"Bessere" Netzteile für Vorverstärker
#11
Das wichtigste ist immer dass der Besitzer der Geräte, Kabel usw. Spaß an der Sache hat.. 
Ob andere es hören oder nicht, es für Quatsch oder für notwendig halten, ist am Ende vollkommen egal.. 
Bei mir im Wohnzimmer versuche ich nur das einzusetzen was für mich physikalisch die sauberste Lösung ist. Und, es muss mir natürlich optisch gefallen.. 
Überall sonst kommen die Geräte zum Einsatz die ich schön finde, und/oder technisch interessant. 
Auch die Diskussionen, klingt eine CD besser oder schlechter als eine Platte sind im Prinzip müßig diese überhaupt zu führen.  
Hier nehme ich folgendes Beispiel, wenn ich die perfekte Platte, mit dem perfekten System abspielen und dann auf CD aufnehme, dann habe ich exakt diesen Klang auch auf der CD.. 

Aber hier macht das ganze noch wirklich viel Spaß zu diskutieren. Woaaanders springen sich die Leute an die Gurgel weil angeblich eine andere Sicherung, oder eine andere Tellermatte an einer technisch mangelhaft aufgebauten Wiedergabekette den entscheidenden Unterschied bringen.. Da bin ich dann einfach raus und genieße in der gesparten Lebenszeit einfach Musik..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#12
Das ist in etwa auch meine Meinung.

Wenn jemand ein "Schweinegeld" für ein Teil ausgibt, so ist es in erster Linie mal dessen Sache.
Als Erklärung dafür wären: "Weil ich es kann", "Weil ich es so will", "Weil es mir so gefällt" absolut OK.
Aber warum muss es immer gleich besser klingen? Wenn es anders klingt, ist dies oft schon kaum zu begründen, aber es ist auch immer gleich besser.

Röhrenverstärker sind bei irgendwie vergleichbarem Aufwand immer schlechter als Transistoren. Moderne Verstärker sind auch den Transistoren meist deutlich überlegen.
Aber Röhren werden zu Fantasiepreisen gehandelt, deshalb müssen sie natürlich besser klingen. Als Ausrede kommt dann oft: Ich höre es ja.

Wenn mir jemand, der schon deutlich überm MHD ist so etwas sagt, steigt mein Blutdruck.

"Mir gefällt es so" ist hingegen das wahre Totschlagargument. Da macht es dann auch nichts, wenn derjenige halb Taub ist. (Evtl. sind dann Röhren wirklich von Vorteil, da man ja auch sieht wenn sie an sind. Big Grin )
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

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#13
@Jan,
exakt so ist es. Natürlich ist der Röhrenverstärker den modernen unterlegen.. 
Da aber unsere Ohren selbst den billigsten Meßgeräten ebenfalls unterlegen sind ist dieser Unterschied egal..
Auch ist das Medium mit maximalem Dynamik Bereich von 60dB, dem mit deutlich über 90dB natürlich unterlegen, ähnliches gilt für die Kanaltrennung..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#14
(24.03.23, 12:56)hifilh schrieb: ... Accu box S 2 (Liste 259.-) , die eine echt hörbare Verbesserung der
Wiedergabe ermöglicht. 

Technisch wird da allerdings eher anders herum ein Schuh draus. Wenn ein Wechsel des Steckernetzteils auf ein Linear- bis Akkunetzteil eine hörbare Verbesserung bringt, dann sagt das nämlich nur aus, dass das Netzteil zuvor nicht wirklich gut war.

Aber lasst uns ruhig mal den Mythen aus der Szene hierzu auf den Grund gehen.

Ein Netzteil richtet die aus dem Stromnetz kommende Wechselspannung in Gleichstrom und soll das 100 Hz Brumm (ja, richtig gelesen; im Stromnetz sind es 50 Hz nachdem Brückengleichrichter aber 100Hz) eliminieren; das macht man mit den Siebstufen, welche aus Widerstand in Serie und quasi parallel zur Ausgangsspannung geschalteten Kondensatoren oder Drosseln und Kondensatoren bestehen. 

So ein Kondensator verschiebt die Phase zwischen Strom und Spannung erstmal grundsätzlich, 

   

und er hat eine Lade-/ Entladekurve

   

Erstens gibt es also für jeden Kondensator einen expliziten Ladezyklus und einen dedizierten Entladezyklus, beim Laden und bei größere werdender Kapazität steigt zudem der Strombedarf an. Es ist also Sache der Auslegung von Kondensatorgröße, Anzahl und Auslegung Siebstufen (vereinfachte Darstellung des Stromflusswinkels) und lieferbaren Stroms auf der Sekundärseite des Trafos, wieviel Strom so ein Netzteil überhaupt abgeben kann und wie schnell es auch nachladen kann. 

