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Je nach Gerät, kann die Einstellung eines Phono-Vorverstärkers durchaus ein paar Tücken bereithalten.
Bei den einfachen Geräten ist es mit der Einstellung auch einfach: Dort gibt es nur einen Schalter, den entweder auf MM oder auf MC stellt. Im Zweifel probiert man es einfach aus. Bei zwei Möglichkeiten, hat man schnell die beste Einstellung gefunden.
Aber es gibt ja nicht wenige Geräte, bei denen man Verstärkung, Kapazität des Eingangs und den Eingangswiderstand jeweils separat einstellen kann.
Bei meinem Trigon Vanguard II gibt es folgene Optionen:
Verstärkung: 16 Stufen
Kapazität: 3 Stufen
Eingangswiderstand: 64 Stufen
Also 3072 Möglichkeiten
Bei einigen Einstellungen hilft das Datenblatt des System. Bei meinem MC200 ist z.B. der Ausgangspegel mit 0,09 mV angegeben. Der kleinste Wert in der Anleitung vom Vanguard 2 ist 0,24 mV, bei dem man dann die höchste Verstärkung einstellen soll. Da das System drunter liegt, nimmt man eben die maximale Verstärkung.
Bei der Kapazität sollen die MCs ja unkritisch sein, also alles auf Minimum lassen.
Für das Ortofon ist ein Ausgangswiderstand von 3 Ohm angegeben und es wird ein EIngangswiderstand von mehr als 10 Ohm empfohlen.
Der kleinste Wert am Vanguard 2 ist 25,3 Ohm. Ich habe jetzt einfach mal 29,9 Ohm und 26,3 Ohm ausprobiert. Das geht beides.
Gibt es hier vernünftige Werte oder Faustformeln, mit denen man anfängt?
Gruß
Jan
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28.01.23, 22:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.01.23, 22:16 von Darkstar.)
Mich haben diese Pres mit zig Einstellungen bisher ehrlich gesagt eher abgeschreckt. Wenn es der Verstärker zulässt nutze ich nach wie vor am Liebsten, den internen Pre. Selbst mit MC Tonabnehmern war ich - immer vorausgesetzt der Verstärker bietet es auch an - bisher sehr zufrieden. Mit meinem geschädigten Gehör bin ich allerdings auch beileibe keine Referenz.
Ich freue mich darauf, in diesem Beitrag ein bisschen was zu lernen undbin mal gespannt, was hier noch so kommt.
gelöschter_User
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Ein Tonabnehmer ist immer ein Wechselspannungsgenerator. Darin werkelt eine Spule in einem Magnetfeld und die Spule ist charakterisiert durch einen Innenwiderstand und eine Induktivität. Dieser Wechselspannungsgenerator hat wie jeder andere Generator auch die Eigenschaft, dass er zu resonieren anfangen kann. Deshalb will er mit korrekt abgeschlossen werden. Das geschieht durch den sog. Abschlusswiderstand und durch die Gesamtkapazität aus Kabelage und Eingangskapazität der Phonostufe. Das hatte ich hier schon mal beschrieben
https://plattenspieler-forum.de/showthread.php?tid=871
Deshalb haben gute Phonostufen einen einstellbaren Abschlusswiderstand und eine einstellbare Eingangskapazität.
Die Faustformel für MC lautet hierbei:
1. Kapazitäten müssten gut 10 mal größer sein als für MM, damit diese überhaupt auffallen. Deshalb wird immer gesagt, dass bei MC die Kapazitäten keine Rolle spielten. Es gibt aber Phonostufen wie z.B. die britische Trichord Dino MK III, welche extra für MC eine Abschlußkapazität von 1,1 nF bereitstellt.
2. Der Verstärkungsfaktor sollte so gewählt werden, dass die elektrische MC Stufe noch rauschfrei arbeite aber insgesamt ein Eingangssignal generiert wird, mit dem die MM Sektion der Phonostufe gut umgehen kann. Also sollte nach der MC-Stufe ungefähr die gleiche Eingangsspannung am MM Teil anliegen als bei einem normalen MM Tonabnehmer und das wären so round about 2,5 mV. Inwieweit die MC-Sektion aber rauscht, steht auf einem anderen Blatt und findet man leider meist nicht in den technischen Daten. Da hilft dann nur ausprobieren. Schön wäre, wenn man hier die Versstärkung der MC-Stufe sowie auch die Verstärkung der MM-Stufe einstellen könnte.
3. Der Abschlusswiderstand: Ja, nach Adam Riese sollte der ungefähr 10 mal so groß sein, wie der Gleichstromwiderstand der Spule im Tonabnehmer. Für das MC-200 wären das also so um die 30 Ohm.
