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Leider kommen wir hier um eine gewisse Grundsatzdiskussion nicht herum.
Wenn ich nun aktiv Lautsprecher und einen ordentlichen DSP habe, dann brauche ich nicht viel diskutieren. Dann steht das Setup und ich muss "nur noch" die Umsetzung möchlichst gut bewrkstelligen.
Ich bin jedoch, ähnlich wie Rolf und Jan im Selbstbau unterwegs. Hier stellen sich ganz andere, grundsätzliche Fragen.
Praktisch jeder gekaufte Aktivlautsprecher hat sinnvollerweise eine Frequenzweiche eingebaut. Der Lautsprecher sollte ja plug and play sein.
Wenn ich die Sache jedoch selber in die Hand nehme, dann stelle ich recht schnell fest, es gibt DSPs die auch als Weiche arbeiten können.
Warum sollte ich also eine Weiche im Lautsprecher einsetzen. Die kürzeste Verbindung zweier Punkte ist immer eine Gerade.
Wie gesagt, jeder hier im Forum hat bereits Lautsprecher im Einsatz.
Wenn es nun um eine Neuanschaffung, oder einen Neubau geht, dann kommt erstmal die Frage, wie realisiere ich das ganze denn überhaupt.
Auch ich spiele mit dem Gedanken, mal mit DSP zu experimentieren.
Wenn ich nicht so sehr den Röhrenverstärker "lieben" würde, dann hätte ich schon längst gebastelt.
Ich würde übrigens meine Lautsprecher behalten.
Der Plan wäre, die Weiche zu übergehen und die Lautsprecher direkt an die Endstufen anzuschließen.
Da ich lediglich 2 Wege Lautsprecher habe, wäre diese Umsetzung recht einfach.
Zwischen Vorstufe und Endstufen kommt ein DSP, der zugleich als Frequenzweiche fungiert.
Nun kann ich am Hörplatz messen und erhalte eine "möglichst" Lineare Abstimmung.
Und natürlich kann ich noch weitere Profile, bzw. Abstimmungen anlegen.
Dieser Weg wäre in meinen Augen der technisch sauberste.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.
gelöschter_User
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(07.01.24, 14:25)Lenni schrieb: Wenn ich die Sache jedoch selber in die Hand nehme, dann stelle ich recht schnell fest, es gibt DSPs die auch als Weiche arbeiten können.
Ich glaub´ zwar nicht dass das eine Grundsatzdiskussion ist, weiß aber was Du meinst.
Also: Wenn dann gleich richtig wäre und ist mein Motto
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• Lenni
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Bei zwei Wegen ist es ja auch fast egal, wo die Endstufen liegen.
Dann hat man 4 Adern von zwei Endstufen (pro Seite) zu den Boxen. Bei 3 oder mehr Wegen wird das aber dann langsam lästig. Darum aktive Boxen mit den Verstärkern in der Box.
Wenn ich die gleichen Boxen auch noch mit Weiche betreiben will, brauche ich einen Umschalter in der Box und dazu dann noch ein weiteres Kabel.
Das werden dann schon recht viele Strippen. Bei einer Aktivbox hat man ein RCA-Kabel zur Box und eine Netzleitung zur nächsten Steckdose. Der Umschalter kann dann auch sehr viel kleiner ausfallen, da man damit dann ein oder mehrere Relais für den eigentlichen Schaltvorgang ansteuern kann. Strom am Verstärker und das/die Relais ziehen an und schalten dabei die Weiche und den passiven Eingang weg. Strom weg und die Relais fallen wieder ab.
Für die Röhrenfreunde gibt es in China so Fake-Röhren mit LEDs drin. Die kloppt man dann in eine Kiste und kann sogar noch bestimmen in welcher Farbe die Röhren leuchten sollen
Gruß
Jan
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(07.01.24, 14:42)Jan schrieb: Für die Röhrenfreunde gibt es in China so Fake-Röhren mit LEDs drin. Die kloppt man dann in eine Kiste und kann sogar noch bestimmen in welcher Farbe die Röhren leuchten sollen
Das ist ja wie kochen mit Fondor :-)
Der Vorteil wäre hier, man kann praktisch jede 2 Wege Box nehmen. Die bauliche Veränderung kann jederzeit wieder rückgebaut werden. Das ganze Setup wäre dann Teil der Anlage und nicht der Lautsprecher. Aber mit der Kabelmenge hast Du vollkommen Recht. Vor allen müsste man bei 4 Wege Systemem dann auch 4 Endstufen irgendwo stapeln.
Für mich, das gebe ich auch gerne zu, ist hier der Weg das Ziel, dieser Weg sollte für mich möglichst "schön" aussehen. Es heißt nicht das andere Wege nicht zum gleichen Ziel führen würden.
Mei Ziel wäre es, nur Bauteile, oder Technik, einzusetzen, die auch wirklich gebraucht wird/werden.
Praktisch jeder Lautsprecher hat einen Filter, der Töne unterhalb von 20, oder 30 Hz wegfiltert. Wenn ich jedoch einen Filter im Verstärker habe, wird dieses Bauteil in der Box niemals Verwendung finden.
Oder, der Lautsprecher ist ja meistens, oder eigentlich immer, im freien Feld abgestimmt.
Meist werden die Hochtöner dort etwas "eingebremst", da sonst der Bass nicht mehr mitkommt.
