Tipp Multimeter
#31
(06.09.22, 17:53)low_fi schrieb: Da bin ich dabei, vorher aber noch „löten für Grobmotoriker“ Big Grin

Das Löten klappte bei mir nach 30 Jahren und zwei Youtube-Auffrischungs-Videos ziemlich gut. Ich war selbst erstaunt...

Aber wenn wir wirklich einen solchen Thread starten, dann müsste sich natürlich der eine oder andere 'Experte' bereit erklären, unsere dummen Fragen zu beantworten. Ich habe ja gerade einen 'neuen' alten JVC QL-Y5F bekommen. Daran könnte man ja theoretisch das Ganze einmal durchexerzieren. Wer macht mit? Wink

Gruß
Ross
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#32
(06.09.22, 17:53)low_fi schrieb: Da bin ich dabei, vorher aber noch „löten für Grobmotoriker“ Big Grin

Deutlich komplexer als die Anschaffung eines Multimeters Big Grin


(06.09.22, 21:52)RO55 schrieb: Aber wenn wir wirklich einen solchen Thread starten, dann müsste sich natürlich der eine oder andere 'Experte' bereit erklären, unsere dummen Fragen zu beantworten. Ich habe ja gerade einen 'neuen' alten JVC QL-Y5F bekommen. Daran könnte man ja theoretisch das Ganze einmal durchexerzieren.

Gerade bei Geräten wie dem QL-Y5F ist ein kompletter Elko-Tausch unsinnig, wenn kein offensichtlicher Fehler vorliegt.
Außerdem sollte man Plattenspieler mit einer komplexen elektronischen Armsteuerung nach Möglichkeit nicht anrühren, wenn sie laufen.

Diesen Dreher würde ich nur im Servicefalle öffnen, als Einsteiger-Revisionsobjekt eignet er sich nicht.
Gruß
Michael
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#33
(07.09.22, 7:00)Spitzenwitz schrieb: Gerade bei Geräten wie dem QL-Y5F ist ein kompletter Elko-Tausch unsinnig, wenn kein offensichtlicher Fehler vorliegt.
Außerdem sollte man Plattenspieler mit einer komplexen elektronischen Armsteuerung nach Möglichkeit nicht anrühren, wenn sie laufen.

Diesen Dreher würde ich nur im Servicefalle öffnen, als Einsteiger-Revisionsobjekt eignet er sich nicht.

Beim Thema Elko-Tausch gehen die Meinungen der Experten ja auch auseinander. Die einen sagen, man sollte bei so alten Geräten immer die Elkos prophylaktisch tauschen, die anderen schwören auf 'Never touch a running system'. Bei meinen vorigen JVC QL-Y5Fs habe ich die Elkos getauscht. Hat auch nicht geschadet. Außerdem wurde jeweils das Netzteil auf 240V umgelötet (das habe ich aber nicht selbst gemacht). Und dann wurden sie nach Service Manual komplett eingestellt (auch nicht von mir). Das wiederum halte ich auch völlig unabhängig vom Elko-Tausch für sinnvoll. Bei allen meinen JVCs stimmte z. B. die Auflagekraft zwischen Anzeige auf dem Poti und Tonarmwaage nicht überein. Das war nach Einstellung gemäß SM dann alles perfekt. Einer sprang immer in der Einlaufrille. Das Problem war nach der Einstellung auch verschwunden.

Dass ich bei einem solchen Gerät als Einsteiger nicht an der Arm-Elektronik rumbastel versteht sich von selbst. Aber Elkos tauschen, Netzteil umlöten und Einstellen sind doch Dinge, die im Prinzip bei jedem Gerät gleich sind. Oder sehe ich das falsch?

Gruß
André
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Ross

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#34
Stand das Netzteil vorher auf 220V? Dann hätte ich es so gelassen. Ist aber zum Glück ohne praktische Bedeutung.

Bei alten Receivern oder bei meiner A77 habe ich auch schon Elkos getauscht. Aber das fängt man erst an, wenn etwas nicht mehr geht.
Only fix, what is broken!
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#35
Das sehe ich exakt wie Jan.. 
Wenn ich mir einen Plattenspieler in den 80 er Jahren gekauft habe, dann baue ich das funktionierende Gerät doch auch nicht ab um irgendwelche Teile zu tauschen.. Warum sollte ich das bei einem Gerät machen das bisher in einem anderen Wohnzimmer gestanden hat?
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#36
(07.09.22, 13:29)Lenni schrieb: Das sehe ich exakt wie Jan.. 
Wenn ich mir einen Plattenspieler in den 80 er Jahren gekauft habe, dann baue ich das funktionierende Gerät doch auch nicht ab um irgendwelche Teile zu tauschen.. Warum sollte ich das bei einem Gerät machen das bisher in einem anderen Wohnzimmer gestanden hat?

Kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Aber was spricht gegen einen Abgleich nach Service Manual? Vor allem, wenn es z. B. Abweichungen zwischen Anzeige AK auf dem Poti und der tatsächlichen AK gemessen per Tonarmwaage gibt? Alles nach so vielen Jahren mal wieder korrekt zu justieren kann doch nur gut sein, oder nicht?

Gruß
André
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Ross

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#37
(07.09.22, 8:48)RO55 schrieb: Beim Thema Elko-Tausch gehen die Meinungen der Experten ja auch auseinander. Die einen sagen, man sollte bei so alten Geräten immer die Elkos prophylaktisch tauschen, die anderen schwören auf 'Never touch a running system'. Bei meinen vorigen JVC QL-Y5Fs habe ich die Elkos getauscht. Hat auch nicht geschadet. Außerdem wurde jeweils das Netzteil auf 240V umgelötet (das habe ich aber nicht selbst gemacht). Und dann wurden sie nach Service Manual komplett eingestellt (auch nicht von mir). Das wiederum halte ich auch völlig unabhängig vom Elko-Tausch für sinnvoll. Bei allen meinen JVCs stimmte z. B. die Auflagekraft zwischen Anzeige auf dem Poti und Tonarmwaage nicht überein. Das war nach Einstellung gemäß SM dann alles perfekt. Einer sprang immer in der Einlaufrille. Das Problem war nach der Einstellung auch verschwunden.


Es ist in der Regel eine Einzelfallentscheidung.

Wenn ich ein altes Gerät aus deutscher Produktion kaufe, wird selbstverständlich ausnahmslos jeder Elko ersetzt,
bei den meisten japanischen Geräten ist dies nicht nötig.

Wenn ich eine Plattenspielerwartung durchführe und das Gerät nur 5 Elkos beherbergt, tausche ich ebenfalls mit, weil ich einmal dabei bin.

Habe ich ein völlig verbautes und serviceunfreundliches Gerät zu Wartungszwecken göffnet, tausche ich auch komplett,
um die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Reparatur zu minimieren.

Bei einer Komplettrevision, wie ich sie bei Geräten mit einwandfreier Optik durchführe, wird auch komplett getauscht.

Wenn man so viele Jahre dabei ist, weiß man im Kopf, was bei jedem Revox, Thorens, Dual oder Philips Gerät zu ersetzen ist.

Neues Abgleichen nur dann, wenn etwas nicht stimmt oder ich nicht nachvollziehen kann, ob es stimmt.
Bei Verstärkern sieht das anders aus, da ist zumindest die Ruhestromeinstellung ein Pflichtprogramm.
Gruß
Michael
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#38
(07.09.22, 15:08)RO55 schrieb:
(07.09.22, 13:29)Lenni schrieb: Das sehe ich exakt wie Jan.. 
Wenn ich mir einen Plattenspieler in den 80 er Jahren gekauft habe, dann baue ich das funktionierende Gerät doch auch nicht ab um irgendwelche Teile zu tauschen.. Warum sollte ich das bei einem Gerät machen das bisher in einem anderen Wohnzimmer gestanden hat?

Kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Aber was spricht gegen einen Abgleich nach Service Manual? Vor allem, wenn es z. B. Abweichungen zwischen Anzeige AK auf dem Poti und der tatsächlichen AK gemessen per Tonarmwaage gibt? Alles nach so vielen Jahren mal wieder korrekt zu justieren kann doch nur gut sein, oder nicht?

Gruß
André

Da bin ich bei Dir.. Aber dann ist ja schon der Fall eingetreten das etwas nicht stimmt.. 
Ich teste immer erst alle Funktionen durch. Wenn diese dann perfekt funktionieren, dann werden alle Mechanischen Teile geölt oder gefettet und fertig.. 

So nach dem Motto, never touch a running system..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#39
(06.09.22, 14:00)RO55 schrieb: Eigentlich wäre ich nur gerne in der Lage, bei alten Plattenspielern die Elkos zu tauschen, diese nach Service Manual zu justieren und was man sonst noch so machen muss, um ein altes Gerät wieder fit zu machen.

... Eigentlich hapert es bei mir ja schon daran, die richtigen zu finden/kaufen. Klar kann ich mir die Werte der originalen anschauen und entsprechende neue im Netz finden. Aber woher weiß ich, dass die was taugen? Oder ob die von der Größe her passen?

Ok, wie schon Andere dazu geschrieben haben, brauchst Du dafür nicht zwangsläufig ein Oszi sondern erstmal nur ein gutes Multimeter, ggf. einen Transistortester und eine LCR-Messbrücke, um Bauteile mit hoher Genauigkeit auszumessen oder zu matchen.

Da Du ja selbst schon von Service Manuals gesprochen hast, wäre das auch immer mein Tipp an Dich zuerst darin nach den Bauteilen zu suchen. In vielen Fällen findest Du darin die genaue Originalbezeichnung der Elkos und diese lassen sich ebenfalls über die alten Datenblätter recherchieren und purzeln dann fast alle benötigten Infos für die Nachbestellung raus. Also Wert, Spannungsfestigkeit, Toleranz, Typ und Rastermaß.

