Kleines Experiment..
#1
Am meinem Pioneer PL 707 ist ja standardmäßig das PC6 MC. Also ein klassisches mc System. Da ich nun mit dem Pioneer SA - 8500 einen recht leistungsstarken Verstärker besitze dachte ich, probiere das Teil doch einfach mal am MM Eingang.. Ging eigentlich recht gut, nur die 47 K Ohm passen nicht so perfekt.. 
Also habe ich den nächsten Schritt gewagt und mit dem DL 103 r ein low output MC an den MM Eingang angeschlossen.. (das DL 103r kommt an 47 K Ohm recht gut zurecht..)
Was soll ich sagen, klingt gar nicht so schlimm.. 

Wie gesagt, es war nur ein Experiment, MC Vorverstärker sind hier schon vorhanden.. 

Nun die Frage, warum macht der Lenni so etwas?
Eigentlich nur weil es ein No-go ist und dennoch in abgewandelter Form Tag täglich gemacht wird.. 
Ein Vorverstärker verstärkt MC Signale in der Regel mit 20dB mehr als MM Signale. 
20 dB sind in dem Fall Faktor 10..
Habe ich nun Lautsprecher die 88 dB anstatt 98 dB haben, sie muss ich ebenfalls 10 fach stärker verstärken.. 
Das ist hingegen durchaus populär, da meckert keiner..

Die RIAA ist immer gleich, sogesehen habe ich mir also nun einfach Lautsprecher mit 86dB gebastelt, mehr nicht.. 

Natürlich weiss ich dass ein Verstärker theoretisch gerne eine gewisse Signalstärke am Eingang hat..

 Mir geht es lediglich um folgendes:
Es wird tagelang gemessen ob der TA richtig montiert ist, ob der Vorverstärker gut genug ist u.s.w...

Die Frage ist doch eine andere, macht es überhaupt Sinn ein Signal 1000 fach zu verstärken, wenn ich bei 100 facher Verstärkung die gleiche Lautstärke erreichen kann? (Wenn also die Lautsprecher lediglich 10dB mehr haben)

P.s. das soll nicht heissen dass man keinen MC Vorverstärker mehr braucht, ganz im Gegenteil..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#2
47k Ω Abschlusswiderstand war sogar schon mal ein Hype im Blätterwald. Wenn ich das noch richtig erinnere, dann war das einer dieser Seiteneinsteiger (Lokführer), der sogar Chef-Redakteur in einem dieser Esoterik-Magazine geworden ist.

(19.02.22, 13:06)Lenni schrieb: Die RIAA ist immer gleich ...

Die Frage ist doch eine andere, macht es überhaupt Sinn ein Signal 1000 fach zu verstärken

Ich sag´s mal so. Ja, die RIAA in der Phonostufe lässt das erst mal vollkommen kalt und da kommen auch Töne raus, aber der Frequenzgang des MC Tonabnehmers verändert sich dennoch, wenn der Abschlusswiderstand so weit daneben liegt. Zudem steigt das Rauschen natürlich sehr deutlich an, wenn Du das sehr kleine Signal nicht zusätzlich in ordentlicher Umgebung verstärkst.

Beides sind Gründe, die sehr deutlich dafür sprechen, dass man da entweder mit einem Übertrager (vollkommen rauschfrei, dafür ggf. brummempfindlich und kompliziert im Abschluss bzw. nicht universell für jedes MC einsetzbar) hochtransformiert oder mit einem PrePre mit einstellbarem Abschlusswiderstand vor-verstärkt. Deshalb macht das also schon Sinn. Cool
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#3
Ein möglichst großes Nutzsignal ist grundsätzlich von Vorteil. Denn wenn man weniger verstärken muss, verstärkt man auch weniger Störgeräusche.

Wenn man also ein sehr schwaches Nutzsignal hat, muss man im Verstärker besonders achtgeben und noch mehr auf rauscharme Komponenten und Designs achten. Die Verstärkung an sich ist kein Problem.

Auf der einen Seite ist eine Schallplatte ja durchaus eine geniale Erfindung. Es wurde ein Kompromiss zwischen Reibungsgeräuschen der Rille und der Übertragungsfrequenz gefunden. Auf der anderen Seite ist eine Schallplatte als Medium natürlich eine Katastrophe. Schlechtes Trägermaterial, hohe benötigte Fertigungsgenauigkeit und dann noch diese alberne Art der mechanischen Abtastung. Das ist alles Technik aus dem 19. Jahrhundert.
Heute würde man da ganz anders herangehen. Selbst (und gerade) bei einem analogen Signal, würde man heute eine Referenz mitliefern. Damit könnte man direkt so etwas wie Gleichlaufschwankungen kompensieren. Dann würde man ganz sicher parallaxefrei abtasten. Damit würde man diesen ganzen lästigen Einstellkram beheben.
Klar, am Ende würde man dann doch lieber digital arbeiten, da man hier wunderbar Fehler nachträglich beheben kann. CDs würde heute auch keiner mehr so entwerfen. Zu wenig Daten und zu stark begrenzte Frequenzen. Wenn schon Tonträger, dann eher in Richtung Blueray oder zur Not DVD.

Jetzt aber bitte nicht mit den schönen, großen Platten-Covern kommen. Die sind doch eher was für alte Männer mit nachlassender Sehkraft. Wink
Könnte man natürlich wunderbar als Digi-Book auf dem Fernseher ausgeben.

Also alle Bemühungen die bei Plattenspielern unternommen werden dienen nur dazu, die Unzulänglichkeiten des veralteten Verfahrens zu kompensieren. macht aber trotzdem Spaß. Wink
Gruß

Jan


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