Oftmals, wenn nicht immer, muss ich dann im Raum jedoch den Bass einbremsen, bzw. die Hochtöner wieder anheben.
Klar funktioniert das, aber hier erfolgt halt ein Schritt, der praktisch total überflüssig ist.
Darum geht es mir. Aber natürlich bin ich da auch etwas bekloppt.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.
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• Jan
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Die Module sind wirklich sehr kompakt.
Zur Not passen die auch in kleine Regalboxen
Aber man hat dann natürlich zwei weitere Kabel, die man aus der Box führen muss. Also so absolut minimalinvasiv ist das am Ende dann doch nicht. Es ist aber ein lösbares Problem.
Gruß
Jan
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07.01.24, 19:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.01.24, 19:09 von wgh52.)
Falls interessant könnte ich zur Aktivierung von Fertigboxen mit DSP-Weiche und externen Endstufen beitragen:
Ich hatte B&W Nautilus 804 (erste Serie), an denen ich per Halb- uns später Vollaktivierung meine ersten DSP-Wechenaktivierungen mit einer Sony SRP-F300 durchführte. Je drei SP-996 Monoblöcke waren hinter den Boxen aufgestellt, die 4mm² LS Kabel von den Chassisanschlüssen (gelötet) bis zu den Endstufen (mit Klemmbananas) in je einem Stück (ca. 0,75...1m lang) durchverbunden. Die Weiche stand bei der Anlage, was zu jeder Box drei Kabel bedeutete (Kabelkanal an der Fußleiste entlang ). Die drei Monos hatten übrigens auch noch je ein Netzkabel...
Noch eines zur Studio-DSP-Weiche: Sie läuft mit 24Bit/96kHz, hat digitalen und symmetrischen analogen Eingang sowie symmetrische 3-Weg Analogausgänge. Als VV lief bei mir damals ein E-307 und speiste mit dem Pre-Out den Weichen AD Wandler. Es mag überraschen, aber das funktionierte mit Anschluss- und Pegeladaption hervorragend!
Will sagen: Es gibt je nach Konzept durchaus Kompromisse zu akzeptieren Nach einigen Jahren des Hörens mit diesem Aufwand war mir das dann zu viel Gerätegeraffel und ich wollte komplette, kompakte Aktivlautsprecher ohne viele Kabel.
Es kamen dann B&M BM-8 und (geerbte) AFB Omega, die ich per DEQX DSP auf Pegellinearität (1,5m reflektionsarm gemessen, FIR), Gruppenlaufzeitkonstanz (ab ca. 300Hz, 1,5m reflektionsarm gemessen, FIR, Sprungantwort), Raum (Messung Hörplatz bis ca. 200Hz, mit IIR Modenfiltern) und Geschmack (IIR PEQ Filter, ab 700Hz konstant leicht abfallend) abstimmte.
Beide beschriebenen Projekte ergaben Boxenabstimmungen die ich mit recht großem Genuß hörte, die aber mit der "Allgemeinabstimmung", sozusagen also der "ab Werk" kaum noch etwas gemein hatten. Erstmal war die Tonalität meinem Geschmack angepasst und besonders die räumliche Bühnendarstellung in Breite und Tiefe gewann immens, der Klang löste "komplett" sich von den Boxen, sie waren akustisch vom Hörplatz aus (etwas abhängig von der Aufnahme ) so gut wie "nicht ortbar".
Aus diesen Erfahrungen ergibt sich meine Bevorzugung von DSP-Aktivlautsprechern.
Grüße,
Winfried
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Hallo Winfried,
Danke für Deinen Bericht. Da sind wir beide auf einer Linie.
Bisher höre ich bei mir komplett analog.
Bühnendarstellung und auch die Ortbarkeit der Lautsprecher, sind zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Das ist auch der Grund, warum sich bei mir immer wieder etwas verändert hat, aber die Lautsprecher habe ich nie abgetastet.
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08.01.24, 1:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.01.24, 1:11 von wgh52.)
Lenni,
zwei meiner Motive hab ich vergessen zu nennen:
Unbändige Neugier, technischer Spieltrieb und Experimentierdrang.
Zu wenig Geld was richtig high-endiges zu kaufen
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
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• Jan
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Da bin ich doch komplett dabei
Gruß
Jan
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Interessante Diskussion.
Ich habe meine Spendor 75/1A mit diesen Modulen ausgerüstet:
[Bild: https://cdn.webshopapp.com/shops/188510/...aerker.jpg]
[Bild: https://cdn.webshopapp.com/shops/188510/...aerker.jpg]
Damit stehen an den guten alten Spendor alle Möglichkeiten der Modifikation offen. Ich bin nur nicht dazu gekommen mich intensiver damit auseinanderzusetzen da ich die Tieftöner für eine Reparatur brauchte und ich bis heute nicht dazu gekommen bin die dafür eingetauschten Tieftöner mit neuen Sicken zu versehen
Aber grundsätzlich klang das schonmal sehr schön mit einer Luxkit A-505 und auch mit einer Matisse Vostufe. Ist halt nur etwas ungewohnt kein LS-Kabel zu verlegen sondern Netzwerkkabel und Sym oder Asym-Kabel. Dafür sind dem Spieltrieb mit dem passenden Messmikrofon und REW keine Grenzen gesetzt. Ich hatte auch im AAA mal einen Thread dazu geschrieben.
Lange Tage und angenehme Nächte
Sascha
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• Lenni
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