Zoom H5 Mobile Recorder
#1
Guten Morgen zusammen,

meine Frau möchte sich ein bisschen mit der Aufnahme von Naturgeräuschen beschäftigen. Erste Versuche mit dem Handy waren - nun ja - ernüchternd Wink Ich habe Ihr dann einen Laptop, zwei Kondensatormikrofone mit je 10m XLR-Kabel, eine Stereoschiene auf Stativ und ein USB-Interface mit zwei Eingängen in die Hand gedrückt. Die Ergebnisse waren super, aber ihr war das viel zu viel Geraffel - auch nicht wirklich unerwartet Cool
Die Alternative heißt wohl "Mobile Recorder" und ich habe mir nach viel Lesen für einen guten Kurs den Zoom H5 besorgt:

   
   

Ich möchte damit jetzt mal ein bisschen Experimentieren. Ich konnte schon feststellen, dass man für diese Anwendung das Ding echt in Ruhe lassen muss. Jede Berührung löst einen deutlich höheren Pegelausschlag aus, als es eine wütende Krähe in der Nähe schaffen würde. Um bei leisen Umgebungsgeräuschen überhaupt einen guten Pegelausschlag zu erreichen, muss man die Pegeleinstellung schon ziemlich hoch stellen. Mal schauen, wie man so eine halbwegs rauscharme Aufnahme hinbekommt. Pegelsteller auf "max" oder eher deutlich drunter bleiben und eine stärkere Korrektur bei der spätere Normalisierung im Editor. Mal gucken.

@Burkie (solltest Du das lesen): Ich habe Deine Rezension bei Thomann gelesen und Du hast damit wohl auch ein wenig experimentiert? Ich weiß, man kann keine Wunder erwarten, aber hast Du für die Anwendung im H5 brauchbare Einstellungen gefunden?

@All: Hat sonst wer Erfahrungen mit diesem oder einem ähnlichen Gerät und hat Tipps für mich?

Danke!
Schöne Grüße, Thomas  Cool
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#2
Hallo,

du kannst mit Kondensator-Großmembranmikrofonen aufnehmen, dann wird es etwas rauschärmer. Die Phantomspannung wird ja bereitgestellt.
Nur wird es dann auch wieder mehr Geraffel.

Naturgeräusche sind ja meist recht sehr leise und weit weg, sodass die Mikros dann leider rauschen.
Am besten nahe an die Quelle herangehen. Wenn du Vögelgezwitscher aufnehmen willst, musst du am besten in den Park oder den Wald gehen, an einem Sonntag wenn es wenig Verkehrslärm gibt.
In der Nachbearbeitung kann man filtern oder Gates einsetzen, um so den (wahrgenommenen) Rauschabstand zu verbessern.
Ein kleines Stativ ist sehr von nutzen. Es gibt auch eine Kabel-Fernbedienung, die aber die Aussteuerung nicht steuern kann.

Letztlich brauchst du nur soweit austeuern, bis du auf der Aufnahme das Rauschen der Mikros wahrnimmst. Höhere Aussteuerung bringt nichts, aber das Risiko eine plötzlichen Übersteuerung steigt.

Grüße
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#3
Hallo Burkie,

danke für Dein Feedback!

(29.04.22, 13:01)Burkie schrieb: Du kannst mit Kondensator-Großmembranmikrofonen aufnehmen, dann wird es etwas rauschärmer. Die Phantomspannung wird ja bereitgestellt.
Nur wird es dann auch wieder mehr Geraffel.

Ja, klar. Dann bin ich aber genau da, wo ich herkomme. Guter Sound, aber keine Aufnahmen  Smile

Zitat:Naturgeräusche sind ja meist recht sehr leise und weit weg, sodass die Mikros dann leider rauschen.
Am besten nahe an die Quelle herangehen. Wenn du Vögelgezwitscher aufnehmen willst, musst du am besten in den Park oder den Wald gehen, an einem Sonntag wenn es wenig Verkehrslärm gibt.

Geplant sind Aufnahmen in Naturschutzgebieten abseits irgendwelcher Lärmverschmutzungen - so es das gibt Wink

Zitat:In der Nachbearbeitung kann man filtern oder Gates einsetzen, um so den (wahrgenommenen) Rauschabstand zu verbessern.

Danke, da muss ich tatsächlich experimentieren, was da geht.

Zitat:Ein kleines Stativ ist sehr von nutzen. Es gibt auch eine Kabel-Fernbedienung, die aber die Aussteuerung nicht steuern kann.

Letztlich brauchst du nur soweit austeuern, bis du auf der Aufnahme das Rauschen der Mikros wahrnimmst. Höhere Aussteuerung bringt nichts, aber das Risiko eine plötzlichen Übersteuerung steigt.

Ein Stativ ist natürlich vorgesehen. Schade, dass die Fernbedienung keine Möglichkeit hat, die Aussteuerung zu regeln. Aber gut, ich werde probieren.

Danke Dir!!!

@All nochmal: Kennt Ihr gute (kostenlose) Plattformen, wo man solche Aufnahmen ohne Qualitätsverlust speichern und teilen kann?
Schöne Grüße, Thomas  Cool
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#4
Hallo Thomas,

wie läuft die Sache mit dem Rekorder?

Mit geringem Aufwand kann man mit dem Rekorder überzeugende Surround-Aufnahmen anfertigen.

Ich habe dafür zwei Arbeitsweisen.