Das Rastermaß kann man aber auch ausmessen - das ist der Abstand zwischen den beiden Beinchen. Der Toleranzbereich steht ebenso wie der nominelle Wert und die Spannungsfestigkeit drauf; kann man zur Not also auch ablesen, sofern man sich sicher ist, dass da noch Niemand gebastelt hat.

Bleibt die Frage: Was ist eine gute Qualität?

Markenhersteller ist da für mich immer Pflicht, die angegebene Haltbarkeit in Stunden ebenfalls. Ansonsten und je nach Anwendungszweck wäre mir noch LowESR, Innenwiderstand, Ladeverhalten, interner Aufbau, Durchkontaktierung und nicht induktiv wichtig. Gute Marken sind Panasonic, Nichicon, Elna und der deutsche Hersteller Frolyt. Siemens war super, gibt es aber nur noch als alte und teure Lagerware, Epcos ist der Nachfolger und prinzipiell in Ordnung aber heute bei den Elkos eher etwas abgeschlagen. Yageo, Vishay und Jamicon sind die heutige Standardware ohne besondere Auffälligkeiten, der Rest der Anbieter rangiert eher im Billigbereich und da bekommt man dann auch genau das wofür man bezahlt - eben keine Marke, reduzierte Haltbarkeit und nur gerade passable Qualität.

Bei den teuren Markenherstellern und gerade dann wenn es um Audio-Kondensatoren geht, hat man es aber leider auch mit billigsten chinesischen Kopien zu tun. Deshalb sollte man diese Kondensatoren nur beim Fachhändler zu realistischen Preisen kaufen und um vermeintliche Schnäppchen große Bögen machen. In Netzteilen und Plattenspielersteuerungen oder -regelungen hört man den Unterschied zwischen gehypten und nicht gehypten Kondensatoren eh nicht raus.

Wichtiger als der Hersteller ist aber, dass man sich für die richtige Type entscheidet. An einer Stelle an der ein für Hochfrequenzapplikation saß, macht ein Audio-Kondensator als Ersatz wenig Sinn; eher im Gegenteil kann das sogar ungewünschte Effekte haben. Man tut also gut daran in der sog. Typenfamilie zu bleiben.

P.S.: 
  • eine halbwegs vernünftige LCR Messbrücke wäre diese hier
  • ein "halbwegs" vernünftiges Multimeter findest Du in diesem Preisbereich - es muss kein Fluke oder Gossen für über €500 sein. Aber der Spannungs- und Amperebereich sind wichtig. Wenn Du mit Röhrengeräten rumwerkeln willst dann sollte der Spannungsbereich bis 2500 V oder darüber gehen, wenn Du mit ganz potenten Transistorendstufen (ich sag´mal Ampzilla, DBX ... aka 1000Watt bis 0 Ohm laststabil) werkeln willst, dann sollte es schon 10A und mehr abkönnen
  • Wichtig ist dann noch die Lötstation - ich wäre da ausschließlich für Weller ab EC2020 (gebraucht) oder WD-80/ WSD-80 o.Ä. zu haben, Andere präferieren aber vielleicht Ersa. Egal welche Marke, ab 50W aufwärts wird ein Schuh draus und Du solltest den Lötkolben evtl. tauschen können, wie z.B. bei Weller den LR-21 oder die kleineren WEP für SMD-Bauteile
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#40
(07.09.22, 15:13)Spitzenwitz schrieb:
(07.09.22, 8:48)RO55 schrieb: Beim Thema Elko-Tausch gehen die Meinungen der Experten ja auch auseinander. Die einen sagen, man sollte bei so alten Geräten immer die Elkos prophylaktisch tauschen, die anderen schwören auf 'Never touch a running system'. Bei meinen vorigen JVC QL-Y5Fs habe ich die Elkos getauscht. Hat auch nicht geschadet. Außerdem wurde jeweils das Netzteil auf 240V umgelötet (das habe ich aber nicht selbst gemacht). Und dann wurden sie nach Service Manual komplett eingestellt (auch nicht von mir). Das wiederum halte ich auch völlig unabhängig vom Elko-Tausch für sinnvoll. Bei allen meinen JVCs stimmte z. B. die Auflagekraft zwischen Anzeige auf dem Poti und Tonarmwaage nicht überein. Das war nach Einstellung gemäß SM dann alles perfekt. Einer sprang immer in der Einlaufrille. Das Problem war nach der Einstellung auch verschwunden.


Es ist in der Regel eine Einzelfallentscheidung.

Ja, aber wenn das Gerät in den Herstellerspezifikationen laufen soll, dann geht das ganz einfach nicht ohne Ausmessen und Alles tauschen, was den nominellen Wert nicht mehr erreicht und ausführlicher Abgleich nach Service Manual. Schwieriger ist da dann aber meist, der mechanische Part, weil es dafür eben meist keine Ersatzteile (Tellerlager, Lagerboden, Langehülse, Magnete, Spindel, etc.) mehr gibt
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