Goldnote
#21
th_up an anderer Stelle hier im forum habe ich die gleiche Rechnung aufgestellt und kam zu den gleichen Ergebnissen..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#22
Diese Lanze muss man aber glaube ich etwas anders brechen Wink

(12.02.23, 13:33)Lenni schrieb: Die Absatzzahlen sind zu gering um irgendetwas aus dem Antriebssegment maßgeschneidert zu fertigen. 

Auch wenn die Verkaufszahlen für LPs immer mal wieder hochgejubelt und gefeiert werden, stehen da allein für D in 2021 (Daten vom BVMI) nur 4,5 Millionen Tonträgern aus Vinyl immer noch rund 25 Millionen verkauften CDs, rund 22 Millionen Downloads und 165 Milliarden Streamaufrufen gegenüber. Klar also, dass ein Plattenspieler eher ein Nischenprodukt ist und wird das auch immer bleiben wird.

Aber es sind allein nicht die geringen Absatzzahlen oder die Anzahl der Mitarbeiter bei den Herstellern - bei Acoustic Solid, welche sich in einer ähnlichen Preisklasse wie Transrotor oder Clearaudio tummeln - werkeln weniger MA. Wenn ich die Besuchsstory auf Youtube noch richtig verinnerliche, dann waren es 4 bis 6 Mitarbeiter anstatt derer 15 bei Transrotor.

Hinzu kommen die Verordnungen und Vorschriften sowie die Steuern.

Ein Beispiel: Die Steuerung für den Synchronmotor in einem Thorens TD-320 aus den 80ern kann man heute wegen ROHS so nicht mehr bauen und vertreiben. Im gewählten Preissegment (ca. €2500) für den heutigen, aber schon wieder abgekündigten TD-350 wurde da die für den TD-850 schon vor einigen Jahren mit modernen ROHS konformen Bauteilen nachempfundene Steuerung übernommen, weil sich mehr in einer kaufmännischen Kalkulation für das Preissegment nämlich nicht ausgeht. Bei einem angestrebten Verkaufspreis von €2500 dürfen da nicht insgesamt mehr als €250 Herstellkosten auflaufen, wenn Steuern und Personal bezahlt sein wollen und den Verordnungen und Bestimmungen auch noch Genüge getan werden will. Damit ist dann natürlich auch kein großer Staat zu machen und "durchaus erklärlich" weshalb man damit die Werte für Gleichlauf und Rumpelgeräuschspannungsabstand des Achtziger-Jahre TD-320 nicht toppen kann - außer mal davon abgesehen, dass man ja auch auf andere und bessere Konstruktionsprinzipien hätte setzen können.

Wir hatten hier ja auch vor einiger Zeit ein ähnliches Beispiel eines ziemlich frisch auf dem Markt erschienenen "Herstellers", welcher sich in der €1,5k Klasse tummelt und der aber gar nicht selbst produziert sondern in China fertigen lässt. So ist der Block PS-100 eigentlich ein Huason R7 lieferbar ab Einheiten von 1000 Stck. und ca. €300/ Stck, was dann dem für den Handel üblichen Kalkulationsansatz von 1:5 entspricht.

Das offenbart, dass man immer ein Verhältnis von 1:5 bis 1:10 von Herstellkosten zu Verkaufspreis vorfinden wird. Der einzige Unterschied in der Kalkulation ist der Anteil an Eigenfertigung und Fertigung in D oder China und das hat inkl. der Größe des Personalstammes keine Auswirkungen auf die technische Qualität des Produktes. Aufgemerkt: Der Verkaufspreis sagt damit auch schon lange nichts mehr über die (technische) Qualität des angebotenen Produktes aus. Und irgendwie ist es schon verrückt, wie wenig die Arbeit auf die Wertschöpfung und den resultierenden Herstell- sowie Verkaufspreis einzahlt und trotzdem immer wieder von zu hohen Löhnen in Westeuropa gefaselt wird. Aber das ist ein anderes Thema - zurück zum Plattenspieler.