1.) Das große Besteck.
Hierzu habe ich 4 gleiche Kondensator-Mikros von Thomann, die sich als recht rauscharm herausgestellt hatten.
Plus einen Phantomspeise-Adapter für 2 Mikros, plus die Zoom EXH-6 Combo XLR-Buchsen, plus 4 kleine Tischstative. 

Die vier Mikros werden auf den Ecken eines Quadrats von ca. 3 bis 4 Metern Kantenlänge aufgebaut, und zeigen nach diagonal außen. 
Damit kann man z.B. im Wald sehr gut Vogelgezwitscher im Surround-Sound aufzeichnen.

Das sind nun nur 4 Kanäle. Der Mittenkanal wird aus der Mono-Summe von vorne-links und -rechts erzeugt. Vorne-links und -rechts werden per S/M-Matrix in der Stereo-Breite verbreitert, um dem Übersprechen durch Erzeugung des Mittenkanals als Mono-Summe gegenzuwirken. 
Der LFE-Kanal wird als Tiefpass aus allen 4 Kanälen gebildet. 

2.) Das Mobil-Besteck. 
Hierzu nutze ich für vorne-links und -rechts das eingebaute Stereo-Mikrofon, und für hinten eine kleines Sony-Stereo-Mikrofon per Kabel-Adapter auf 2 mal XLR, eingesteckt in die beiden XLR-Buchsen 1/2. 
Das kann man so fertig verkabelt im kleinen Rucksack tragen, und ganz rasch "aufbauen": Einfach das rückwärtige Mikro hingestellt, und den Rekorder mit den eingebauten Mikros nach vorne gehalten - fertig. 

Eine Abwandlung davon ist ein Stereo-Ansteckmikro für vorne, statt der eingebauten Mikros, welches an der Mic/Line-Buchse des Aufsteck-Mikros angeschlossen ist.  Damit kann der Rekorder im kleinen Rucksack bleiben; die Aufnahme wird über die Kabelfernbedienung gestartet und gestoppt. 

Das kleine Besteck ist recht praktisch, wenn man in der Stadt Geräusche aufnehmen will, aber keine großes Bohei machen will. 

Grüße
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#5
Moin Burkie,

danke für das Nachfassen und die weiteren Tipps.

Ich muss gestehen, dass ich noch gar nicht dazu gekommen bin mit dem Zoom weiter zu testen. Das mit den Surround-Aufnahmen muss ich dann mal probieren. Klingt spannend! Welche Mikros verwendest Du? Das t-bone SC450? th_up Schade, dass man über das EXH-6 keine Phantomspeisung bekommt. Um das ganze mobil ohne Stromversorgung machen zu können, müsste man mit einer Phantomspeisung über Batterie arbeiten (so etwas hier https://www.thomann.de/de/xvive_p1_porta...er_sup.htm).
Schöne Grüße, Thomas  Cool
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#6
Hallo, 

nimm die gute Millenium. Die geht gleich für 2 Mikros, und erzeugt auch keine Störgeräusche auf der Mikrofonleitung.

Für Unterwegs in Surround habe ich 4  SC 140.

Die habe ich selber getestet, sie sind relativ rauscharm. 

Ohne Phantomspeisung arbeiten AKG C1000; die haben eingebaute Batterieversorgung, sind aber klobiger und viel schwerer.

Für Geräusche und Naturaufnahmen finde ich, ist man mit den SC 140 ganz gut bestückt, wenn man auch das Gewicht und den Umfang des Gepäcks etwas im Auge haben möchte.

Als Großmembraner habe ich u.a. Studio Projects B1 und B3, die ich auch als relativ rauscharm empfand.

Grüße
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#7
(05.05.22, 11:58)Burkie schrieb: Hallo, 

nimm die gute Millenium. Die geht gleich für 2 Mikros, und erzeugt auch keine Störgeräusche auf der Mikrofonleitung.


Prima, das geht auch über Batterie  th_up

(05.05.22, 11:58)Burkie schrieb: Für Unterwegs in Surround habe ich 4  SC 140.

Die habe ich selber getestet, sie sind relativ rauscharm. 

Die sind - für den Preis - prima. Weiß ich. Von denen habe ich auch schon zwei.
Danke!
Schöne Grüße, Thomas  Cool
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#8
Krasses Hobby!

Wenn ich fragen darf, was macht Ihr dann mit den Aufnahmen? Baut Ihr Euch dann auf der heimischen HIFI-Anlage Waldsound nach?
(Ich frage ehrlich interessiert, urteile nicht und mache mich nicht über Euch lustig.)
th_up
Grüße
Robert

Wer gute Gräben gräbt, kriegt eine größere Schaufel.
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#9
Hallo,

zum Beispiel, ja.  Big Grin


Es sind z.B. Erinnerungen an einen Urlaub, oder an eine bestimmte Zeit im Leben, die mit solchen Geräuschen verknüpft sind.
Es ist faszinierend, solche Geräusche täuschend echt über die Surround-Anlage zu hören.

Neben Vogelgezwitscher kann man z.B. am Flughafen Helikopter o.ä. sammeln. Oder Glockengeläut. Oder den Klang des Marktplatzes im Urlaubsort. 

Man kann damit so eine Art "Pink-Floyd"-Musik mit Soundeffekten erstellen. 

Oder du nimmst bei der Gartenparty deine Freunde und dich beim Gitarrespielen und Singen ums Lagerfeuer auf. Oder. Oder.

Grüße
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#10
Vögelgeräusche würden mich befremden Big Grin
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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