Lautsprecher im Raum..
#1
Ich führe hier mal die Diskussion aus dem Faden Blindtest weiter... 

Letztlich ging es die Verbiegung des Signals im Raum.
Egal welche Lautsprecher verwendet werden, eine gute Bühnendarstellung ist nur möglich, wenn der Raum mitspielt. 
Im alten Faden habe ich kurz beschrieben wie man den Hall im Raum messen kann. 
Hier versuche ich nun das ganze mal in handfeste Daten zu packen.. 
Ich denke anhand der folgenden Messungen wird klar dass die technische Daten der Lautsprecher mehr oder weniger theoretische Werte sind. 
Ausserdem versuche ich mit dem Mythos aufzuräumen dass man keine Klangverfälschung hat, wenn es keine Klangregler gibt.. 

Zu dem Messungen.. 
Ich habe bei den ersten beiden Messungen einen Technics SB-660 verwendet.
Die erste Messung ist, so wie es der Hersteller macht, in einem Meter Abstand vom Lautsprecher entstanden.. 
(Hier liegt übrigens schon der erste kleine Messfehler vor, denn ich besitze keinen schalltoten Messraum.. Auch hier gibt es schon Einflüsse von Raum. Ohne diese Einflüsse wäre der Frequenzgang linearer.)
Die zweite Messung fand in einer Entfernung von 2,5 m statt. Also immer noch recht nah am Speaker.. Je weiter ich zurück gehen würde, desto größer der Einfluss vom Raum..
Die Messergebnisse wurden in eine Equalizer Kurve umgewandelt, sind also im Prinzip spiegelverkehrt.. 
Oder kurz:
So müsste der EQ eingestellt werden damit es linear ist. (P. S. man sieht recht deutlich dass der Lautsprecher die Tiefen Frequenzen nicht abbilden kann) 

Hier die Messung in einem Meter Abstand :
   

Und nun die gleiche Messung bei 2,5 Meter Abstand :
   

Ich denke dass man den Unterschied schon recht deutlich sieht.. Und, es sind nur 2,5 Meter bei einer mono Messung. Mit 2 Lautsprechern wird es noch etwas wilder.

Hier zum Vergleich eine Stereo Messung bei mir im Wohnzimmer am Hörplatz. 
Und, obwohl die Lautsprecher auf den Hörplatz eingemessen worden sind (anstatt in einem Meter Abstand) sieht man, dass die Ergebnisse für einen Wohnraum echt gut sind, aber linear ist es nicht.. Und ohne eine digitale Krücke wie z. B. einen DSP bekommt man es auch nicht besser hin..
Hier die Messung:
   

Und hier das ganze Equalizer Einstellung:
   
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#2
Ich bin noch dabei mir mein Mess-Equipment zusammenzustellen. Messmikrofon nebst Kallibriergerät habe ich. Microfonvorverstärker zusätzlich zum externen Audiointerface habe ich auch. ARTA-Messbox ist da, REW als Software ist installiert.
Beim Messverstärker fehlt es noch ein wenig an einer mechanischen Lösung, aber bis ich meine Boxen am Start habe, werde ich das auch gelöst haben.
Die Sache mit dem Messraum lässt sich dadurch mildern, dass man den Test ins Freie verlegt (oder man ignoriert die Tücken des eigenen Raums einfach)
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#3
Eigentlich ist der mess Fehler ja egal, es kommt ja nur auf den Hörplatz an und der ist ja denn doch drinnen  Big Grin

Aber man sieht gerade in der 2. Messung was der Raum macht..
Die Übergangsfrequenz ist bei 400Hz. Das Horn spielt linear von 400Hz bis 20KHz.. Dennoch macht der Raum hier und da einen Knick hinein.
Der Abstrahlwinkel der Hörner ist unter 90 Grad, d.h. Auf die Rückwand und auf die Seitenwände trifft kein Direktschall.. Aber auf Boden und Decke natürlich schon..
P. S. Jan, ich kann Dir auch gerne den DSP schicken.. Geht sehr gut damit.  Vor allem kann man sehr schnell die Messungen in eine Equalizer Kurve übernehmen und dann beim test hören Equalizer ausschalten und wieder einschalten, so merkt man direkt ob der Unterschied hörbar ist oder nicht..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#4
Hier sieht man eigentlich ein klassischen Problem mit der Phasenlage:
   

Dies liegt zum Teil am falschen Aufbau der Lautsprecher, da sich das Problem aber nicht komplett in Luft auflöst, bleibt es beim optisch schönerem Aufbau.. 

So stehen die Lautsprecher bei mir.. Und so wurde auch gemessen:
   

So ist es eigentlich richtig.. 
   

Das ist der Nachteil von gezogenen Hörnern, die Schallentstehung ist weit hinten..
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#5
Danke, aber wenn die Boxen so weit sind, habe ich aktiven Betrieb ja auch einen DSP am AMP in jeder Box. Da hier der DSP aber auch noch als aktive Weiche arbeitet, geht sogar ein wenig mehr als nur mit einem Equalizer (den ich natürlich auch für jeden Lautsprecher einzeln zu- und abschalten kann).
Vorher möchte ich aber die einzelnen Lautsprecher in der Box messen. Beim Bass werde ich natürlich auch auf Probleme mit dem Raum stoßen und ich hoffe, dass ich diese Probleme umgehen kann, wenn ich die Bassmessung im Freien mache.
Die Messwerte der einzelnen Lautsprecher brauche ichauch, um sie entsprechend in die Simulation übernehmen zu können. Danach kann ich dann die Box im Ganzen messen und schauen in wie weit sich theorie und praxis treffen und zum schluss natürlich auch noch, ob ich mit der aktiven Weiche mehr rausholen kann.

Raummoden kann man mit nem DSP nicht beheben. Da hilft es dann eher sich und/oder die Boxen im Raum zu bewegen
Gruß

Jan


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#6
Ja, also alles schafft ein DSP nicht.. Also vor allem nicht die, die man für unendlich viel Geld beim High End Händler kaufen kann.. 
Aber so funktioniert z. B. die Phasenkorrektur recht gut.. 
Aber wer will schon mit so einer digitalen Herz Lungen Maschine dauerhaft hören? 
Die Teile sind super um Fehler zu messen und auch zu beseitigen.. 
Die Kunst ist dann jedoch der analoge Weg.. 
Alles andere ist wie Fondor im Essen.
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#7
Bei den SB-660 sind ja die Tieftöner unten montiert, man sieht dass das Bass Loch in 2,5 m Entfernung nicht mehr so groß ist, da der Reflexionsschall phasengleich ankommt..
   
   
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#8
Das würde ich trotzdem nicht so lassen! Tongue 
Ich weiß die Skalierung nicht aber so wie es aussieht hast Du bei 20k eine Erhöhung von 10-12 dB, gute Gelegenheit die HTs zu töten.
Man könnte doch problemlos den Master ganz rechts mal absenken um die präsenten Bereiche abzusenken anstatt mit solchen Anhebungen zu arbeiten.
Vor allem in Frequenzbereichen die wir in unserem Alter eh nicht mehr hören. Cool 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#9
Nein, ich habe bei 20 kHz eine Absenkung.. Das ist ja die Equalizer Kurve..
Aber das ist ja auch nicht mein Hörraum, sondern nur eine Messung mit einem Lautsprecher im zu zeigen was im Raum passiert.. 

So ist mein Hörraum am Hörplatz :
   
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#10
Was ist das für ein Loch im Presenzbereich? Also bei 1,25 kHz
Gerade dort solltes es doch eher ausgewogen sein
Gruß

Jan


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