Revision von Geräten
#1
Mich würde mal interessieren was Ihr alles anstellt, wenn Ihr neue, alte Geräte bekommt. 
Ich muss ja zugeben dass ich in der Regel hier relativ faul bin. 
Was ich immer mache, die mechanischen Teile zu reinigen und zu fetten. Und nicht selten bin ich dann auch schon fast fertig. 
Ich gehe also bewusst nach dem Credo vor, never touch a running system.. 
Ob das der richtige Weg ist? Keine Ahnung.. 
Ich hatte in den letzten 15 Jahren genau zwei Ausfälle.
1. Bei meinem Dual 731q war einer der Cinch Stecker hinüber. Also habe ich direkt das Kabel getauscht. Nach einiger Zeit habe ich dann ein MC System eingesetzt, mit dem Ergebnis dass ein leichtes Brummen zu hören war.. Alles getestet, aber den Fehler nicht gefunden. Über diesen Fehler habe ich dann den Michael kennengelernt.. Er hat den Fehler durch Zufall am Ende gefunden.. Das Brummen wurde lauter wenn man das Cinch Kabel berührte.  Also neues Kabel dran, seitdem ist Ruhe..
2. An meinem PL 70 II fiel an und an der rechte Kanal aus.. Ich ging also von einem Fehler in der Tonarm Verkabelung aus. Dieser Dreher ging dann auch zu Michael, da ich bei dem teureren Teil kein Risiko eingehen wollte.. Und der Michael ist da nicht ein bisschen, sondern deutlich besser als ich es bin..
Gott sei Dank war nur ein Kabel in einem Stecker lose, das Problem wurde schnell gelöst.. 

Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. Dies waren meine einzigen Ausfälle überhaupt.. Und das obwohl ich ganz gerne "Tastenmonster" und andere anfällige Geräte einsetze.
Und wann revidiert man Geräte überhaupt? Meine Technics Anlage habe ich in den ersten Jahren der 90 er gekauft. Seitdem läuft diese ohne Probleme.. Ich käme nie auf die Idee diese Anlage nun abzubauen und zu revidieren..
Also im Prinzip warte ich auf den Fehler..
Ich habe zudem keine Angst mir als "anfällig bekannte Geräte" zu kaufen. Und bisher hatte ich da noch keine schlechten Erfahrungen mit..

Natürlich wäre auch ein Teil der Wahrheit daß es mir theoretisch egal wäre wenn ein Gerät während des Betriebs ausfallen würde, denn innerhalb von fünf minuten hätte ich ein Ersatz gerät angeschlossen.. 

Wie geht Ihr an die Sache heran? Ich meine einen Plattenspieler perfekt zu warten geht noch, bei einem großen Verstärker der 70er Jahre macht man das aber nicht mal eben..
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#2
Ich habe bei meiner Revox A77 komplett alle Kondensatoren gewechselt. Bei ein paar Sabas habe ich das auch gemacht.
Inzwischen habe ich aber die Zeit nicht mehr. Bei CD-Playern mache ich eher nichts. Tuner habe ich keine mehr und die Tunerbereiche in den Receivern waren bis jetzt nie defekt.

Elkos auslöten und durchmessen mache ich nicht. Wenn ich sie ausgelötet habe, werden sie auch durch neue ersetzt. Es hängt immer an der benötigten Zeit. Im Lager habe ich noch mindestens 3 Receiver stehen, die eine Überholung brauchen.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#3
Hier muss differenziert werden....

Ob eine Revision gemacht wird hat bei mir mit dem Wert der Geräte zu tun. Oftmals lohnt es sich nicht.
Emotionale Beweggründe sind hier natürlich ausgenommen.

Wenn ein Gerät bei mir bleiben soll, wird das Komplettprogramm gemacht.
Komplettprogramm heißt aber nicht automatisch, dass sämtliche Elkos getauscht werden.
Es gibt viele Geräte, nahezu ausschließlich aus japanischer Produktion, bei denen das überhaupt nicht erforderlich ist.
Bei Geräten aus Europa gehört der Austausch der Kondensatoren hingegen zum Pflichtprogramm,
wenn man ein paar Jahre am Stück Freude damit haben will.

Ich nehme keinen gekauften Plattenspieler in Betrieb ohne vorher zumindest alle Lager neu versorgt zu haben.
Nach dem Testlauf wird dann entschieden, was sich lohnt.

CD-Player revidiere ich nur, wenn es sich um hochwertige Geräte mit deutscher Bestückung handelt, sonst bleibt es
meist bei einer Reinigung und einer neuen Schmierung des Antriebs.

Bandmaschinen mache ich kaum noch, da der Aufwand recht hoch ist und ich die Geräte zum anschließenden
Einmessen aus der Hand geben muss, weil mir dazu Equipment und Wissen fehlen.

Auf Kassettendecks habe ich überhaupt keine Lust mehr, diese kaufe ich nur noch in ganz seltenen Fällen.
Das Jagen nach kompatiblen Gummiteilen macht absolut keinen Spaß.
Wenn ich da mal Lust zu haben sollte, stehen hier auch noch genug Kandidaten aus den vergangenen 30 Jahren herum.

Monster-Receiver revidiere ich ebenfalls nicht, weil der Aufwand sehr hoch ist und mich diese Gerätegattung nicht anspricht.
Wenn solche Geräte zu mir finden, werden sie repariert, nicht revidiert und dürfen dann wieder gehen.

