Plattenspieler Gewicht, Stabilizer
#11
(14.04.23, 13:22)#13 schrieb: Habe die Frage mal an den Zerspanungsmechaniker Meister weiter geleitet mit der Bitte die Präzision seines Werkes zu definieren und ggf. zu Unwuchten Stellung zu beziehen.  Cool


Zu deiner technischen Frage kann ich eigentlich wenig sagen, weil man bei 33 oder 45 Umdrehungen/min erst mal schauen müsste, inwiefern es dort überhaupt zu einer dynamischen Unwucht kommt. 
Ja es wird immer eine kleine Unwucht geben aber ob wir dort im Gramm oder in Milligramm Bereich sind das kann ich nicht sagen das müsste man ausrechnen.
Ich kann dir nur sagen, dass deine Bohrung ungefähr 5/100 Luft hat und somit maximal sage ich mal 4/100 aus der Mitte sein kann. Das ist eine Veltins Toleranz von Abweichung im Rundlauf plus -2/100. 
Jetzt müsstest du über irgendwelche dynamischen Wucht Gesetze ausrechnen d.h. wegen des Gewichtes und dann schauen inwiefern sich das auswirkt und immer dran denken. Nur die eine Seite ist das Gewicht ja außer Mitte heißt das ist ja 3-5/100 von der stärke des Materials, also von in Durchmesser im Außendurchmesser, das müsste man nur berücksichtigen der Rest es ja mit gegen Wucht.

Diese Toleranzen gelten aber nur für diesen einen Zerspanungsbetrieb und explizit für deren Maschinenpark. Das muss für die käuflichen Plattengewichte und wenn in China in Massen produziert nicht gelten und wird es auch nicht, da das eben eine Frage der Rüstzeiten und kalkulierten Fertigungskosten ist. 

Bei €100 VK kostet das Teil den deutschen Verkäufer im EK weniger als €20. Meist ist noch ein Zwischenhändler beteiligt und der will ja auch leben und schlägt mind. 100 % auf, so dass in der Rückwärtsrechnung dann der Puck keine €10 in der Herstellung kosten darf.  Davon gehen dann und nach aktuellem Tagespreis für Aluminium etwas höherer Güte gut 40% für´s Rohmaterial drauf. Wenn der Produzent noch was verdienen will, dann darf der Rest (Maschinenpark, Werkzeuge, Rüstzeiten und Arbeit) keine 2 € ausmachen. 

Die Fliehkraft der Unwucht kann für unseren Anwendungsfall übrigens näherungsweise wie folgt berechnet werden:

F = m*e*ω hoch 2

F = Fliehkraft durch Unwucht (N)
m  = Rotormasse (kg)
e  = Exzentrizität (m)
ω  = Winkelgeschwindigkeit der Welle (1/s)

Hinzu kommt dann noch die statische Unwucht/ der Effekt des nicht ganz Rundlaufes eines Drehteils an sich. Für diese gibt es nach DIN ISO sogar Gütestufen, welche aber wiederum auch vom Maschinenpark und den Rüstzeiten abhängig sind.

Bei 1 mm Exzentrizität des Mittellochs und inkl. mittlerer statischer Unwucht (Rundlauf) des Drehteils und angenommenen 250 gr Gewicht des Plattenpucks an sich ergibt sich hier eine Kraft von 3,8 gr bei 33 1/3 U/Min, 6,86 gr. bei 45 U/ Min und 20,89 gr. bei 78 U/ Min.
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RE: Plattenspieler Gewicht, Stabilizer - von gelöschter_User - 14.04.23, 11:17
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