Blindvergleich AT-20SLa vs. AT-OC3
#1
Was ich schon immer Mal machen wollte: Zwei Tonabnehmer mit der gleichen Platte mittels Hin und Herschalten miteinander vergleichen. Seit ich d n Keller aufgeräumt habe, geht das nun sehr gut.

Das Setup:
Audio Technica AT-20SLa MM mit Shibata Schliff am Micro Seiki DD-7 
Audio Technica AT-OC3 MC Nude Ellipse am Kenwood KD-750

Schallplatte:
2x Dire Straits - Communique, deutsche Erstausgabe von 1979

Phono Pre:
Cambridge Audio Alva Duo, je ein Dreher ist am MM und am MC Eingang angeschlossen. Mit einem Tastendruck kann zwischen den Systemen umgeschaltet werden. Zufällig sind die beiden Systeme in dieser Konstellation auch noch exakt gleich laut. 

Wiedergabe über:
Boxen Quadral Wotan, Kopfhörer AKG K601, Sennheiser HD424

Ziel:
Mir ging es nicht darum, Qualitätsunterschiede zu ermitteln. Ich wollte vielmehr wissen, ob ich überhaupt einen Unterschied höre.

Ergebnis:
Könnte ich am Anfang mir noch einreden, einen Unterschied zwischen dem MC System und dem MM System zu hören, hörten sch nach mehrmaligem Umschalten und dem damit verbundenen Orientierungsverlust die beiden Systeme mehr oder weniger gleich an, was ich fast schon vermutet hatte.

Gedanken zum Tage:
Möglicherweise sind die beiden AT System aus gleichem Haus einfach so identisch abgestimmt, dass ein Unterschied wirklich kaum feststellbar ist. Vielleicht muss ich den Unterschied auch deutlicher machen und beim nächsten Mal Shibata gegen Rundnadel antreten lassen. Vielleicht ist die grausame Wahrheit auch nur, dass meine Ohren mittlerweile so schlecht sind, dass ich auch einen rostigen Nagel an den Tonarm schrauben könnte.

Ich werde auf jeden Fall weitere Kombis testen und weiter berichten.

   
Viele Grüße Christian
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#2
Zitat:Audio Technica AT-20SLa MM mit Shibata Schliff am Micro Seiki DD-7 

Genau die Kombi habe ich mir vorgestern mal spontan montiert - aber noch nicht gehört. Ich habe nicht mal nachgerechnet ob die Compliance stimmt.  Big Grin
Gruß
Jan-Cedric
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#3
Das deckt sich ja in etwa mit meinen Beobachtungen zum Concorde pro mit 40er Nadel und dem Concorde MC200 mit Shibata-Nadel.
Dabei spielt das MM-System an einem kleinen Oehlbach und das MC-Sytem am Trigon Vanguance 2.
Klingt beides richtig gut.
Ich kann aber den überragenden Vorteil von MC nicht hören
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#4
Ich muss sagen, dass mich das Ergebnis zunächst einmal ungemein beruhigt. Nun kann ich endlich wieder zufrieden auch mal mit einfacheren Systemen hören, ohne permanent Angst zu haben, etwas zu verpassen. 😂
Viele Grüße Christian
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#5
Mich bewahrt es vor dem Kauf sündhaft teurer PhonPres. Ich kaufe dann lieber bessere Nadeln
Gruß

Jan


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#6
Jetzt bitte nicht falsch verstehen; ich will hier keines der beiden Wirkprinzipien schönreden, aber solche Vergleiche benötigen auch entsprechendes Musikmaterial. Das was da meist als ist zweimal vorhanden oder das ist meine absolute Lieblingsscheibe und die erkenn´ ich eh im Schlaf aufgelegt wird, ist meist für diese Art der Vergleiche vollkommen ungeeignet. Die Dire Straits Sachen sind weit weg von natürlichem Mastering; an den Dingern wurde solange rumgeschraubt, bis der gewünschte Spund auch aus einem Küchenradio rauskommt. Das was man braucht ist eher ein klassisches Mastering mit schon während der Aufnahme klar strukturierter räumlichen Abbildung.

Also fallen alle Aufnahmen mit Multimikrofonierung schonmal raus. Gleiches gilt für alle Aufnahmen, die digitale Inhalte enthalten und bei denen natürlich vorkommende Instrumente mit digital erzeugten Tönen vermischt oder verschlimmbessert wurden/ werden. Vorführ-Mucke und audiophile Pressungen sind ebenfalls ungeeignet.

Klassik wie z.B. echte UK EMI oder UK Decca SXL sind für solche Vergleiche gut geeignet, alte Jazzaufnahmen ebenso. Und man kann auch gut gemachte Schlager-Scheiben aus den 60ern dafür hernehmen - Bert Kämpfert bis Freddy Quinn oder die Normalpressung der Ofarims - die bekommt man nämlich recht preiswert und zudem auch häufig in gleichwertigem Zustand.