Bei den meisten käuflichen Netzteilen ist leider der Trafo unterdimensioniert und deshalb nicht ausreichend Stromlieferfähigkeit gegeben. Das führt dann dazu, dass der Trafo in die Sättigung geht und eine Bedämpfung des Trafos von außen durch z.B. ein anderes Netzkabel als angeblich klangliche Verbesserungen bewertet wird. Dabei wird aber nur ein Fehler der Netzteilkonstruktion gemindert und das Ergebnis ist aber immer noch technisch fehlerhaft und von gut recht deutlich entfernt. Auch wäre es sinnvoller das Netzteil zu überarbeiten als das Geld in teure Voodoo-Netzkabel zu stecken.

Die Batterie oder der Akku sind quasi mit dem Kondensator verwandt. Anders als eine Batterie speichert ein Kondensator aber die elektrische Energie in einem elektrischen Feld, wodurch er wesentlich schneller aufgeladen und entladen werden kann, aber nicht in der Lage ist, die Spannung während der Entladung konstant zu halten. So ein Akku ist also langsamer als ein Kondensator, weshalb wenn so ein Akkunetzteil technisch annähernd in Richtung gut gehen soll man eine hohe Anzahl von kleinen Akkus benötigt, damit der Innenwiderstand so gering wie möglich und das Entladeverhalten so (kurz) schnell wie möglich werden. Der einzige Vorteil ist das Fehlen von Brummanteilen auf dem Gleichstrom. Dennoch verhalten sich Akkus in Netzteilen eigentlich immer wie zu groß dimensionierte Kondensatoren oder anders gesprochen wie Sumoringer im Kindergarten beim Teeausschank.

Was ist denn nun wirklich klangbestimmend in einem Netzteil?
  • Die Güte und Stromlieferfähigkeit des Trafos
  • die Güte der Siebkette, weil diese weniger Brumm auf dem Gleichstrom ergibt; für Phono sollte die Restwelligkeit (der 100Hz Brumm) mindestens 10 mal kleiner (besser ist 100mal kleiner)  sein als die Ausgangsspannung des Tonabnehmers (=> 5mV Ausgangsspannung erfordert einen Gleichstrom mit mindestens weniger als 0,5 mV Restwelligkeit, 0,3mV Ausgangsspannung erfordert einen Gleichstrom mit mindestens weniger als 0,03 mV Restwelligkeit)
  • einzig der letzte Kondensator des Netzteils ist wirklich klangbestimmend

Schaut man jetzt aber in so eine TubeBox rein, dann findet sich dort ein kleiner Längsregler zur Spannungsstabilisierung, welcher wegen der minderwertigen Qualität der normalen Steckernetzteile nötig ist, und der darin befindliche Kondensator ist das eigentliche klangbestimmende Element. Den wechselt man durch ein anderes Netzteil aber gar nicht. Insofern  ...

Jetzt sagt da natürlich Jemand, dass er dennoch eine Veränderung wahrnimmt. Da bleiben eigentlich auch nur zwei Möglichkeiten. Der Akku liefert nun an den Längsregler zur Spannungsstabilisierung bereits eine konstante Ausgangsspannung, so dass der Längsregler quasi weniger zu tun hat, was aber eher für eine schlechte Dimensionierung des Längsreglers und nicht für einen Vorteil des Akkus sprechen würde. Oder die Kombi aus Steckernetzteil und kleinem Längsregler im Gerät erreichte die oben dargestellte Mindestanforderung (10-mal kleinere Restwelligkeit als die Ausgangsspannung des Tonabnehmers) auch bereits nicht.
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#15
(25.03.23, 12:29)Jan schrieb: Das ist in etwa auch meine Meinung.

Wenn jemand ein "Schweinegeld" für ein Teil ausgibt, so ist es in erster Linie mal dessen Sache.
Als Erklärung dafür wären: "Weil ich es kann", "Weil ich es so will", "Weil es mir so gefällt" absolut OK.
Aber warum muss es immer gleich besser klingen? Wenn es anders klingt, ist dies oft schon kaum zu begründen, aber es ist auch immer gleich besser.

Röhrenverstärker sind bei irgendwie vergleichbarem Aufwand immer schlechter als Transistoren. Moderne Verstärker sind auch den Transistoren meist deutlich überlegen.
Aber Röhren werden zu Fantasiepreisen gehandelt, deshalb müssen sie natürlich besser klingen. Als Ausrede kommt dann oft: Ich höre es ja.

Wenn mir jemand, der schon deutlich überm MHD ist so etwas sagt, steigt mein Blutdruck.

