suche geschl. Vintage-Kopfhörer
#26
Ich habe mal - mit Unterstützung eines blauen Zweigelt - einen eigenen, nicht-wissenschaftlichen - Vergleich meiner drei hier ansässigen (ein neurer AKG wohnt auf Arbeit) Kopfhörer gemacht:

       

Abgespielt wurde immer Sivert Høyem: Ladies and Gentlemen of the opposition auf einem Perpetuum Ebner 2020 L mit TA Philips GP 406 II mit Jico SAS Nadel über die Pro-ject Audio Tube Box DS2; der Vintagehörer Sharp P-3000 hing am Kopfhörerausgang der Technics Endstufe, der geschlossene Studiokopfhörer Austrian Audio HI-X 55 lief am Kopfhörerausgang des Abacus Electronic Prepinos (Technics wie Prepino haben einen eigenen, internen KHV), der - leider billig verarbeitete - Hifiman Sundara hing über den zweiten Ausgang der Tubebox an einem Shiit AB-Transistor-Kopfhörerverstärker.

Da ich ganz viele Platten von Sivert Hoyem und Madrugada (sowohl live wie auch Studio) besitze, ihn in wechselnden Besetzungen (auch Yellow - Paradise) an verschiedenen Orten (schlechtester: Leipzig Werk II, bester: Berlin: Columbiahalle) gesehen habe, mag man mir das vernichtende Fazit über die äußerst helle Abmischung o.g. Platte verzeihen. Der sog. Test war nicht geplant, nichtsdestotrotz bietet das o.g. Album vielfältige Gitarren, eine eigentlich spannende Stimme und für den Künstler unübliche Synthi-Höhen.

Machen wir's simpel:
der zwischen '73 und '75 gebaute Sharp ist natürlich Letzter: Bühne kriegt er toll hin, Gitarren machen richtig Spaß mit dem Teil; Siverts Gesang klappt auch gut, aber sobald hohe Frauenstimmen oder Frequenzen/Melodien länger dargestellt werden sollen, wird's leierig - auch bei genug Leistungsreserven a.k.a Headroom. Quasi der perfekte Americana-Hörer (inkl. meines geliebten N. Young) für unterwegs mit sehr guter Abschirmung in beide Richtungen.
Dank schnellem Umschalten (methodisch unsauber - da ich nebenfach-Soziologe bin, verstehe ich das sogar) ist der Hifiman - trotz toller Bühne und eher wegen der super Bässe - letzter: wenn man von der lausigen Verarbeitung absieht, könnte es ein schönes Hören sein, im Vergleich eher geschönt - ich würde eine kleine Badewanne vermuten. Dem Austrian Audio werden etwas präsente Mitten unterstellt; möglich, aber im direkten Vergleich vermisse ich da keine Bühne, manchmal Bass (was eher den gewohnten Lautsprechern Bose 601 III in schwieriger Aufstellung geschuldet ist), aber generell ist er - genauso wie der Sharp - recht unspektakulär angenehm. Der Sundara vermittelt von allem etwas mehr, merkte ich aber erst im direkten Vergleich.
In Summe hörten sich die Sharp genauso neutral wie die Österreicher an, solange es untenrum nicht wummste und oben keine Töne lang gehalten werden mussten. Beides kann der Sundara bei ausreichendem Leistungsangebot spielend bieten, aber im direkten Vergleich vermute ich, dass da mehr geboten wird, als vom Musiker geplant war.

Überzeugend sind offene KH's generell, daher wird's irgendwann den offenen von Austrian Audio und einen von Audio Technica (ich mag deren einfach zu betreibendene, neutrale Kopfhörer, auch wenn alle immer auf Sennis etc. schwören) geben, dank dem Don und eigener Recherche weiss ich auch, dass immer irgendwer ein gutes Stax-Komplettangebot am Start hat. Irgendwann braucht es sinnvolle use-cases für 3+n Kopfhörer.

und jetzt gebe ich mich gern Eurer fundierten Methodenkritik und Expertise hin.
Grüße
Robert

Wer gute Gräben gräbt, kriegt eine größere Schaufel.
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suche geschl. Vintage-Kopfhörer - von rowo - 24.01.23, 19:07
RE: suche geschl. Vintage-Kopfhörer - von gelöschter_User - 24.01.23, 19:50
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RE: suche geschl. Vintage-Kopfhörer - von gelöschter_User - 19.02.23, 14:45

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