Wie klingt es und wie sollte es denn überhaupt klingen? - Teil 1 zur Klangbewertung
Zum Konzerterlebnis im Saal und der Wiedergabe zu Hause habe ich als regelmäßiger MPHIL Hörer in der Isarphilharmonie und früher dem Gasteigsaal folgende Erfahrung:

Im Gasteig war das Hörerlebnis an meinem Hörplatz (Mitte 1. Rang, 7. Reihe) eher diffus, Instrumente schlecht ortbar, Soloinstrumente (z.B. Klavierkonzert) gingen im begleitenden Orchester tendenziell unter.
In der Isarphilharmonie ist das komplett anders, am Hörplatz (Parkett 19. Reihe, Mitte) ist das Hörerlebnis sehr plastisch alle Instrumente sehr präsent, wenn auch nicht wirklich scharf ortbar, aber das Gesamterlebnis ist viel involvierender und die Musik "einhüllender", das Soloinstrument klar im Vordergrund (wenn es die Komposition so ermöglicht bzw. verlangt)
Zu Hause ist die Wiedergabe entsprechend guter Aufnahmen stärker vorne-orientiert, mit schärferer Instumentenortung als im Konzertsaal, speziell in der Bühnenbreite. Bühnentiefe ist auch gegeben, aber (und jetzt kommt's) mMn durch den fehlenden optischen Eindruck erschwert.

Es kommt hinzu, das die vielen, für Aufnahmen eingesetzten Mikrofone oft über dem Orchester von der Decke hängen und der Aufnahmeeindruck den man zu Hause präsentiert bekommt erst im Studio zusammengebaut wird. Das bedingt, daß oft der Konzertsaaleindruck nicht aufgenommen wird. Beim Anhören von Klassikaufnahmen weis ich aber normalerweise auch nicht wie aufgenommen und gemastert wurde...

Also habe ich mich längst davon verabschiedet, den raumklanglichen Eindruck aus dem Konzertsaal zu Hause zu erwarten und freue mich wenn er mal hörbar wird. Ich konzentriere mich deshalb beim Klassikhören im Saale wie zu Hause auf die Interpretation und Präsentation der Musikstücke, höre also die Musik und weniger den Raum, den ich als Sahnehäubchen genieße wenn er "da" ist.
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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RE: Wie klingt es und wie sollte es denn überhaupt klingen? - Teil 1 zur Klangbewertung - von wgh52 - 21.01.24, 12:07

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