"Mir gefällt es so" ist hingegen das wahre Totschlagargument. Da macht es dann auch nichts, wenn derjenige halb Taub ist. (Evtl. sind dann Röhren wirklich von Vorteil, da man ja auch sieht wenn sie an sind. Big Grin )

Nur durch Einsatz eines Röhrenverstärkers konnte ich meine Frau überhaupt davon überzeugen, einen Verstärker ins Wohnzimmer zu stellen. Hier gab der Deko Effekt den Ausschlag. Eigentlich hat er nur Nachteile. Keine Klangregelung, keinen Balance Regler, keinen Kopfhörerausgang und über den Stromverbrauch schweige ich lieber, aber ich liebe ihn.
Viele Grüße Christian
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#16
(25.03.23, 11:30)höanix schrieb: Wenn ich z.B. bei Naim-Geräten lese das sie erst mit dem zusätzlichen Netzteil richtig gut klingen ist das für mich ein Grund sowas nicht zu kaufen.
Denn das würde ja bedeuten das die Geräte ohne Zusatzkosten (-geräte) Fehlkonstruktionen sind. Angel

Hmm, eigentlich gibt es keinen Hersteller bei dem dieses Thema noch transparenter aufgesetzt worden wäre. Jeder der mal bei einem Naim-Händler das Thema erklärt bekommen hat, hat das auch auf Anhieb verstanden.  Big Grin

Erstens ist es nicht so, dass eine Naim-Vorstufe unbedingt ein NAPS, HiCap oder SuperCap benötigen würde oder ohne eine Fehlkonstruktion darstellten. Im Gegenteil: Die Endstufe stellt natürlich die benötigten 24V für die Treibersektion der Endstufe selbst zur Verfügung und kann diese 24V auch einer Vorstufe anbieten. Hier auf NAPS, HiCap oder SuperCap zu setzen hat aber zweitens auch folgende technisch zudem eindeutig begründbaren Vorteile:

- NAPS, HiCap und SuperCap stellen eine separate geregelte Ausgangsspannung zur Verfügung, womit die Line- und ggf. auch Phonostufe in dem Vorverstärker von der Eingangsstufe des Endverstärkers abgekoppelt werden. Sowas machen andere Hersteller ebenfalls und separieren die Spannungs- und/oder Stromquellen der verschiedenen Verstärkerstufen voneinander. Das erhöht messbar die Kanaltrennung, Fremdspannungsabstand und Auflösung.
- wandert diese separierte Spanungs- und/ oder Stromquelle noch dazu in ein externes Gehäuse erhöht sich die Kanaltrennung, Fremdspannungsabstand nochmals um gut 30% ohne weiteres designtechnisches Zutun.

Es gibt aber noch weitere gute Argumente an NAIM nicht vorbei zu gehen. Ich gebe nur ein paar Blitzlichter: Das Massekonzept, das Schaltungskonzept, kontrolliert gefertigte und immer qualitätsgesicherte Transistoren, fast lebenslangen Support, Nachvollziehbarkeit jeder erfolgten Wartung, Preisstabilität und zu guter Letzt: der Klang ist vollkommen unpräzentiös und sehr gut. Chapeau, was da Julian Vereker mit seinen Mannen produzierte und noch heute produziert. Das Ganze startete ursprünglich als Studiotechnik für zu Hause und ist es bis heute im Kern auch geblieben.

P.S.: Und deren Werbung war mal richtig sensationell

           
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#17
Habe mich eben mal einwenig mit dem Albs Steckernetzteil beschäftigt.
Dabei ist mir aufgefallen,das nicht beschrieben ob AC oder DC Ausgangsspannung.
Zudem gehen 3 Kabel ab
+ 15V - 15V und COM
Müsste also DC sein,
ABER
Was ist COM ?? Masse??
   
Gruß Rolf Wink





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#18
Doch das ist ganz klar beschrieben +15 und -15V sagen eindeutig dass da nur Gleichstrom rauskommt  Wink  Sonst wäre da ~ 15V für Wechselspannung aufgedruckt

Und ja, Com ist Masse
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#19
Gab es eigentlich mal irgendwo einen Referenzentwurf, der mit -15 V und +15 V oder -18 V und +18 V gearbeitet hat?
Das sieht man ja sehr oft bei PhonoPres.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies auf so etwas zurückzuführen ist. Heute ist das natürlich wurscht. Da reicht auch ein 5 V Handylader
Gruß

Jan


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#20
(25.03.23, 15:57)Jan schrieb: Gab es eigentlich mal irgendwo einen Referenzentwurf, der mit -15 V und +15 V oder -18 V und +18 V gearbeitet hat?

Zu Zeiten, als man noch diskret mit Transistoren gebaut hat, hatte die Mehrzahl der Schaltungen sicherlich keine symmetrische Spannungsversorgung sondern nur Single Rail. Die alte Musical Fidelity XLP und XLPs hatten z.B. + 12 V, die Paradise von Monsieur Walther startete bei +9V und ging dann in ihren weiteren Inkarnationen über +18V rauf bis +48V. 

Ich glaube aber, dass hier eher die breite Verfügbarkeit von Festspannungsreglern (z.B. µA78L12, µA78L15, L7818 bzw. deren Komplementäre für den negativen Spannungsrail µA79L12, µA79L15, L7918) den Ausschlag gegeben hat, denn sowohl bei Transistoren als auch bei OPAmps ist das dann nur noch eine Frage des eingestellten Arbeitspunktes und damit quasi eines Widerstandes.

Dann sind heute viele Phonos mit OPAmp ja nur noch "eine Abschrift" aus den Datenblättern und Applikationsvorschlägen.
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