Axiallager zu entlasten. In der Anfangszeit war das Tranquility aber nur Ersteres - also eine Versteifung der Lageraufnahme.

Gerade dreht sich hier auf dem Plattenteller Vijay Iyer, Linda May Han Oh, Tyshawn Sorey mit Uneasy auf ECM Records ECM 2692, D 2021

   

   

Warum will ich also einen Rumpelmesskoppler haben? Nun, ganz einfach, aber bitte Vorsicht, jetzt kommen diese ungeschätzten HiFi-Vokabeln: Mit dem Sole ist die Darstellung nochmals realistischer geworden, die Bühne hat nun genauso viel Details in Breite, Höhe und Tiefe. Da wird ja häufig von Schwärze im Hintergrund gesprochen und das stellt sich dann gehört und gefühlt eigentlich immer so dar, das man vorne auf der Bühne den Sänger vernimmt, dann kommt ein großes schwarzes Loch und irgendwo da ganz hinten nach 50 Metern in der Ecke könnte es sein, dass der Raum doch zu Ende ist. Diese Form der Tiefendarstellung suggeriert also große Tiefe kennt aber nur zwei Ebenen. Hier ist es anders. Die dargestellte räumliche Tiefe, Breite oder Höhe hat nicht zugenommen, aber die Anzahl der Details zu jeder infinitesimal kleinen Ebene zwischen dem Hörplatz und der Raumecke da hinten in durchaus realistischen 15 Metern Entfernung ist angestiegen. 

Dieser Eindruck aber kann technisch und nachdem ich den DC Motor ja schon vorher in Benutzung hatte nur noch mit einem sich erhöhten Rumpelfremdspannungsabstand einhergehen und das würde ich nun wirklich gerne vernünftig messen. 

Wenn ich mir allerdings ansehe, wie John Atkinson in Stereophile Januar 1991 dem LP12 mit Lingo messtechnisch auf den Pelz gerückt ist, dann könnte Martin Colloms doch auch tatsächlich mit der Leerrille auf einer Shure Testplatte (Ihr wisst schon, der Track mit dem die Ober-Nerds und Superauskenner versuchen das Antiskating einzustellen) und ohne Rumpelmesskoppler gemessen haben.
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RE: Simplicity war gestern, jetzt kommt LP12 Upgrading und Tuning ;-) - von gelöschter_User - 24.07.22, 13:27

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