Das Geschäft funktioniert übrigens auch nur dann, wenn man dem Publikum das gibt, was sie von und unter einem Markennamen erwarteten, Thorens = recht brauchbare Mittelklasse Schwabbler mit Riemen und Synchronmotoren. UNd warum sollt ein gewiefter Geschäftsmann noch dazu zu seinen Lasten mehr bieten als die Nerds verlangen. Eben, da wird lieber der Gewinn maximiert.

(12.02.23, 13:33)Lenni schrieb: Dazu ist die Schallplatte zu fehlerbehaftet. 
Ich schätze dass 99,7 % der Plattenspieler einen Drehtonarm haben. Warum wird die Platte dann mit einem Tangential System geschnitten? 
Damit 99,7%einen Winkelfehler bei der Wiedergabe haben? 

Den Tangentialtonarm im Schneidprozess gibt es aus ganz anderen Gründen als dem Spurfehlerwinkel. Es war in den Anfängen des elektrischen Nadeltonverfahrens ganz einfach technisch viel einfacher die lineare Bewegung eines Tangentialtonarmes mit unterschiedlichem Vorschub für zur Plattenmitten hin enger werdenden Rillenbreiten zu versehen als das vom Masteringingenieur auch noch von außen beeinflussbar auf einen Drehtonarm anzuwenden. Vor Allem fiel diese technische Entscheidung bereits zu einem Zeitpunkt als noch kein HiFi-Nerd über die angeblich so sensationellen klanglichen Auswirkungen des Spurfehlerwinkels fabulierte; auch aaandere Foren, in denen diese Fabeln und Mythen regelmäßig zu angeblich amtlichen Wissen auserkoren werden gab es damals noch nicht und solche Witzbolde und Geschichtenerzähler hätte man in freier Wildbahn damals eher geteert und gefedert. Big Grin

Technisch betrachtet aber gibt es auch keinen Tangentialtonarm mit einem Spurfehlerwinkel von 0 Grad und bei einem Drehtonarm ist das auch nur eine Funktion aus Länge und Offset (aka Kröpfung)- je länger der Drehtonarm wird, desto geringer fällt der Spurfehlerwinkel im abzutastenden Bereich der Schallplatte überhaupt ins Gewicht. Bereits bei einem 9" Drehtonarm ist er über einen Bereich von gut 99% der Schallplattenseite vernachlässigbar klein und nur in ungefähr 1% der Schallplattenseite über 0,5%. Wenn man also nur auf den Spurfehlerwinkel schaut, übersieht man mehr als 80% dessen, was in der Abtastung wirklich qualitätsentscheidend ist.
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#23
Ich wünsche einem jeden, dass er eine Komponente findet an der er freude hat und sie so respektiert wie sie ist. Ich habe viel lehrgeld bezahlt, sprich komponenten gekauft-und es war es leider letztendlich nicht…
Der/italiener hat hier einen Plattenspieler konstruiert mit sehr schönen Materialien. Eine handwerksarbeit die ich respektiere !Hat man ihn in der hand, berührt ihn, eine beeindruckende haptik. Musikalisch ein genuss. Ein rumpeln hör ich jedenfalls nicht, ein brummen im lautsprecher ist auch nicht zu hören. Ich kann für mich jetzt auch keine Befriedigung darin finden, den dreher jetzt zu demontieren/hinterfragen, kritisieren, etc.
Ich bin dankbar ihn haben zu dürfen und ich durfte ihn auch zu einem Preis kaufen, da muss ich sehr zufrieden sein !

P.S. Rumpelstilzchen gefällt mir  Smile

Grüsse marcel
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#24
@ jan .. beim stöbern durch den jazzthread, habe ich die bilder deines jvc drehers gesehen. P.s. Ein thread mit super fantastischen bildern von schönen Plattenspieler, andere hifi geräten ..
Zurück zum jvc, für meinen Geschmack ein wirklich schöner spieler.
Als ich dann nach ihm gegoogelt habe war ich irritiert .., sprich muss ein tippfehler sein ..?!?
Darum, wieviel Dezibel bei rumpel ?

Gruss marcel
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