Plattenspieler Gewicht, Stabilizer
#1
Moin,
benutzt eigentlich einer von Euch n Plattentellergewicht/Stabilizer?
Ich finde die optisch ja teilweise sehr schick. Habe aber die Befürchtung, dass
ich hiermit den Teufel mit dem Beelzebub austreiben würde.
Sprich, langfristiger Lagerschaden, Rumpeln, etc.  Huh 
Eure Meinung dazu?

Würde optisch gut zu meinem 320er (Bildquelle:Wikipedia) passen:
   
Ein gutes Hobby will gepflegt sein!
Grüße von
Tom (früher Vinyl Tom)
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#2
Vor langer Zeit hatten wir bereits einen ähnlichen Thread, in dem ich meine Meinung umfassend geschieben habe.
Ich zitiere mich da mal selber:

Die zusätzliche Masse solcher Gewichte, die ohnehin nie zentrisch liegen sollte, belastet jedes Tellerlager und
führt ebenfalls wegen genau dieser zentrischen Anordnung keinesfalls zu einem besseren Masseträgheitsmoment,
nur weil das Schwungrad massereicher ist.

Das zentrierte Ausüben von Druck auf die Platte wirkt sich bei leichtem Vinyl sogar negativ auf den Rand aus,
der den Kontakt zur Matte verlieren kann. Das Argument mag man je nach Dreher durch den Einsatz eines
Outer-Rings in Frage stellen, dieser fällt aber ebenfalls in die Kategorie der Zaubermittelchen.
Ein mittig angeordnetes Gewicht kann jedenfalls keinen Einfluss auf Unebenheiten im mittleren und äußeren
Bereich einer Schallplatte nehmen, auch wenn die Werbung dies verspricht.

Die meisten Plattengewichte werden sicherlich der Optik wegen eingesetzt.
Eine nahezu gewichtslose Plattenklemme erfüllt den Zweck in der Regel besser
und kostet weniger Geld.

Besonders bei Subchassis-Spielern ist jedes zusätzliche Gewicht zu vermeiden, es sei denn, das
Subchassis wird entsprechend justiert.
Gruß
Michael
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#3
Moin auch, Tom...

Nicht so viele Gedanken machen...wenn es Dir gefällt, dann benutze eins...Lagerschaden, Rumpeln...? 
Ich nutze die Gewichte nun schon seit Jahren und nix passiert - ausser, dass mir ein Gewicht letztens beim Aufheben durch meine Dusseligkeit aus der Hand rutschte und mir den halben Plattenspieler zerschlagen hat...
DAS ist beim Plattengewicht m.M.n. die einzige Gefahr... Angry Angry Angry fuck fuck...
Das einzige Glück dabei war noch, dass Platte und Nadel nix mitbekommen haben... Angry Angry Angry
LG Carsten



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#4
Mein Kumpel ist Dreher, also kein Plattenspieler sondern ein Echter.  Big Grin

Der hat mir dies Gewicht gebaut. Ich benutze es aber sehr selten. Bisher eigentlich nur bei ein paar Singles die extrem wellig sind.

   

Ich habe auch noch eine Plattenklemme aus dem 3D-Drucker die ist zwar hässlich funktioniert aber auch sehr gut.


Über das Gewicht mache ich mir keine Gedanken. Der Plattenteller eines Technics SL 1210 MK II wiegt ca. 1,5 kg.

Plus Vollgummi Slipmat die bestimmt auch 150 gr. wiegt. plus irgendwelche Sonder-LPs mit 200gr. kann der Plattenspieler alles ab.

Aber die 350gr des Gewichtes nicht ?

Wenn ein DJ mit einem 1210er scratcht wird er bestimmt auch einen Druck auf die Lager ausüben. Das Ganze sogar punktuell und nicht zentriert.

Dies haben die 1210er bisher auch überlebt.  Cool
Gruss Jürgen

Ein Tag ohne Musik ist wie Currywurst ohne Pommes. Kann man essen, macht aber keinen Spaß.  Cool
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#5
(14.04.23, 10:04)Spitzenwitz schrieb: Vor langer Zeit hatten wir bereits einen ähnlichen Thread, in dem ich meine Meinung umfassend geschieben habe.
Ich zitiere mich da mal selber:

Die zusätzliche Masse solcher Gewichte, die ohnehin nie zentrisch liegen sollte, belastet jedes Tellerlager und
führt ebenfalls wegen genau dieser zentrischen Anordnung keinesfalls zu einem besseren Masseträgheitsmoment,
nur weil das Schwungrad massereicher ist.

Ich hatte mich da sehr bereits ähnlich geäußert. Ein Plattengewicht beeinflusst wegen der dem Plattenteller zugefügten Unwucht immer den Gleichlauf negativ. Es fehlt danach an Räumlichkeit, Plastizität und Tiefe. Dafür erscheint es direkter und mehr Bass zu haben, aber das sind genau die negativen Auswirkungen durch diese Unwucht.

Ein ordentlich ausgeführtes Axiallager dagegen wird sich von Gewichten bis 500 gr. nicht sonderlich beeindrucken lassen. Wenn man aber seinen Thorens mit gefaktem Hartmetall-Lagerspiegel kaputtgetunt hat, dann hat man anschließend irgendwann Späne im Lager und das Gerät endlich vollständig zerstört. Gleiches gilt für alle Tuning-Maßnahmen, welche durchgeführt wurden, weil eine kleine Vertiefung im axialen Lagerspiegel angeblich sowas von böse ist, werden den selben Zerstörungstod erleiden, wenn mit einem Zusatzgewicht beaufschlagt.

