Tragbare CD-Player wie Sonys Discman
#1
Hallo zusammen,
bei der Beschäftigung mit alten Geräten gibt es scheinbar einige Gerätegattungen, die ein Schattendasein fristen. Dazu gehört meiner Meinung nach der tragbare CD-Player, also die Gerätegattung, die Sony mit der Modellbezeichnung "Discman" geprägt hat. Ehrlich gesagt, habe ich diese Gerätchen auch völlig aus den Augen verloren, bis ein Freund für seine Stereoanlage aus Platzmangel genau so ein Gerät gesucht hat. Falls eine CD abzuspielen sei, meinte er, könnte man das Gerät eben anstöpseln und anschließend wieder in der Schublade verschwinden lassen. Selbst für ein Gerät im Midi-Format sei kein Platz... 

Nun: die noch neu zu erwerbenden Geräte wecken nicht nur bei mir wenige Kaufanreize. Alte Geräte sind häufig einfach kaputt, am häufigsten wegen der Schwerkraft oder ausgelaufenen Batterien, scheint's mir.  Cry Da wird's dann schon schwer. 

Das Ende der Geschichte wäre jetzt schnell erzählt: der Freund hat ein Gerät von Technics erhalten und hat damit sein Ziel erreicht. Allerdings: es fehlt nicht nur das Netzteil, er will auch keines, da die Steckdose schwer erreichbar ist und das Netzteil damit immer am Netz hängen würde. Mit Batterien ist aber nach wenigen CDs Schluss und mit Akkus noch eher. 

Ich erinnerte mich an meine Studienzeit Mitte der 90er, als ich mir von Panasonic so eine CD-Flunder gekauft habe. Die spielte mit einem Satz Akkus locker 20 Stunden und hatte eine Funktion, die es ermöglichte, das Gerät wirklich unterwegs zu betreiben. Ich weiß nicht mehr, wie das hieß: es wurden 10 Sekunden eingelesen und gepuffert - ihr kennt das sicherlich. So ein "modernes" Gerät aus der Hochzeit der CD-Player hatte mein Freund offensichtlich nicht erwischt. 

Und dann kam's: ich sah auf den Kleinanzeigen einen funktionierenden Denon-CD-Player, mobil, mit Netzteil, zu verschenken! Ich brauche so etwas eigentlich nicht. Das Problem ist das eigentlich...  Big Grin Also nett Kontakt aufgenommen und ich habe das Gerät!

   

Für Umme sieht es nicht einmal schlecht aus, aber neu ist anders. Okay. Die rechte Seite sieht so aus und damit nicht ungewohnt:

   

Auf der Rückseite, das ist sinnvoll, sind Netzgerätanschluss und Line out, der ein echter Line out ist, mit festem Pegel:

   

Und tja, links ist nichts  Tongue :

   

Auffällig ist, dass überall Staub eindringen kann. Was für miese Spaltmaße! 

Aber nicht überall wurde gespart. Die Bodenplatte ist aus Metall und enthält Ösen für eine Schulterriemen-Tragevorrichtung:

   

Das Sichtglas ist mit vielen kleinen Punkten eingeklebt:

   

Und in der Tat geht's innen staubig zu:

   

Auffällig ist die große Klappe für's Batteriefach. Darin werden vier Batterien beherbergt!

   

Damit ist dieses Gerät, das wohl 1991 herum gebaut wurde und damals knapp 400 Mark gekostet hat, sauschwer. Trotz dieser immensen Menge an Batterien soll es eine Laufzeit von 4 Stunden haben, was nicht viel ist. Man findet im Netz nicht viel, außer, dass es das "kleinste" Modell von Denon war. Der nächstgrößere Bruder hatte bereits eine Fernbedienung (!). 

Mir haben sich bei diesem Gerät mehr Fragen als Antworten aufgetan. 1991 habe ich über mobile CD-Player noch nicht nachgedacht - ich habe überhaupt erst in dem Jahr meinen ersten CD-Player gekauft und der war natürlich stationär. Gekostet hat er das Gleiche. Hätte ich mit dem Denon-Gerät das bessere Geschäft gemacht? Ich hätte einen mobilen und stationär brauchbaren Player gehabt und im Gegensatz zu meinem 4-fach-Oversampler hätte dieser 8-fach-Oversampling gehabt (ob man das hört?). Vermutlich hätte ich wegen des Gewichts und des enormen Batterieverbrauchs von der Mobilität wenig Gebrauch gemacht. Aber man hätte das Gerät mitnehmen können, um in der Ferienwohnung oder so Musik hören zu können. 

In den letzten Tagen habe ich mit dem Gerät einige CDs gehört, aber nur über Kopfhörer (Bose und Beyerdynamik). Ich war bei dem Beyerdynamik überrascht, wie fein der Denon zeichnet und wie sauber das Klangbild ist. Da tat sich gleich die nächste Frage auf: klingen bzw. klangen diese Zwerge damals schlechter als etwa gleichwertige Hifi-Anlangen-Pendants? 

Ein Test an der Hifi-Anlage steht noch aus, aber ich bin schon gespannt. 

Um den Bogen zurückzuschlagen: meinen Panasonic-CD-Player hatte ich für die Studibude gekauft und habe ihn auch in der Bahn benutzt, daher die eierlegende Wollmilchsau. Nur waren mein Kopfhörer und meine Stereoanlage in der Studibude nicht sonderlich gut, so dass ich nicht sagen kann, ob der Panasonic "was drauf hatte". 

Wie sind eure Erfahrungen? Wie sind eure Erinnerungen? Benutzt ihr solche Geräte noch? Habt ihr noch welche? Rufen wir ein Revival der mobilen CD-Player aus?  Cool (das war ein Scherz!)
Viele Grüße
Darwin (Thomas)
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Tragbare CD-Player wie Sonys Discman - von darwin - 21.02.24, 20:48

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