Apropos echte Unterschiede zwischen MM und MC, die man hören kann
1. Die wenigen Wicklungen auf dem Spulenkreuz bei einem MC ergeben Konstruktionsbedingt eine geringe bewegte Masse, welche erst ermöglicht, dass die Nadel der Rille immer mit gleichbleibendem Kontakt folgen kann. Das führt dann zu einer besseren Abtastung und mehr Details im Nutzsignal aber auch zu weniger Abtastfehler.
2. Bei MMs kann die Phasenlage nach eingestelltem Abschlusswiderstand bis zu 180 Grad verschoben sein. Das wäre gleichbedeutend mit vollständiger Auslöschung und würde das Thema nur zu sehr simplifizieren. Bei MCs aber beträgt Phasendrehung immer nur wenige Grad oder bis wenige Milligrad. Das bedeutet - und jetzt ist es mal absichtlich ganz technisch - das aufeinanderfolgende Töne bei einem MC immer frequenz- und phasengleich sind. Somit gibt es entgegen dem Verhalten eines MM also keinerlei Phasenverschiebung zwischen zwei Signalen, welche zum gleichen Zyklus mit hintereinander folgenden Tönen eines Musikstückes gehören auch wenn diese verschiedene Frequenzen aufweisen.
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29.01.23, 0:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.01.23, 1:04 von Jan.)
Dann lag ich so rein nach Gefühl ja gar nicht so falsch.
Werde die Impedanz noch ein stück höher einstellen.
Mal sehen ob ich einen Vergleich mit dem Concorde pro mit der 40er Nadel hinbekomme. Das lief ja an dem kleinen Oehlbach recht gut.
Dann kann ich es auch noch andersherum testen. Also das MC am Oehlbach und das MM-System am Vanguard II.
Mal sehen welche Kombination am besten oder schönsten spielt.
Ich finde das durchaus spannend. Das Concorde Century gehört ja durchaus zur Oberklasse der MM-Tonabnehmer. Das Concorde MC200 ist natürlich nun auch um die 40 Jahre alt. Der damalige Preis ist also kaum auf heute übertragbar
Gruß
Jan
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So, ich habe den Eingangswiderstand nun von 26,3 Ohm auf 34,5 Ohm angehoben. Werde morgen mal schauen, ob ich einen Unterschied feststellen kann
Gruß
Jan
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Ich habe folgendes als Empfehlung für MC verstanden:
Verstärkung: Idealerweise auf einen Wert von mindestens 2,5mV, gerne mehr so lange es nicht anfängt zu rauschen
Abschluss Widerstand: 10-facher Gleichstrom Widerstand der Spule
Kapazität: eigentlich egal
Das wäre ja eigentlich ganz einfach. Die Erklärung dazu war interessant zu lesen, muss ich mir aber nicht merken.
Danke Rolf, das war hilfreich.
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Um so ein System wirklich zu berechnen, sollte man die Induktivität der Spule kennen.
Die kenne ich leider nicht. Die Kapazität der Verkabelung könnte man ja messen, wenn man das System abschraubt und dann direkt vom Vorverstärker zum Plattenspieler misst. Ich bin mir nicht sicher ob es so gut ist, mit einem Messgerät Spannung auf einen Tonabnehmer zu geben. Nicht dass dadurch die Wicklung durchbrennt.
Also scheidet hier eine Berechnung wohl aus
Gruß
Jan
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(29.01.23, 1:39)Jan schrieb: So, ich habe den Eingangswiderstand nun von 26,3 Ohm auf 34,5 Ohm angehoben. Werde morgen mal schauen, ob ich einen Unterschied feststellen kann
Ob Faktor 8,77 oder 11,5 scheint egal zu sein (oder ich höre es nur nicht).
Ortofon spricht ja sogar nur von einem minimalen Faktor von 3,33.
Ich lasse das jetzt einfach mal so und spare mir weiteres rumgestöpsel. Evtl. schließe ich noch mal nen kleinen Oehlbach an. Möchte schon wissen, ob der auch reichen würde
Gruß
Jan
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• Lenni
gelöschter_User
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(29.01.23, 13:20)Jan schrieb: (29.01.23, 1:39)Jan schrieb: So, ich habe den Eingangswiderstand nun von 26,3 Ohm auf 34,5 Ohm angehoben. Werde morgen mal schauen, ob ich einen Unterschied feststellen kann
Ob Faktor 8,77 oder 11,5 scheint egal zu sein (oder ich höre es nur nicht).
Na ja, diese kleinen Änderungen wären ja auch eher vergleichbar mit dem Selbstversuch, wie und ob sich Deine Stimme nach 2 oder drei Glas Bier verändert. Hier braucht es schon ein wenig größere Sprünge wie 30, 50 und z.B. 100 Ohm.
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• Lenni
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Ach, kommt aufs Glas an würde ich sagen..
Ich denke dass das wohl ein 100 Ohm Glas ist..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.
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