Plattenpucks und -gewichte sind also keine gute Idee. Plattenklemmen sollte man nur dann einsetzen, wenn man mit verwellten Platten zu kämpfen hat und da gibt es leider auch eigentlich nur eine Einzige, die das Problem wirklich löst und das wäre jene von SOTA. Die DS-250 von Audiocraft kann man so umbauen (Rohrdichtung über Tellerachse bzw. zwischen Schallplatte und Plattenteller und an der Außenkante der Klemme einen Papierring aus 200gr. Papier aufkleben), dass sie den Zweck ( damit die Schallplatte leicht konvex geschüsselt auf dem Plattenteller zum Liegen kommt und die Verwellung quasi rausgedrückt wird) ebenfalls erfüllt und den Gleichlauf nicht zu sehr bzw. auch nicht mehr als die SOTA stört.
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#6
Wie ein gedrehtes Plattengewicht, welches von der Plattentellerachse absolut zentrisch auf dem Plattenteller fixiert wird, zu einer Unwucht des sich drehenden Gesamtsystems führen soll, erschließt sich mir leider absolut nicht. 
Ich dachte bisher, physikalische Zusammenhänge recht gut durchschauen zu können, aber hier scheine ich an meine Grenzen zu stoßen...

Ebenso halte ich das "Abheben des Plattenrandes" durch den Druck eines zentrisch wirkenden Gewichtes, welches sicherlich meistens keine 500g Eigengewicht erreicht, für unrealistisch - besonders, wenn man sich den Querschnitt einer Schallplatte vor Augen führt, welcher IMMER am Label am dicksten ist, während die Rille einer planen Platte niemals aufliegt, da (oft) die Einlaufrille zusätzlich wieder verdickt ist, um der Nadel in die richtige Richtung zu verhelfen.  
Zudem müsste dieses Gewicht der Platte mit ihrem gesamten Gefüge erstmal soviel Kraft entgegensetzen, um sie dazu zu bringen, sich durch Streckung des Plattenäusseren Materials aufzuwölben - bei Vinyl ohne Hitzeeinwirkung technisch überhaupt nicht möglich.  

Ich bitte um Aufklärung...
LG Carsten



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#7
Ich benutze folgendes der Optik wegen Wink Big Grin 
   
Gruß Rolf Wink





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#8
(14.04.23, 11:47)WBC schrieb: Wie ein gedrehtes Plattengewicht, welches von der Plattentellerachse absolut zentrisch auf dem Plattenteller fixiert wird, zu einer Unwucht des sich drehenden Gesamtsystems führen soll, erschließt sich mir leider absolut nicht. 

Weil Du bereits auf jeder Drehbank Fertigungstoleranzen und damit eine "systemimmanente" Unwucht hast. Würde so ein Plattengewicht 1000€ kosten könnte man entsprechende Rüstzeiten einkalkulieren um eine Unwucht kleiner 1/100 mm zu erreichen. Bei Preisen im Bereich von €100 liegst Du bei einer Außermittigkeit von mind. 1/10 bis 1 mm.
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#9
Habe die Frage mal an den Zerspanungsmechaniker Meister weiter geleitet mit der Bitte die Präzision seines Werkes zu definieren und ggf. zu Unwuchten Stellung zu beziehen.  Cool


Zu deiner technischen Frage kann ich eigentlich wenig sagen, weil man bei 33 oder 45 Umdrehungen/min erst mal schauen müsste, inwiefern es dort überhaupt zu einer dynamischen Unwucht kommt. 
Ja es wird immer eine kleine Unwucht geben aber ob wir dort im Gramm oder in Milligramm Bereich sind das kann ich nicht sagen das müsste man ausrechnen.
Ich kann dir nur sagen, dass deine Bohrung ungefähr 5/100 Luft hat und somit maximal sage ich mal 4/100 aus der Mitte sein kann. Das ist eine Veltins Toleranz von Abweichung im Rundlauf plus -2/100. 
Jetzt müsstest du über irgendwelche dynamischen Wucht Gesetze ausrechnen d.h. wegen des Gewichtes und dann schauen inwiefern sich das auswirkt und immer dran denken. Nur die eine Seite ist das Gewicht ja außer Mitte heißt das ist ja 3-5/100 von der stärke des Materials, also von in Durchmesser im Außendurchmesser, das müsste man nur berücksichtigen der Rest es ja mit gegen Wucht.
Gruss Jürgen

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#10
(14.04.23, 11:47)WBC schrieb: Ebenso halte ich das "Abheben des Plattenrandes" durch den Druck eines zentrisch wirkenden Gewichtes, welches sicherlich meistens keine 500g Eigengewicht erreicht, für unrealistisch - besonders, wenn man sich den Querschnitt einer Schallplatte vor Augen führt, welcher IMMER am Label am dicksten ist, während die Rille einer planen Platte niemals aufliegt, da (oft) die Einlaufrille zusätzlich wieder verdickt ist, um der Nadel in die richtige Richtung zu verhelfen.

Daher schrieb ich ja:

(14.04.23, 10:04)Spitzenwitz schrieb: Das zentrierte Ausüben von Druck auf die Platte wirkt sich bei leichtem Vinyl sogar negativ auf den Rand aus,
der den Kontakt zur Matte verlieren kann.

Das ist natürlich nicht die Regel, es gibt aber genug, meist ältere Pressungen aus weniger hoch entwickelten Ländern,
die sehr dünn und "wabbelig" daherkommen. Ich habe davon einige Exemlare....
Gruß
Michael
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