Welche Plattenspielermarken reizen mich am wenigsten?

[RHK]

Wenn man an die Physik denkt, das Gehirn einschaltet und anstatt mit Augen sondern mit den Ohren hört, kommt man sicherlich an sein Ziel. 
Wenn man das alles ausser Acht lässt und auf Optik und Testberichte.... Sich festbeißt, kann das ganze etwas länger dauern und viel Geld kosten 

[Lenni]

Ich denke dass es hier hauptsächlich um Vorlieben geht.
Da kann ich natürlich nur für mich sprechen, aber ich würde wohl keinen Unterschied zwischen den genannten Herstellern heraushören.

[Darkstar]

Ich vermute ebenfalls, dass ich, eine normale Funktion vorausgesetzt, bei gleichen Tonabnehmern keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Plattenspielern hören würde.

Demnach sind meine Vorlieben rein optischer und haptischer Natur und mit teils irrationalen Vorurteilen behaftet.

Die Kriterien werden in etwa in dieser Reihenfolge gewichtet:

1.  Bei mir muss ein Plattenspieler zwingend direkt angetrieben sein und einen S-Tonarm besitzen. Alles Andere hat bei mir zunächst sowieso kein Bleiberecht bzw. kommt mir gar nicht erst ins Haus. Dies ist ein Ausschlusskriterium. Tschüß Dual und Thorens. 

2. Optik, was mir optisch gefällt, bekommt zumindest einmal eine Chance. Bei mir ist der Plattenspieler auch Dekoobjekt. Hässliche Entlein mag ich nicht haben und wenn sie technisch noch so gut sein mögen.

3. Haptik, Es muss sich alles irgendwie wertig anfühlen. Je weniger Plastik und je schwerer, desto besser. Aus diesem Grund fallen auch die Yamaha Dreher, die ich optisch eigentlich sehr schön finde, bei mir durch.

4. Last but not least, erwarte ich ein Mindestmaß an technischem Komfort. Ich möchte die Drehzahl per Tastendruck ändern können und nicht erst irgendwelche Riemen ummontieren. Ein Gegengewicht sollte zum Einstellen eine Skala haben, die Drehzahl würde ich gerne optisch direkt kontrollieren können und ein funktionierender Tonarmlift ist absolute Pflicht. Sämtliche Designbrettchendreher der heutigen Einsteigerklasse kann ich einfach nicht ernstnehmen. Auf Halb- und Vollautomatik kann ich jedoch gerne zu Gunsten der Optik auch mal verzichten.

Aus diesen Gründen habe ich gegen Dual, Thorens und Yamaha gevoted.

[Lenni]

@Darkstar:
Sehr schön zusammengefasst, viele der Argumente passen genau so auch bei mir. 

Natürlich merke ich bei mir selber dass meine Stimmen teilweise nicht 100% logisch vergeben worden sind.
So habe ich z. B. gegen Thorens gestimmt obwohl mein TD 150 mk2 definitiv ein Dreher mit Bleiberecht ist.
(schon alleine damit ich hier einen Vertreter der 60er Jahre stehen habe.) 

Bei Yamaha hatte ich mir einen Yp-D10 ersteigert. Ich dachte, sieht nett aus und bei einem Gewicht von 16kg wird der wohl auch sehr ordentlich verarbeitet sein. 
Was ich ehrlich sagen muß, ich war kurz davor den Tonarm zu behalten, denn der gefiel mir richtig gut. 
Aber schon alleine dieses klacken am Ende der Platte war für mich ein No go. 
Und als ich denn gemerkt habe, warum das Teil so verdammt schwer ist, da wusste ich, er darf gehen. 
Im Inneren waren einfach nur endlos viele Spanplatten übereinander geleimt. 

Bei Dual habe ich lange überlegt ebenfalls ein Kreuz zu machen, habe mich dann jedoch dagegen entschieden. 
Kein anderer Hersteller baute in der Zeit Vollautomaten, die in der Dual Preisklasse nur annähernd an die technischen Daten der großen Duals heran reichten.

[Spitzenwitz]

Ich vermute ebenfalls, dass ich, eine normale Funktion vorausgesetzt, bei gleichen Tonabnehmern keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Plattenspielern hören würde.

Das sehe ich bei gleichen Voraussetzungen auch so.

