Original Zustand immer beibehalten?
#1
Bei diesem Thema wird es wohl sehr viele verschiedene Ansichten geben. Mich interessiert wie Ihr die Sache seht.
Müssen für Euch die Geräte immer im Originalzustand sein?
Für mich kommt es komplett darauf an. Bei recht seltenen, großen Geräten, wie z.B. mein PL 70 II, erhalte ich gerne den perfekten Originalzustand. 
Bei Massenware sehe ich dies jedoch teilweise etwas anders. 
So finde ich es super dass @RHK bei seinen unzähligen Technics Sl 1700 die, mal ganz ehrilch, hässliche Originalfarbe durch einen schönen Lack ersetzt hat. 
Diese Geräte wird man auch in 10 Jahren noch im Originalzustand zu vernünftigen Preisen finden. Also warum nicht einen Eyecatcher bauen?
Oder bei den Unzähligen Dual Subchassis Drehern. Für Dual war die Zarge lediglich Mittel zum Zweck. Die originalen Zargen sind wirklich nicht toll und billigste Bauart.
Warum nicht die guten Geräte in ein schönes Gehaüse verpfanzen? Man kann doch die originale Zarge behalten, dann wäre es wieder rückbaubar.
Noch einfacher wird die Entscheidung für mich bei den wirklich großen Geräten. Diese Laufwerke kamen meist ohne Zarge auf den Markt, wie z.B. ein Technics SP 10. 
Erst eine ganze Weile späte lieferte Technics optional auch Zargen.
Wie gesagt, das waren alles Geräte für den Rundfunk, dort standen diese immer in eigenen, angepassten Zargen. Hier habe ich überhaupt kein Problem damit ein Denon Laufwerk in eine Victor Zarge zu basteln, oder die Zarge direkt selber zu bauen. 

Natürlich ist es vollkommen klar, im Originalzustand lässt sich fast jedes Gerät besser verkaufen. 

Bim mal gespannt auf Eure Meinungen.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#2
Bei der Frage bin ich ganz deiner Meinung. Wirklich seltene Geräte sollten wenn möglich im Originalzustand erhalten werden. Alles andere kann für mich auch verschönert werden. Die Dual Plattenspieler schreien förmlich danach und sind gleichzeitig ideal dafür geeignet.
Grüße Jörg 

Gehört wird mit Technics 1200 GR, Saba PSP 248 und National Panasonic  SG5090
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#3
So sehe ich das auch. Es waren halt Hersteller technischer Geräte und keine Tischlereien. 
An der Zarge/dem Gehäuse konnte am meisten eingespart werden. 
Natürlich baut JEDER Schreiner deutlich bessere Zargen. Die kosten dann natürlich auch deutlich mehr. Das hätte damals den Dreher unverkäuflich gemacht. 
Aber das ist ja heute kein Grund immer auf in Nussbaum furnierte Spanplatte gucken zu müssen.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#4
Das ist ein spannendes Thema, ja, aber.  Big Grin

Ich habe über die Jahre so einige Zargen gebaut und auch so Einiges an Tuning "verbrochen". Letztendlich aber kam dann irgendwann die Erkenntnis, dass man mit Tuning idR etwas aufsitzt und mit dem Original besser fährt. OK, das gilt natürlich nur dann, wenn das Gerät im Originalzustand schon eine gewisse Qualität erreicht. Einen Technics SP-10 MK2a oder MKIII, einen Pioneer/ Exclusive PL-70 oder gar P-10 tunen zu wollen führt also eher in den Wald als zu Erfolg; bei einem LP12 oder Garrard 401 muss man bereits sehr genau wissen, was man tut. 

Das übliche Thorens-Tuning ist dagegen eher ein Verschlimmbessern bis kaputt-tunen, vor Allem dann, wenn da den Tipps aus aaanderen Foren und von JOEL gefolgt wurde. Findet sich in Verkaufsanzeigen das Wort JOEL sollte man das Gerät somit gedanklich sofort streichen und stehen lassen. Damit hat man nachher nur Ärger, eigentlich einen kapitalen Lager-Defekt und einen Vorbesitzer, der der festen Überzeugung ist, dass das nicht nur so sein muss sondern nach seiner zerstörerischen Arbeit auch noch besser funktionieren würde als vorher. Arme Irre.  Cool

Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich bei ToTL-Geräten den Zargenselbstbau eher ersparen kann. Diese Dreher funktionieren mit den Originalzargen immer noch am Besten und erreichen idR auch nur so Ihre technische Spezifikation, derer wegen man sie sich gekauft hat. Wobei natürlich und solange es rückbaubar ist, alles erlaubt ist was gefällt.

Auch wenn es an das Eingemachte und das elektronische Herz geht, dann sind die meisten Tuningversuche nicht nur Geldverschwendung sondern ufern mitunter gar soweit aus, dass es gefährlich wird. Da ist der Hinweis, dass die meisten getunten Geräte von Stümpern bearbeitet wurden sogar dann eher sekundär. Für Bauteile gibt es immer ein technisch passendes Substitut und das findet man nicht im HiFi-Shop oder in Kondensatoren-Boutiquen sondern immer nur von namhaften Herstellern und bei Elektronikgroßhändlern wie Buerklin, TME, Reichelt, Conrad, Pollin und Co.. Es macht auch keinen Unterschied ob der Elko nun von ELNA, Nichicon oder Frako stammt; solange er nicht aus der billigsten chinesischen Fabrik (z.B. Yanwa) gepurzelt ist. Gleiches gilt für Widerstände und Spulen und wenn dann zählt hier antimagnetisch und nicht-induktiv vor jedem Markennamen oder noch so sehr gehypten Materialmix. 

