Denon DP80 Taskforce
#1
Ich habe mir ja gleich zwei Denon DP80 Baustellen abgeschafft um einen absolut perfekten daraus zu bekommen.
Paket 1: DP80 mittlerer optischer Zustand, Schrott Zarge, super Tonarm (AT 1501 mk3)
Paket 2: DP 80, perfekter Zustand, passende, wenn auch hässliche Zarge (DK 300), Tonarm DN 307 ist schon bei @Darkstar.
Bisher habe ich alle meine Dreher, soweit möglich, selber hergerichtet. Diesen hier möchte ich absolut perfekt haben, also habe ich eine Spezialeinheit ins Leben gerufen.
So ein Tonarm ist Mechanik, darin bin ich Recht gut, also habe ich den Tonarm komplett revidiert..
Löten und die Elektronik, wer kann das besser als der Michael? Also durfte Michael das Laufwerk revidieren.
Und dann brauchte ich noch einen Furniermeister. Hierzu hat sich dann der Ingolf bereiterklärt.
Ach übrigens, so sah es zu Beginn aus:
   
   
   

Heute bin ich mit dem Tonarm fertig geworden, der jetzt so aussieht:
   
   
   
   

Die Haube werde ich die Tage polieren..

Vielleicht haben Michael und Ingolf ja auch ein paar Bilder..
P.S. ich bin Euch so dankbar..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
[-] Die folgenden 16 users Gefällt Lenni's post:
  • hopfen, DUAL Tom, Balkes60, low_fi, S. Custom, rowo, Feierabendsegler, tschuklo, Oldschool, RO55, Adler 23, RHK, Tornadone, Darkstar, Jan, HighEndVerweigerer
Zitieren Return to top
#2
Zunächst öffnete ich das optisch besser erhaltene Gerät...

Wie unschwer zu erkennen ist, wird die eingeklebte Schaumstoffeinlage zwischen der Motorlagerbrücke und dem Gehäuseboden mit den Jahren bröselig.
Das Zeug finden wir im ganzen Gerät....

   

   


Wirklich gewundert hat mich der Zustand der verbauten Marken-Kondensatoren von Nippon Chemi-Con, die ausnahmslos
neben der Toleranz lagen. Ein 4,7µF mit einer Spannungsfestigkeit von 250V (hat kein Mensch, musste ich bestellen) zeigte sich
mit gewölbtem Deckel und bereits gerissenem Kunststoffmantel.

   


Ich habe ausnahmslos alle Kondensatoren getauscht, was den Ausbau der drei Platinen bedeutete, die aber alle pechschwarze Steckkontakte
hatten, die ich so gleich reinigen konnte.

   


Alles andere war in Ordnung, leider flackert die Lampe für das Stroboskop, diese ist leicht zu tauschen, wenn man sie aufgetrieben hat.

Im zweiten Exemplar ist die Schaumstoffeinlage noch bröseliger und es wurden schon einige Komponenten ausgetauscht.
Es wurde aber vernünftig gearbeitet, nichts verbastelt. Die Lampe flackert ebenfalls.
Dieses Gerät würde Lenni gerne in gute Hände geben.
Es bietet ebenfalls eine gute Basis für eine Revision.

   
Gruß
Michael
[-] Die folgenden 11 users Gefällt Spitzenwitz's post:
  • Jan, DUAL Tom, Tornadone, S. Custom, Balkes60, low_fi, Oldschool, HighEndVerweigerer, Lenni, RHK, rowo
Zitieren Return to top
#3
Lenni hat die Zarge zu mir gesendet und das Paket war riesig und echt schwer. Dort war die Zarge und Tonarmbrettchen eingepackt. Die Zarge muss ich demnächst mal wiegen. Sowas schweres als Zarge hatte ich noch nie.
Massiv aus Buchen-Multiplex! 
Sechs gerade Seiten, nichts schräg (also keine Vorrichtungen zum verleimen bauen) sollte also kein Hexenwerk sein.

Ganz so kompliziert wie bei Michael ist es bei mir Gott sei Dank nicht! Da muss ich mal wieder meinen Hut ziehen und meinen Respekt ausdrücken. th_up Platinen und Schaltpläne sind für mich "Böhmische Dörfer".

Habe diese Woche mal ein wenig an der Zarge gearbeitet und als erstes die Gewindehülsen entfernt an denen der Deckel befestigt wird. Einfach eine lange Schraube hinein drehen und die Hülse kommt fast von ganz alleine heraus.
Natürlich muss die Position Aller Löcher genau festgehalten werden, denn später mit den Scharnieren so "ungefähr" die richtige Position zu finden klappt nicht immer und ist Pfusch. Auch das DENON Schild wird mit Stiften in  zwei Löcher geschoben. Das sollte dann auch wieder die richtige Position haben. Einfach ein Kreppband auf die Stelle kleben und die Löcher anzeichnen, bzw. durchdrücken. Als Referenz immer die Kanten nehmen und "oben, unten und links rechts aufs Krepp schreiben, sonst ist das nach ein paar Wochen schwierig die richtige Stelle zu finden!
Dann ging es schon ans Schleifen... Oh man, der Lack wurde wie ein Kaugummi.  Sick Mit 60-er Körnung war es am besten, aber man muss aufpassen das man keine "Dellen" hineinschleift. Also auch wenn der Materialabtrag recht gering ist, den Schleifer immer schön flächig aufsetzen und nicht über die Kante des Papiers schleifen. Dann wird auch alles eben. Der alte Lack stinkt und macht trotz Absaugung richtig viel Staub in der Werkstatt. Da ich nicht weiß was damals für ein Lack verwendet wurde, schleife ich mit einen Maske. Die Lunge wird es danken!
Es kommt unter dem deckenden braunen Lack ein einfaches Buchen Multiplex zum Vorschein. War also die richtige Entscheidung mit einem Furnier.
Lenni hat sich auch schon eins ausgesucht. Dazu aber später mehr.