Da ich sehr auf reduzierte Optik stehe und ich mich mit dem Design einiger Brettchenspieler durchaus identifizieren kann,
habe ich ein paar Modelle ausprobiert. Natürlich war ich nicht überrascht, dass keines davon ein Bleiberecht bekam.
Besonders der Rega RP1 hat mich nachhaltig traumatisiert.

Ich habe keine speziellen Präferenzen, gefallen sollte mir aber jeder Dreher, der bei mir bleibt.
Der optische Erhaltungszustand muss mindestes einer 2 im Schulnotensystem entsprechen, den Anspruch habe ich.
Ich denke, meine Bilder geben das auch stets wieder.
SUV Zargen, Kunststoffgehäuse, abnorme Formen und Farben sowie Bohrinseln reizen mich überhaupt nicht.

Riementriebler sind bei mir bevorzugt, andere Antriebsarten schließe ich deswegen aber nicht aus.
Lediglich Vollautomaten lasse ich in der Regel stehen.

Was mir nicht dauerhaft ins Haus kommt sind Geräte, die nach 40 und mehr Jahren haufenweise bekannte Schwachstellen haben,
bzw. Teile verbaut haben, die im Falle eines Defekts nirgendwo mehr aufzutreiben sind.
Auch als sehr serviceunfreundlich bekannte Dreher lasse ich meistens stehen.

[Jan]

Bei mir sieht das wirklich ganz anders aus.

Gesetzt sind bei mir z.B. 2 Duals: Ein Eisenschwein und ein 1219. Neuere Duals reizen mich aber nur wenig.
Thorens hatte ich noch nie und brauche ich auch nicht.
Über die Denons hört man auch nicht viel gutes, also sind sie auch raus, es gibt ja alternativen.

Einen Riemenantrieb wird auf Dauer keiner der Dreher hier haben.
Optik ist wichtig, aber auch technische Eigenschaften und besonderheiten.

Ein B&O wird sicher noch kommen, dafür aber evtl. kein Yamaha

Halbautomaten wird es wohl nur in seltenen Einzelfällen geben (z.B. mein Saba PSP 910), der Rest wird aus Vollautomaten bestehen. Ohne Automatik wird nichts bleiben. Halbautomat bedeutet aber auch, dass der Arm wieder aufgeräumt wird. Ein einfacher Lift mit Endabschaltung ist Mist.

Für bestehende Laufwerke neue Zargen zu bauen ist immer eine Option, wenn man dadurch etwas aufwerten kann. Original muss es nicht sein, wenn es auch besser geht.

[gelöschter_User]

Ich vermute ebenfalls, dass ich, eine normale Funktion vorausgesetzt, bei gleichen Tonabnehmern keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Plattenspielern hören würde.

Wir haben 2008 bei unserem Schall & Rauch in München quasi den Gegenbeweis angetreten.   Es gab eine Büroetage für aus allein, einen internationalen Teilnehmerkreis bei Mensch und Maschinen und ein ausgeklügeltes SetUp mit Aufstellbasen, mehreren Schick 12" Tonarmen und mehreren Supex SDX-1000 Tonabnehmern. Da wurden also Laufwerke und Plattenspieler mit gleichen Tonarmen und Tonabnehmern ohne Umbaumaßahmen miteinander verglichen und bewertet. Und ja, man kann Unterschiede zwischen den Motoreinheiten/ Plattenspieleranrieben heraushören. Das könnt Ihr bei einem der Teilnehmer ebenfalls nachlesen

https://www.theaudioeagle.com/columns/sc..._2008.html

[Jan]

Unterschiede raushören ist leicht, besonders im direkten Vergleich.
Die Unterschiede aber vernünftig zu bewerten, klappt schon längst nicht mehr so gut. Wenn man dann erstmal ne ganze Plattenseite gehört hat, hat man sich zum Teil auch wieder auf das neue Gerät eingeschossen und wenn man dann wechselt, ist es wieder anders. Aber was ist da wirklich besser?
Ich höre noch halbwegs ordentlich, aber ich traue mir das nicht zu.

[Lenni]

Wenn man ganz ehrlich ist, man kann die Dreher nicht verglichen. 
Welches System würde schon gleich klingen, an einem Ulm Tonarm verglichen mit einem Technics Tonarm? Keines!
Dafür gibt es ja Messwerte.

[Darkstar]

@Rolf: Ich glaube Dir sofort, dass man das kann, ich kann es mit meinen Ohren definitiv nicht mehr.