Derart gewartete Elektronik ist auch nach der Wartung für mich wieder im Originalzustand. Getunte Elektronik nennt sich bei mir einfach nur defekt bzw. überholungsbedürftig bis wenn´s ganz großartiges Tuning ist dann einfach nur kaputt.  Big Grin

Wenn da Gehäuse umlackiert werden, dann geht das für mich grundsätzlich auch in Ordnung und sofern das mit Beschriftung wie beim Original passiert ist das dann für mich auch noch nahe dem Original bzw. ja auch wieder rückrüstbar.
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#5
Da kann ich mich nur anschließen. Seltene hochwertige Geräte, die eher nicht den Weg zu mir finden werden, würde ich möglichst original belassen. Ansonsten was gefällt, wenn es den Klang nicht negativ beeinflußt.
Die alten Broadcastdreher werden mit einer individuellen Zarge meist ja auch erst wohnzimmertauglich. Mit den Studiounterbauten wärs ja so, als wenn ich mir einen der üblichen verdächtigen Bohrtürme ins Zimmer stellen würde........no way...
Individualisieren ist auch wichtig fürs eigene Hörerlebnis. Man hat etwas Einzigartiges, ev. selbst geschaffen. Da hat man gleich noch ein anderes Verhältnis zur Harware. Sollte sich aber klar darüber sein, dass man bei einem Verkauf dann ev. gewisse Abstriche machen muß, wenn man nicht den Einen findet, der das Gerät genau so haben möchte.
Mein Micro ist ja auch nicht mehr im Auslieferzustand, aber dafür genau so, wie ich ihn haben möchte. Und wenn man lieber Zebrano-oder Wurzelholz mag als das serienmäßige Kirschholz-oder Nußbaumfurnier, spricht meines Erachtens nicht gegen ein paar Stunden in der Werkstatt.

Mmmmhhhh, muß doch jetzt echt mal gucken, was JOEL da so verbrochen hat. Hab mal wieder keinen Schimmer....
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#6
Ich sehe das so wie Lenny, wobei ich Folie einfach nicht schön finde und deshalb lieber ein Furnier verwende. Ist doch haptisch und optisch ein riesen Unterschied und wertet den Player auf. Egal ob original oder nicht.
Das Gleiche finde ich auch bei Verstärkern, Radios und Receivern.
LG
Ingolf
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#7
(19.12.23, 13:55)S. Custom schrieb: Ich sehe das so wie Lenny, wobei ich Folie einfach nicht schön finde und deshalb lieber ein Furnier verwende. Ist doch haptisch und optisch ein riesen Unterschied und wertet den Player auf. Egal ob original oder nicht.
Das Gleiche finde ich auch bei Verstärkern, Radios und Receivern.

th_up So isses....
Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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#8
(19.12.23, 13:55)S. Custom schrieb: Ich sehe das so wie Lenny, wobei ich Folie einfach nicht schön finde und deshalb lieber ein Furnier verwende. Ist doch haptisch und optisch ein riesen Unterschied und wertet den Player auf. Egal ob original oder nicht.
Das Gleiche finde ich auch bei Verstärkern, Radios und Receivern.

Ich habe mich ja auch von Dir überzeugen lassen und habe meinen Selbstbau nicht foliert sondern lackiert. 
Wenn man komischer Denon kommt, dann kann es gut sein dass ich mich mal ans furnieren mache.. 
Mal sehen wie gut ich das hinbekomme.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#9
Raritäten lässt man original.
Bei anderen Geräten kommt es drauf an. Entweder man verändert sie so, dass es komplett rückbaubar ist, oder man nimmt Geräte von denen es genug gibt. Man kann aber Geräte einfach verbessern.

Beispiele:
Bei meiner A77 habe ich eine Instrumentenbeleuchtung nachgerüstet. 
[Bild: https://plattenspieler-forum.de/gallery/...07_31.jpeg]
Diese hat eine eigene kleine Platine, die an vorhandenen Befestigungspunkten angebracht wird.
   
Bringt ein Plus an Funktion und ist zu 100% Rückbaubar.
Das defekte Zählwerk habe ich durch ein digitales ersetzt. Hierfür bräuchte man ein neues Zählwerk für den Rückbau.
Die Poweranzeuge wurde gegen eine mit LED ausgetauscht. Lässt sich einfach durch den Einsatz eines "Telefon-Birnchens" wieder rückbauen.

Bei einem Rotel-Receiver hatte ich die 9 Pilotlämpchen durch ein LED-Band ersetzt, welches ich innen auf den Reflektor geklebt hatte. Pilotlämpchen sind konstruktiver Mist. Die gibt es nicht in gut. Die haben Laufzeiten zwischen fünf und zweihundert Stunden. Es waren also praktisch immer welche kaputt. Vermutlich wird der Kleber auf Dauer den Reflektor an den Klebestellen blind machen und ein Rückbau wäre durch den Kleber auch mit Arbeit verbunden, aber die LEDs werden vermutlich länger halten als der Rest von dem Gerät. Von außen war es nicht erkennbar.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
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#10
(19.12.23, 14:02)Lenni schrieb: Wenn man komischer Denon kommt, dann kann es gut sein dass ich mich mal ans furnieren mache.. 
Mal sehen wie gut ich das hinbekomme.

Als ich das erste Mal LS furniert habe, hätte sich ein Schreiner schlapp gelacht. Ich stand dann aber vorm fertigen Werk und fühlte mich wie Tom Hanks auf seiner einsamen Insel, als er das erste Mal Feuer gemacht hat.

Beste Grüße
Ralf

Ich will immer glänzen, obwohl ich keinen Schimmer habe..... Sad .....(abgewandelt von Heinz Erhard)
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