Die Revision von Tunern lohnt in der Regel nicht. Der Abgleich ist absolut kein Kinderspiel, ich beherrsche es nicht.
Außerdem sind Tuner ebenfalls eine Gerätegattung, mit der ich absolut nichts anfangen kann.
Gruß
Michael
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#4
Ich sammle ja keine Geräte sondern bei mir geht es um das Musikhören in möglichst guter und hoher Qualität. Einerseits baute und baue ich Geräte selbst und andererseits kaufe ich Gebrauchtgeräte eigentlich immer aus vertrauensvoller Quelle. Die wurden dann meist erst vor Kurzem serviciert. Das ist bei manchen Geräten (z.B. bei NAIM) sogar auch über den Hersteller nachvollziehbar/ recherchierbar.

(27.01.23, 14:43)Spitzenwitz schrieb: Ich nehme keinen gekauften Plattenspieler in Betrieb ohne vorher zumindest alle Lager neu versorgt zu haben.
Nach dem Testlauf wird dann entschieden, was sich lohnt.

Ja, so ähnlich handhabe ich das hier auch. Allerdings mache ich das auch ein wenig davon abhängig, wie aufwändig eine Lagerreinigung und Neuversorgung dann ausfällt. Bei einem Technics Direkttriebler kommen da also erstmal nur ein paar Tropfen Öl über das Schnüffelloch on top. Bei einem Riementriebler ist das dagegen ganz einfach und erfordert keinen großen Zerlegeaufwand.

Was man an der Elektronik ggf. servicieren muss zeigt sich dann eh meist beim ersten bis dritten Testlauf. Manchmal ist es sogar wichtig, dass zwischen den Testläufen etwas Zeit vergeht.

Apropos Kondensatoren - Elkos tauschen ist meist angeraten, es gibt aber auch Ausnahmen. Aber auch Filmkondensatoren können ein Issue haben, Tantals haben so ein Problem meistens und Silber-Glimmer idR auch immer. Boutique-Kondensatoren sind auch immer mit Vorsicht zu genießen und alle Kondenstoren, die da ein Vorbesitzer aus angeblich klanglichen Erwägungen reingedengelt hat fliegen bei mir aus gutem Grund eh immer wieder raus, weil das Gerät damit meist eh nur verschlimmbessert wurde. Kondensatoren aus dem ehemal. Ostblock und speziell die am meisten gehypten Typen werden ausgelötet und nachgemessen, weil diese nämlich meist ebenfalls ein Problem aufweisen.

P.S.: Kassettendecks, Tonbandgeräte und Tuner revidiere ich aber garantiert auch nicht selbst. Das erfordert viel zu viel Spezialgerät und Know How, wenn das richtig gemacht werden soll. Und allein die dafür nötigen Gerätschaften bin ich nicht bereit anzuschaffen, weil sich das für fünfmal in 10 Jahren nicht lohnt und diese Messgeräte durch Rumstehen auch nicht besser werden.
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#5
Hi,
mir gefallen auch einige ältere Geräte. Wenn sie richtig von vorn bis hinten in der Revision waren mit etwas Garantie.

Könnte ich vielleicht mal schwach werden!

Lasse aber die Finger davon, weil mir nicht ganz geheuer dabei ist. 

Die letzten gebrauchten Geräte waren 3 PS, zwei davon musste ich nur putzen, Riemen wechseln, Lift Silikonöl und etwas Lageröl erneuern.

Das habe ich noch nie gemacht aber hinbekommen.  th_up

Bei denen gab es ja nicht soviel Elektronik. 

Einer davon spielt scheinbar mühelos in DD, bisher kam da keine Problemmeldung!  Shy

Und den letzten PS habe ich nun ins  Heart geschlossen. So oft wurde von mir noch kein Gerät getragen, gestreichelt und verpackt. Wink

Ich kaufe lieber neu Geräte, Vorführer oder Auslaufmodelle mit Garantie, die mindestens 3 Jahre beträgt.
Gruß Guido

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
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#6
(27.01.23, 9:58)Lenni schrieb: Ich muss ja zugeben dass ich in der Regel hier relativ faul bin. 
Was ich immer mache, die mechanischen Teile zu reinigen und zu fetten. Und nicht selten bin ich dann auch schon fast fertig. 
Ich gehe also bewusst nach dem Credo vor, never touch a running system..

Ich mache es genau so wie Lenni, wenn die Geräte nach der Reinigung und Wartung laufen bin ich zufrieden.
An die Elektrik gehe ich nur wenn es notwendig ist (Knallfrösche) oder Fehler auftreten.
Also kratzende Potis spülen oder offensichtich defekte Teile tauschen geht, für eine detailierte Fehlersuche fehlen mir die Kenntnisse.

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#7
(27.01.23, 17:09)höanix schrieb: Also kratzende Potis spülen

Da gehe ich bei hochwertigen Geräten ja viel weiter. Die Potis und Schalter werden zerlegt und gereinigt, da kommt kein Spray dran.
Ist eine Riesenarbeit, die wirklich keinen Spaß macht, hält dann aber sehr, sehr lange.
Gruß
Michael
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#8
(27.01.23, 17:33)Spitzenwitz schrieb: Da gehe ich bei hochwertigen Geräten ja viel weiter.

Was ist das denn? Big Grin 

Wenn ich besser löten könnte würde ich das vielleicht auch machen, allerdings fällt mir das auslöten bei 6 oder mehr Lötstellen schwerer als das wieder einlöten.
Das ist mit ein Grund warum die Geräte getestet werden bevor ich sie kaufe.
Wenn es nur kratzt ist es in Ordnung, wenn schon Kanalausfälle zu bemerken sind, die Potis also richtig verdreckt sind, lasse ich sie lieber stehen. Angel 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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