E = mc² - Gewicht und Verschleiß
#1
... das ist eine alte Frage und in den Achtzigern wurden Tonabnehmer mit sehr geringem Auflagegewicht eingeführt. Das Argument war immer, dass damit der Schallplatten- und der Nadel verschleiß reduziert werden würde. Aber stimmt das überhaupt?

Ich trage für Euch ein paar Artikel zusammen und versuche den Sukus jedes Artikels verständlich zu machen:

1. D. A. Barlow, "Groove deformation in gramophone records", 1958 und in der Wireless World 1964 wiederveröffentlicht

Das war damals noch Rundnadel-Ära und es wurden hohe Auflagekräfte gefahren. "Pflügt" die Rundnadel durch die Berg- und Talbahn der Rille, varriert nach Barlow die Auflagekraft wenn ursprünglich auf etwa 2 bis 3 Gramm eingestellt effektiv zwischen 2,5 und 3,5 Gramm und resultiert an der Rillenflanke mit einem Flächendruck auf das PVC und die Rille zwischen 12 und 50 mg. Würde die Rille durchgehend eine 90 Grad Kontur aufweisen, dann läge der Stresspunkt ab dem es Beschädigungen der Rille geben würde bei 64 mg. Da es aber keine Rille mit konstanter 90 Grad V-Form gibt, tritt also unweigerlich Verschleiß an den Rillenflanken ein. Die Rille verbreitert sich quasi mit jedem Abspielvorgang und wird breiter als die ursprünglichen 25µm, was dann dazu führt, dass die Nadel tiefer in die Rille eintaucht; das führt zu einer weiteren und auch schnelleren Schädigung der oberen Rillenflanken und einem Anstieg an Abtastverzerrungen.
[-] Die folgenden 5 users Gefällt Guest's post:
  • S. Custom, tschuklo, Tornadone, Lenni, RHK
Zitieren Return to top
#2
Die Überlegung ist ja eigentlich eine ganz einfache: Wenn ich mit weniger druck durch die Rille kratze, ist der Verschleiß auch geringer. Das klappt ja grundsätzlich mal bei jeder beliebigen Form.
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
[-] Die folgenden 3 users Gefällt Jan's post:
  • Oldschool, WBC, RHK
Zitieren Return to top
#3
Die schärfe eines Schlifs,macht natürlich auch viel aus
Gruß Rolf Wink





Zitieren Return to top
#4
Klar, eine guter Schliff und vor allem ein gut pollierter Stein tun einiges dazu, aber auch dann würde weniger Anpressdruck zu weniger Verschleiß führen
Gruß

Jan


Hifi ist zu 40% Klang und 40% Optik. Der Rest sind Vorlieben.

Dreher im aktiven Einsatz:
JVC QL-Y55F, SABA PSP 910, Technics SL-1300, Hitachi PS-58

Abzugeben:
Sharp Optonica RP-5100, Luxman PD-284, Sonab OA5, SABA 60L

ToDos:
Dual: 1019, Dual 1219, Revox B795, Sony PS 5550, Technics SL-Q 33
[-] Die folgenden 2 users Gefällt Jan's post:
  • Oldschool, RHK
Zitieren Return to top
#5
Wartet doch bitte mal ab, was die Fachleute da über die zeit verschriftlicht haben.  Wink
[-] Die folgenden 2 users Gefällt Guest's post:
  • S. Custom, rowo
Zitieren Return to top
#6
Jepp, das ist ganz einfache Physik Wink
Gruß Rolf Wink





Zitieren Return to top
#7
(11.02.24, 13:52)RHK schrieb: Jepp, das ist ganz einfache Physik Wink

„einfache Physik“ für mich ein Widerspruch in sich…  Big Grin
Viele Grüße Christian
[-] Die folgenden 9 users Gefällt Darkstar's post:
  • Balkes60, wgh52, S. Custom, HighEndVerweigerer, WBC, low_fi, Oldschool, rowo, Jan
Zitieren Return to top
#8
Rolf,

ja, ein interessantes Thema, aber was hat es mit "E=mc²" (also der Äquivalenz von Masse und Energie) zu tun? (Rhetorische Frage! Ich will off-topic lieber vermeiden...) Big Grin

Wie auch immer... Ich denke mir das so:

Plattenverschleiß wird meines Erachtens nach von Nadelauflagefläche, Auflagedruck, drückendem und gedrückten Material sowie deren Eigenschaften und aus deren Kombination resultierender Reibung beeinflusst. Die "diamantharte" Nadel drückt je nach Nadelauflagefläche und Auflagedruck mehr oder weniger tief ins (relativ weiche) Vinyl, das (hoffentlich) zurückfedert wenn die Platte weitergedreht hat. Dieses "Kratzen" der Nadel in der Rille erzeugt also Materialverformung und Wärme durch die Reibung, wobei auch die Drehgeschwindigkeit ihren Einfluß haben dürfte. Verformung und Wärmewechsel können zum Aufrauhen des weicheren Materials führen, scheinen mir folglich die Schlüssel zu sein: Hohe Auflagekraft bei kleiner Kontaktfläche und 45UPM kann schneller bzw. eher das Vinyl aufrauhen (oder abtragen) als niedrige Auflagekraft bei großer Kontaktfläche und 33UPM. Es müsste also eigentlich einen Grenzwerte der Kombination der o.g. Parameter geben.

Schaun wir mal wie das die Fachleute sehen! Ich bin gespannt!
Grüße,
Winfried
[Aktivlautsprecherfan]
Zitieren Return to top
#9
Die Auflagekraft wird sogar relativ unwichtig sein. 
Ich erzeuge ja nun definitv Energie durch die links/rechts Bewegungen der Nadel. 
Es wird also auf die Compliance und die effektiv Bewegte Masse ankommen.
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
Zitieren Return to top
#10
(11.02.24, 13:52)Don_Camillo schrieb: Wartet doch bitte mal ab, was die Fachleute da über die zeit verschriftlicht haben.  Wink

Fachleute, aber das sind doch wir... Big Grin
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
[-] Die folgenden 1 user Gefällt Lenni's post:
  • Tornadone
Zitieren Return to top


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste