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**Jan** · 25.07.24, 22:13

VA - Jackie Brown - Sound Track
[Bild: https://plattenspieler-forum.de/gallery/...10_54.jpeg]

filthhound · 25.07.24, 23:44

John Mayall - Chicago Line (1988)

Auf der Tour zu diesem Album durfte ich John Mayall zum ersten Mal live erleben (Es sollten in den 90ern und dann 2014 noch ein paar weitere Konzerte dazu kommen). Müsste im Mai 1989 gewesen sein, die Karte habe ich noch bei meiner Mutter in meinem alten Zimmer. Und es war genaugenommen auch mein erstes richtiges ganzes Konzert (der Scorpions-Gig in der Saarlandhalle im Dezember wurde nach der Vorband Cinderella wegen Erkrankung Klaus Meines abgesagt bzw. verschoben).

Für einen 16jährigen ohne fahrbaren Untersatz aus dem Nordsaarland war es allerdings echt schwer, irgendwie in Richtung Saarbrücken zu kommen. Und das Konzert fand damals in Dragans Waldcafé in Dudweiler-Herrensohr statt. Eine legendäre Location, wo damals ganz viele namhafte Größen spielten. Der Dragan war auch der Chef von Joybringer Concerts und brachte damals unter anderem auch Carlos Santana nach Remich in die Eissporthalle. War aber eine windige Type und Joybringer Concerts ging dann Mitte der 90er den Bach runter (da war was von Veruntreuung von Beträgen, wenn ich mich recht erinnere), aber das ist eine andere Geschichte...

Ich konnte jedenfalls meinen Bruder, der noch einen Freund mitnahm, davon überzeugen, dass es doch eine super Idee wäre, zu dem Konzert zu fahren. Gesagt getan und los...

Dragan's Waldcafé hatte wenn ich mich recht erinnere mit einem Café sehr wenig zu tun, eher mit einer umfunktionierten Lagerhalle, die ganz früher vielleicht mal eine Kirche war (um ehrlich zu sein - ich habe noch Bilder im Kopf, weiß aber beim besten Willen nicht mehr, ob mir mein Gedächtnis nicht einen Streich spielt). Die Bluesbreakers haben ziemlich genau gegen 20 Uhr los gelegt. Und das was ich da hören und sehen durfte, hat meine Welt auf den Kopf gestellt. Die Band bestand damals aus der Rhythmusgruppe Joe Yuele - Drums, Bobby Haynes - Bass und mit den beiden damals noch recht jugen Gitarristen Walter Trout und Coco Montoya. Neben den beiden Gitarristen (von denen Walter Trout wirklich herausragte durch seine feurigen soli und aktives Stage-Acting) hat mich der Bassist damals am nachhaltigsten beeindruckt, der mit uermüdlichem "Kopfschütteln" über die Bühne wirbelte.Und über allem throhnte John Mayall, der die Rasselbande wie ein Musiklehrer führte - und das so unglaublich charismatisch und sympathisch. Es wurde sehr viel vom aktuellem Album Chicago Line gespielt, was John Mayall auch immer wieder ansagte und nach insgesamt drei Stunden Spielzeit natürlich als Zugabe "Room To Move".

Danach war ich ein angefixter Jünger der Bluesbreakers, und habe in den 90ern nach Möglichkeit alle Auftritte mitgenommen. Zum letzen Mal durfte ich ihn vor gut zehn Jahren erleben. Die Tour, die eigentlich 2021/2022 stattfinden sollte, wurde leider abgesagt

Die Liste der Talente, die durch John Mayall überhaupt erst zu Ruhm gelangt sind, ist lang. Allein diese Tatsache macht ihn zu einem unvergleichlichen Musiker. Er fehlt. Jetzt shon. Und ich höre "Chicago Line" und sehe mich im Waldcafé stehen. Für immer.