Und zu guter Letzt äußern sich die Unterschiede eben nicht in der Tonalität sondern in Sachen Plastizität. Also benötigt man eigentlich auch ein Musikstück mit z.B. Raumwechsel bzw. Hallwechsel und sowas findet sich am einfachsten wirklich im Bereich Klassik und bei der DGG Anfang der Siebziger, weil die DGG die einzige Plattenfirma war, welche aus Kostengründen versucht hat die verfügbaren Studiozeiten maximal auszuschöpfen. Deshalb gibt es dort Aufnahmen, die in Studio 1 begonnen wurden und dann in Studio 2 oder 3 erst abgeschlossen wurden. Diese Änderungen an der eingefangenen Räumlichkeit kann man hören, solange die Aufnahme traditionell und nicht multimikrofoniert wurde.

Sog. multimikrofonierte Aufnahmen aus der Zeit kann man dagegen daran erkennen, dass an auf dem Cover ein Aufnahmeort angegeben ist, den man auf der Schallplatte dann nicht wiedererkennen kann. Die Einspielung der Oper La Boheme auf deutscher Decca unter Karajan in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin ist z.B. so eine (sogar ziemlich frühe mutimikrofonierte) Aufnahme; das hört sich mehr nach Studio denn nach Kirchensaal an und dass darüber immer wieder berichtet wird, dass hier Pavarotti und die Freni so gut harmonierten und Pavarotti auf seinem Zenit gewesen wäre, ist hier vollkommen uninteressant, weil die Aufnahme halt schon in der Planung und Umsetzung quasi "zerstört" worden ist. Wer das nicht glaubt kann auch einen Direktvergleich zwischen dieser Youtube-Version, der CD und der Schallplatte anstellen.



Die Räumlichkeit und Plastizität wird sich zwischen Computer-Bildschirm-Lautsprechern und den anderen Wiedergabedarreichungen nicht signifikant ändern.  Tongue Cool und das meine ich wirklich ernst.

Auch sollte man das Album und die Pressung eben nicht aus dem FF kennen, damit das das Ergebnis bestimmende eigene Hirn eben nicht maximal betriebsblind and die Sache rangeht. Plastizität und Räumlichkeit erkennt man nämlich am Besten, wenn das Musikmaterial eigentlich neu ist. Das liegt daran, dass unser Ohr auf die offensichtlichsten ihm immer wieder vorgeführten Effekte getrimmt ist und das sind Lautheit, Bass, Hochton und tonale Veränderungen, denn sonst könnten wir z.B. Tochter nicht von Ehefrau und Ehefrau nicht von Mutter unterscheiden. Auch reicht es unserem kognitiven Lymbus normalerweise eine grobe Richtung eines Geräusches zu erahnen und das Ganze ist mehrheitlich von unserem Fluchtinstinkt getrieben.

Räumlichkeit und Plastizität aber äußert sich in den feinen Unterschieden. Da geht es also quasi darum, ob der geöffnete Mund der Sängerin quasi zum Singsang und der räumlichen Wahrnehmung passen mag, eine Punktschallquelle auch wirklich als Punktschallquelle wahrgenommen und empfunden wird, bei der hier im Lieblingsalben-Faden erwähnte Friday Night in San Franzisco und dem ersten Track in der Darstellung in unserem Wohn- oder Hörzimmer wirklich die drei Protagonisten mit Ihren Gitarren im Abstand von ca 2 bis 2,5 m nebeneinander auf der Bühne sitzen und wir auch jede einzelne Gitarre separiert wahrnehmen können? Oder ob man zwischen den einzelnen Stücken nicht nur die sich ändernde Besetzung sondern auch die ggf. die sich dadurch ebenfalls ändernden Gitarren hören kann? Versucht das mal mit der verlinkten Youtube-Version - geht nicht.



Das ist im verlinkten Video allerdings eine andere Reihenfolge als auf der LP.
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#7
OK, dann brauch ich ganz sicher kein MC-System, denn solche Aufnahmen kommen bei mir kaum vor und wenn, sind sie für mich eher unwichtig
Gruß

Jan


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JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

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#8
Ich höre bei mir sehr wohl Unterschiede.
Beide Dreher mit gleichen System gleiche Pressung am Pre mit gleichen Einstellungen.
Beide Dreher klingen Unterschiedlich,vorallem in Feinzeichnung und Bühnendarstellung.
Da liegt der GR bei mir vorne.
Gut,das hört man halt nur,weil ich sofort umschalten und sofort einen Vergleich habe.
Normalerweise sollte man aber auch woanders Unterschiede hören,wenn es um zwei verschiedene Tonarme geht!
Kann ich nich nachvollziehen.
Hier bei mir höre ich sowas raus
Gruß Rolf Wink





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#9
Es mag ja sein, dass man Unterschiede wahrnehmen kann, aber dann noch feststellen, was jetzt besser ist? Also ich schaffe das nicht
Gruß

Jan


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#10
Hallo Christian, 
hattest Du auch mal die "gleichen Platten" von links nach rechts getauscht?
Ich hatte den gleichen test auch schon mehrmals gemacht.. 
Hier konnte ich, wenn überhaupt, die Platte raushören, und zwar nicht weil eine verkratzt war.  Aber anscheinend ist gleiche Pressung nicht immer gleich.. 
Bei mir habe ich den Test mit zwei MC Systemen gemacht.. 
P. S. Es lag die dark side of the moon auf den Tellern. 
Es spielte das Denon DL 301 und das ortofon MC 20 mk2.
Aber und da kann ich Rolfs Argumentation voll unterschreiben, liegt eine gute klassik Aufnahme auf dem Teller, spielt das Mc20 mk2 plötzlich in einer anderen Liga..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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