Transrotor Leonardo 25/25
#31
Mit der Phono-Vorstufe bin ich bei Rolf,

die Dinger haben in der Tat einen recht großen Einfluss. Ich habe das eigentlich auch nie so wirklich beachtet. Mittlerweile mache ich jedoch immer folgenden Test (auf jeden Fall wenn ich mehr ändere).. Ich höre ein Lied auf Platte und parallel läuft das gleiche Lied auf CD. Bei einigen Vorstufen (z.B. NAD PP2) Klingt die Platte viel extremer im Hochtonbereich als die vergleichs-CD. Hier ist vollkommen egal welcher Tonabnehmer installiert ist. Mit einer anderen, etwas höherwertigen (aber auch kein High-End) z.B. der Tube Box DS2 ist die Tonlage genau wie bei der CD.. Die Unterschiede sind dann wirklich minimal.. (Beim kurzen hin und her schalten höre ich jedoch praktisch keine Unterschiede)
Das führe ich auf eine nicht so genau RIAA Entzerrung zurück.
Manchmal vermute ich sogar dass dies gewollt ist, denn schlecht anhören tut es sich nicht, gerade ein recht prägender Hochton und Bass Bereich wird ja oft als angenehm empfunden.

Ich gehe davon aus, dass ich bei einem Blindtest scheitern würde, wenn ich die 3 verschiedenen Antriebe raushören müsste. 

Wie Rolf schön beschrieben hat, wird bei Drehern mit einem "schwachen" Motor der genaue Gleichlauf u.a. durch die Trägheit der Masse gewährleistet. (Also es wird ein besonders schwerer Plattenteller verbaut.)

Über die Güte eines Plattenspielers wird allzu oft anhand des Gleichlaufs entschieden. Aber die Frage ist, was hört man tatsächlich raus? Ich kann diese Frage nicht beantworten. Aber, den Gleichlauf kann man halt recht gut messen.

Die Trägheit der Masse wird auch, und sogar in einem viel größerem Maße, bei dem Zusammenspiel von Tonarm und System benötigt. 
Hohe Nadelnachgiebigkeit ------> leichter Tonarm
Geringe Nadelnachgiebigkeit -------> schwerer Tonarm
Zumindest rechnerisch ist hierbei, das Brett auf dem ich tanze, deutlich dünner... Gäbe es keine Massenträgheit, so würde ich genau gar nichts hören. 
Nun wird die Nachgiebigkeit der Nadel recht genau angegeben. (Ich habe nun Systeme die von 5 (DL 103r) bis 25 (MCC 110) reichen. 
Es gibt aber theoretisch nur 3 Kategorien von Tonarmen. 

Also muss hier die Streuung rechnerisch auch deutlich höher sein, als beim Gleichlauf.. 
Aber die Frage ist, was hört man davon?
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#32
(22.02.21, 10:47)Lenni schrieb: Über die Güte eines Plattenspielers wird allzu oft anhand des Gleichlaufs entschieden. Aber die Frage ist, was hört man tatsächlich raus? Ich kann diese Frage nicht beantworten. Aber, den Gleichlauf kann man halt recht gut messen.

Ich hatte und leider eher scherzhaft verpackt an anderer Stelle schon ein paar dieser Zuordnungen erwähnt:

(16.02.21, 16:53)Don_Camillo schrieb: Hinzu kommen dann noch alle subjektiven Faktoren, welche unsere individuelle Hörpräferenz einstellen/ bestimmen. Und da ist für den Einen der Bass wichtig und das findet er ggf. eben genau bei einem nicht ganz so ausgetüftelten Tellerlager oder dem "rumpelnden Reibradler", weil genau der eben den Punch und den Drive für dieses individuelle Hörempfinden mitbringt. Für den Anderen ist die Separation der Instrumente und deren räumliche Staffelung auf der Bühne wichtig und das wird dieser Charakter eben nur bei einem höherwertigen Tellerlager und weniger Rumpeln bekommen. Derjenige der Klaviermusik liebt, wird evtl. auf Direkt- oder Reibradantrieb stehen, Derjenige, dem die Violine und deren Vibrato zusagt den Riementriebler bevorzugen.

Man kann das nämlich wirklich technischen Faktoren zuordnen, allerdings kommen dann eigentlich noch Tellerlager, Teller und Zarge als Abhängigkeiten hinzu. Dennoch ist die flapsige Zuordnung aus meinem Zitat schon recht treffend.

(22.02.21, 10:47)Lenni schrieb: Die Trägheit der Masse wird auch, und sogar in einem viel größerem Maße, bei dem Zusammenspiel von Tonarm und System benötigt. 
Hohe Nadelnachgiebigkeit ------> leichter Tonarm
Geringe Nadelnachgiebigkeit -------> schwerer Tonarm
Zumindest rechnerisch ist hierbei, das Brett auf dem ich tanze, deutlich dünner...
Aber die Frage ist, was hört man davon?

Auch hier hast Du aus technischer Sicht ganz klare Abhängigkeiten und Effekte. Wird dein nicht zur CU eines Tonabnehmers passender Tonarm gewählt, so gilt es die Resonanzfrequenz im Auge zu behalten. Diese sollte aus gutem Grund immer gut zwei Oktaven oberhalb der messtechnisch auswertbaren Spitzen von Lagergeräuschen und Resonanzen der Zarge liegen, weil andernfalls über die Resonanzfrequenz des TA in das hörbare Spektrum auch übertragbar.

Zudem hat die Paarung aus effektiver Masse und CU leider auch Auswirkungen auf die Bassperformance und den Hochton bzw. besser formuliert auf den Gesamtfrequenzgang und die Empfindung ob das nun ein stimmiges, ein dunkles oder ein helles Klangbild ist. Hier aber kommt ebenfalls die Bedämpfung des Generators durch den richtigen Abschluß zum tragen, weil ein bedämpfter Generator mechanisch auch ein leicht abweichendes Bewegungsverhalten des Nadelträgers ergibt.

Wie gesagt, das ist ein ziemlich komplexes technisches System.
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