„Plattenspielerklang“
#7
(05.12.21, 22:32)Hifijc schrieb:
Zitat:Geräuschspannungsabstand

Das halte ich für ein Gerücht das er das klar raus hört...

Das hörst Du sogar sehr deutlich raus, weil das nämlich ganz direkte Auswirkungen auf die Details und die Räumlichkeit hat. Die Staffelung auf der Bühne und somit räumliche Abbildung ist eine Sache des Tellerlagers und damit des Geräuschspannungsabstandes. Dabei geht es aber nicht um diese angebliche Schwärze im Hintergrunde sondern um Instrumente und Stimmen und wie deutlich die voneinander unterscheidbar sind. Je höher der Geräuschspannungsabstand wird desto plastischer und holographischer wird die Bühnendarstellung, Instrumente bekommen Körper und Kontur. Das geht soweit, dass man bei einer Sängerin nicht nur deren Position auf der Bühne mitbekommt sondern auch an welcher Position im Bühnenabbild der geöffnete Mund ist und ob der sich realistisch oder unrealistisch weit öffnet - das Stichwort hierzu heißt "Punktschallquelle"

Ob man z.B. bei einer Trommel erkennen kann, welches Fell aufgezogen ist oder wie die Saite einer Gitarre oder eines Kontrabasses angezupft wird, ist übrigens eine Frage (der Genauigkeit) des Gleichlaufs, weil allein dieser über alle zeitlich korrekt einzuordnenden Schallereignisse verantwortlich ist. ebenso verhält sich das Ausschwingen eines Tones bei nicht exaktem Gleichlauf anders. Das kann man z.B. bei Klaviertönen des unteren Mitteltones am besten feststellen. Stimmt hier der Gleichlauf nicht, dann nimmt man das Ausschwingen mit einem leichten Vibrato wahr, ist der Gleichlauf exakt, dann steht der Ton exakt im Raum und schwingt wie in der Natur/ Realität langsam auch ab.

Aber auch der Gleichlauf hat ebenso Auswirkung auf die Räumlichkeit. Ist er nicht exakt, dann wechselt man von einem holografischen Abbild zu einer gröberen Ebenen-Darstellung und sowohl Tiefe als auch Breite sind merklich reduziert. Das kann man übrigens recht einfach nachstellen, indem man mit Kaugummi eine Cent-Münze auf den Plattentelleraußenrand pappt oder auch einfach nur ein Tellergewicht verwendet.

Die Sache mit der Nadelnachgiebigkeit und der effektiven Tonarmmasse hat auf den ersten Blick auch nur etwas mit der Resonanzfrequenz zu tun, auf den Zweiten gibt es aber mehr Effekte.  Die Resonanzfrequenz wurde technisch absichtlich in einen Bereich eine Oktave unterhalb der unteren Hörschwelle gelegt, damit die von der Nadel ggf. aufgenommenen Rumpelgeräusche eben genau diese eine Oktave unterhalb der Hörschwelle liegen und nicht hörbar sind. Jetzt kann man natürlich vermuten, dass es dann keinen Effekt haben dürfte, wenn diese Resonanzfrequenz irgendwo unter 20 Hz zum Liegen kommt. Das ist aber deshalb ein Trugschluss, weil deren Oberschwingungen dann bereits im hörbaren Bereich lägen. Deshalb sollte die Resonanzfrequenz au Tonabnehmer und effektiver Tonarmmasse auch eher bei 8 z liegen, denn dann liegen auch die Oberwellen sicher unter 20 Hz und sind garantiert unhörbar.

Aber da das ganze auch noch ein eher komplexes Feder-Masse-System darstellt, hat das auch Auswirkungen auf die Abtastverhalten und somit auf den resultierenden Frequenzgang und die Abtastverzerrungen. 

P.S.: Der Behelfsarm für diese Titelsuche des größeren Sharp würde nur dann die effektive Tonarmmasse beeinflussen, wenn dieser eine feste Verbindung zum eigentlichen Tonarm hätte, welche direkt auf das vom Tonarm bei seinen Bewegungen zu überwindenden Moment wirken würde. 
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RE: „Plattenspielerklang“ - von Hifijc - 05.12.21, 18:35
RE: „Plattenspielerklang“ - von gelöschter_User - 05.12.21, 20:57
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RE: „Plattenspielerklang“ - von gelöschter_User - 06.12.21, 16:42
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RE: „Plattenspielerklang“ - von gelöschter_User - 06.12.21, 19:29

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