Tragbare CD-Player wie Sonys Discman

[darwin]

Ich habe den Denon an die Anlage gestöpselt. Das ist meine Test-CD, eine ordentliche Aufnahme mit Rachminovs 3. Klavierkonzert:

   

Und hier ist der Kleine (auf dem Uher CR 240):
   

Was soll ich sagen? Über den guten Beyerdynamik-Kopfhörer fand ich ihn erstaunlich gut, sehr fein und sauber zeichnend. Davon blieb an der Anlage leider nichts übrig. Das Klangbild ist farblos, flach und nuancenlos. Die Stereobühne geht noch in Ordnung, die Tiefenstaffelung ist aber nur flach. Der Glanz, der vom Klavier ausgeht, fehlt. Auch die Kontrabässe spielen ohne Körper und überhaupt hat man den Eindruck, dass es oben und unten herum fehlt. Er spielt auch um einiges leiser auf (alles über den Line out, wohlgemerkt) als die anderen Geräte der Kette. Selbst das Uher mit seinem DIN-Ausgang (und einem anderen Normpegel!) fällt nicht so stark ab. 

Es ist ja der kleinste Player aus der damaligen Serie. Der nächste hatte schon eine Fernbedienung und möglicherweise ist das daher sogar Modellpolitik, um die Leute dazu zu bewegen, entweder ein stationäres UND ein portables Gerät zu kaufen oder - wenn schon 2 in 1 - dann wenigstens mehr Geld in der Konzernkasse zu lassen. Ob die Rechnung aufgegangen ist, weiß ich nicht. Vielleicht äußern sich damalige Tests dieser Geräteklasse dazu, aber ich habe auf solche Gazetten keinen Zugriff. 

Ein Ersatz für einen stationären CD-Player stellt dieser dicke Denon-Brummer für mich nicht dar. Aus der Sicht von 1991 ist das ein passabel klingendes, portables Gerät, aber kein HiFi-Gerät, dass eine Gefahr für Bausteine der gleichen Preisklasse darstellt (was in meinem Fall unfair ist, weil mein Vergleichsgerät, der CD-903 von Grundig, zur etwa gleichen Zeit das 2,5x gekostet hat…).