   
Diese Hülsen müssen raus!

   
Das genaue Anzeichnen ist wichtig damit später alles an der gleichen Stelle sitzt!

   
Die abgeschliffene Zarge.

   
Das ist von der Farbe übrig. Der Rest schwebte durch die ganze Werkstatt.  Undecided
LG
Ingolf
[-] Die folgenden 12 users Gefällt S. Custom's post:
  • Balkes60, hopfen, Jan, DUAL Tom, Oldschool, tschuklo, HighEndVerweigerer, Spitzenwitz, Lenni, EoA, rowo, Tornadone
Zitieren Return to top
#4
Arbeitsschutz ist wichtig th_up 

   
Grüße
Robert

Wer gute Gräben gräbt, kriegt eine größere Schaufel.
[-] Die folgenden 4 users Gefällt rowo's post:
  • Jan, Tornadone, S. Custom, Lenni
Zitieren Return to top
#5
Da die Tonarmbrettchen auch furniert werden, muss auch dort die Farbe runter. Leider ist dort eine umlaufende Kante die nach dem schleifen immer noch stehen bleibt. Die muss auf jeden Fall weg, sonst klappt das nicht mit dem Furnier.
Das kann man aber nicht von Hand schleifen, das würde niemals gerade werden. Deshalb muss das auf dem großen Bandschleifer gemacht werden. Bilder davon folgen.
Aber, die Kante hat genau 1 mm. Das muss natürlich später wieder die gleiche Höhe haben, auch um mit der Zarge Plan zu sein. Dazu wird das Brettchen auch von unten Furniert um die Höhe genau anzupassen.

   
Bis zu dieser Kante muss herunter geschliffen werden.
LG
Ingolf
[-] Die folgenden 7 users Gefällt S. Custom's post:
  • rowo, Jan, tschuklo, HighEndVerweigerer, Darkstar, Lenni, Tornadone
Zitieren Return to top
#6
Was Ihr für eine Arbeit mit mir habt, ich bin Euch so dankbar.. ich hoffe dass ich das wieder gut machen kann..
P.S. Bei dem Denon Lack ist eine Maske wohl angebracht, keine Ahnung was die da für eine Pampe als Farbe verwendet haben, aber den blauen Engel gab es damals noch nicht.. 
Ich hatte auch den Eindruck dass die Farbe irgendwie niemals vollkommen trocken wird. 
Bei beiden Zargen klebten sowohl die Armbasen, wie auch die Tonarme an sich, im Lack fest .
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
[-] Die folgenden 3 users Gefällt Lenni's post:
  • Jan, S. Custom, Tornadone
Zitieren Return to top
#7
(10.02.24, 11:34)Lenni schrieb: P.S. Bei dem Denon Lack ist eine Maske wohl angebracht, keine Ahnung was die da für eine Pampe als Farbe verwendet haben, aber den blauen Engel gab es damals noch nicht.. 

Doch, den gab es zu dieser Zeit tatsächlich schon, der Japaner wird ihn aber nicht gekannt haben Wink
Gruß
Michael
[-] Die folgenden 3 users Gefällt Spitzenwitz's post:
  • Jan, S. Custom, Lenni
Zitieren Return to top
#8
(10.02.24, 10:46)S. Custom schrieb: Massiv aus Buchen-Multiplex! 
Oh man, der Lack wurde wie ein Kaugummi.  Sick 

Die Zarge ist aus sog. Panzerholz, deshalb die Härte und das Gewicht. Buche fließt in Normalzustand, hat aber die höchste Dichte unter den üblichen Hölzern und in dünnen Scheiben richtig getrocknet, kreuzweise geschichtet und mit dem richtigen Harz oder Klebstoff verpresst, wird das nicht nur hart sondern auch steif, verliert die Fließeigenschaft und akustisch fast tot.  

Der Lack ist mWn - und ich besitze zwei DK-300 - sowas wie ein japan. Urushi-Lack - also eine Harz-basierte Klarlackform, der fein geriebene Farbpigmente zugegeben werden und welche eher lasurartig in ganz vielen Schichten aufgetragen wird und eine eher harte, und angeblich widerstandsfähige Oberfläche ergibt.
[-] Die folgenden 2 users Gefällt Guest's post:
  • S. Custom, Lenni
Zitieren Return to top
#9
(10.02.24, 11:49)Don_Camillo schrieb:
(10.02.24, 10:46)S. Custom schrieb: Massiv aus Buchen-Multiplex! 
Oh man, der Lack wurde wie ein Kaugummi.  Sick 

Der Lack ist mWn - und ich besitze zwei DK-300 - sowas wie ein japan. Urushi-Lack - also eine Harz-basierte Klarlackform, der fein geriebene Farbpigmente zugegeben werden und welche eher lasurartig in ganz vielen Schichten aufgetragen wird und eine eher harte, und angeblich widerstandsfähige Oberfläche ergibt.


Das kann gut sein.. 
Nur leider funktioniert das anscheinend nicht mit schönen Farbtönen  Big Grin
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
[-] Die folgenden 1 user Gefällt Lenni's post:
  • Spitzenwitz
Zitieren Return to top
#10
(10.02.24, 11:56)Lenni schrieb: Nur leider funktioniert das anscheinend nicht mit schönen Farbtönen  Big Grin

Was hast Du gegen Bordeauxrot? Im Glas schmeckt es doch auch Big Grin
[-] Die folgenden 3 users Gefällt Guest's post:
  • rowo, Lenni, Spitzenwitz
Zitieren Return to top


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste