Upcycling, Gehäusebau
#31
Wenn man die Masse deutlich erhöht, sinkt die Resonanzfrequenz.
Bei dem Betoneimer haben wir durch das Gewicht also schon mal eine Resonanzfrequenz, die eher der von Bauwerken ähnelt und nicht der von Holzkisten oder Tupperdosen. Neben der Resonanz spielt da aber auch noch die Dämpfung mit rein. So ein schweres und steifes Betonteil, will einfach nicht richtig schwingen, da es ja ein eher amorpher und dazu noch inhomogener Stoff ist.
Mit Schaumstoff gefüllte Spiralfedern schwingen oft auch nicht ordentlich (darum macht man sowas ja).
Unterschiedliche Stoffe relativ gut miteinander zu verbinden, sorgt auch für gute Dämpfungen.
Neben Material und Masse, haben wir auch noch die jeweilige Geometrie. Hier können die Plastikzargen von Dual übrigens punkten. Durch ein paar Verstrebungen schwingen sie einfach nicht ordentlich.
Neben dem Betonklotz wurden ja auch dickere Holzteile erwähnt. Mal abgesehen von wenigen "Klanghölzern" (meist sehr dichte Harthölzer) schwingt Holz auch eher widerwillig.
Wenn man alles beachtet, wird man ein sehr ruhiges Bauteil bekommen.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
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#32
Ich kann hier zwar nichts Substantielles beitragen, freue mich aber, dass ein Thread hier mal so rege diskutiert wird.

Viele Grüße Christian
Viele Grüße Christian
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#33
(18.10.22, 19:11)Jan schrieb: So ein schweres und steifes Betonteil, will einfach nicht richtig schwingen, da es ja ein eher amorpher und dazu noch inhomogener Stoff ist.

Wie gut das funktioniert sieht man ja daran dass man bei Betonwänden in Häusern immer wieder das Problem hat, dass man jedes gesprochene Wort und bei Betondecken jeden Schritt des Nachbarn mithören kann. Und ja, das hat natürlich nicht nur mit der flächenbezogenen Masse sondern auch mit dem Umfeld und hier insbesondere der Anbindung von Wand an Decke bzw. Decke/ Boden an die "tragende Statik" zu tun. Deshalb wiederhole ich das gerne nochmal: viel Masse hilft nicht zwangsläufig viel. Da muss man schon wissen, was man tut.  Wink

Aber Du hast einen zielführenden Weg bereits vollkommen richtig genannt: Sandwichkonstruktionen aka Materialmix und die Verbindung bzw. Verwendung von diesen verschiedenen Materialien.


P.S.: Auf unserem Schall & Rauch Festival vor einigen Jahren haben wir mit einem Thorens Rumpelmesskoppler beim Messen des Rumpelgeräuschabstandes bauphysikalische Übertragungen festgestellt, welche Niemand auf dem Schirm hatte. Der Plattenspieler stand auf einem 90kg U-Betonstein und trotzdem hat sich die Erschütterung eines großen Hammers in einem Stahlwerk, welches über der Straße in knapp 100 Meer Entfernung lag in dem Gebäude bis in den 4ten Stock fortgeplanzt und war in der Messung ganz deutlich sichtbar. Die Bauphysik lehrt uns sogar, dass man sogar eine vorbeifahrende Straßenbahn vor dem Haus, eine vorbeifahrende U-Bahn in 200 bis 300 Meter Entfernung und sogar eine stark befahrende Schnellstraße in 600 Meter Entfernung noch nachweisen kann.

Für den Fall mit der U-Bahn gibt es sogar Aufnahmen klassischer Musik, die das ziemlich plastisch belegen. Die Aufnahmen in der Royal Albert Hall enthielten vor 1968 immer ein störendes Hintergrundgeräusch, welches von der bremsenden U-Bahn verursacht wurde. Ab 1968 wurde die Station geschlossen und das störende Geräusch entfiel.
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#34
Bei einer Plattenspielerzarge laufen aber auch keine 200 Mann im Gleichschritt als Schwingungserreger darüber Big Grin
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

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#35
Wer mal camping Urlaub gemacht hat weiß aber auch dass Plastik Wände kein Schritt in die richtige Richtung sind Big Grin
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#36
(18.10.22, 19:58)Lenni schrieb: Wer mal camping Urlaub gemacht hat weiß aber auch dass Plastik Wände kein Schritt in die richtige Richtung sind Big Grin
Du sollst ja auch keine "Dummheiten" machen Big Grin Angel
Gruß Rolf Wink





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#37
Mir gefällt dieses Thema hier sehr gut, ich denke dass es den meisten hier auch gar nicht um die Verbesserung eines Plattenspielers geht, sondern lediglich um eine optische Aufwertung. 
Natürlich hat auch der Rolf irgendwie recht, denn in anderen Foren wird oftmals suggeriert dass man mit wenigen, fragwürdigen Veränderungen in eine neue klangliche Dimension aufsteigt, was meistens die Sache nicht besser macht, sondern meistens das Gegenteil bewirkt. 
Ich bin mir aber sicher dass hier der Spaß im Vordergrund steht und das ist gut so. 
Durch diesen thread wurden jedenfalls die Kleinanzeigen wieder interessant für mir, da ich nun viele der Plastik Plattenspieler anders betrachte..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#38
Der Plattenspieler ist kein Musikinstrument. Bei den klassischen Dualis führt nicht die Kombination aus Feder und Chassis zu einer gezielten Bedämpfung oder Durchleitung bestimmter Frequenzen. Man müsste den Leuten von Dual Vorwürfe machen, weil sie ein und denselben Player an Massen von OEM Leuten vertickern, die den dann mal in eine Spanplattenkompaktanlage und mal in eine Plastikkiste bauen.
Die Resonanzfrequenz des Chassis ("Tonhöhe der Resonanzfrequenz?") ändert sich natürlich durch bekleben mit irgendwas. Aber es wird nicht nur die Frequenz geändert sondern auch der Pegel gesenkt (Dämpfung). Je toter die Kiste ist umso besser, das kann man im Großen und Ganzen gelten lassen. Aber die ganzen Überlegungen gehören eigentlich garnicht in dieses Thema. Dafür das ich in dem ganzen Beitrag nie behauptet habe meine Konstruktionen würden die Geräte zu etwas Besserem machen ist hier aber ganz schön was los.
Ausserdem wird der Begriff Upcycling falsch benutzt  Beim Upcycling werden Abfallprodukte oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt
Ich führe also Geräte, die eigentlich im E-Schrott landen würden einer sinnvollen Nutzung zu und wie ich ganz oben geschrieben habe soll das nichts mit High End zu tun haben.
Also Tonarm aus der einen Kiste mit Laufwerk aus der anderen Kiste in eine schöne neue Kiste. Oder ein kaputtes Gerät reparieren und in ein (je nach Geschmack) schöneres Kistchen bauen. Allerdings verfüge ich durchaus über das KnowHow das nicht völlig ohne Sinn und Verstand zu machen.

Ich würde mich also freuen, wenn mehr UPCYCLING Tipps kommen und weniger Technikdiskussionen, die es ja in den meisten anderen Beiträgen massenhaft gibt!

Zu guter Letzt:

Wir werden mit einem Plattenspielergehäuse nicht verhindern, das ein Erdbeben sich negativ auf die Musikwiedergabe auswirkt.  Cry
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#39
(19.10.22, 8:40)k-laus schrieb: Zu guter Letzt:

Wir werden mit einem Plattenspielergehäuse nicht verhindern, das ein Erdbeben sich negativ auf die Musikwiedergabe auswirkt.  Cry

Das stimmt, ich habe mir schon seit längerem angewöhnt bei Erdbeben Fernsehen zu schauen. Cry
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#40
Bestimmt haben sich deshalb im Iran auch die Schallplatten nicht durchgesetzt. Iran hat die drittmeisten Erdbeben der Welt. Cool
Gruss Jürgen

Ein Tag ohne Musik ist wie Currywurst ohne Pommes. Kann man essen, macht aber keinen Spaß.  Cool
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