Uralt-Systeme, Übergang Mono-Stereo
#1
Hi Alle,

ihr wisst ja dass ich uralten Krempel mag. Deswegen wollte ich hier mal einen Thread starten in dem es um wirklich alte Systeme geht. Also aus der Zeit des Umschwungs von Mono auf Stereo so ca. von 1950 bis in die frühen 60er.
Da gibt es einige tolle Konzepte und vielleicht hat der ein oder andere auch noch was aus der Zeit in der Grabbelkiste liegen was ein genaueres Beäugen verdient.

Ich fang mal mit einem System an welches ich günstig durch Zufall gefgunden habe: General Electrics GE VR II
Mono und nach dem Prinzip "Variable Reluctance" aufgebaut. Eine etwas andere Variante des MI-Prinzips. Entwickelt hat das Teil wohl Peter Pritchard (später ADC). Viele Infos habe ich nur im Lenco-Heaven angelesen und plappere sie nur nach. Aber es gibt einfach kaum verlässliche Quellen.

Ich höre das System sehr gerne mit Schellacks und meine es gibt dafür kaum Besseres.

   

Das System arbeitet sehr direkt, da die Nadel sich direkt über dem Signalerzeugenden Element (Magnetpole) befindet:

   

Der Nadelträger ist drehbar und es ließe sich eine zweite Nadel 180° montieren die man nach bedarf in den "Eingriff" drehen kann. Die alten Headshells von Thorens oder Garrard haben sogar oben ein Loch wo man einen Knopf zur Nadelverstellung montieren konnte. Ich hab nur eine Nadel drin und den Knopf nicht montiert (hab ich nicht da es ein Jukeboxsystem war). Geht natürlich auch so. Die Nadel ist ein Diamant 65 µm von Tonar den es noch heute gibt.

Der Vollständigkeit halber noch das Schachterl:

   

Man beachte: Nur 4g Auflagekraft!! Big Grin 

   

Und hier noch ein volles Schachterl mit 25µm-Safiren eines mir unbekannten Herstellers:

   


Viele Grüße.

Roman
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#2
OK um den Thread ein wenig zu füllen..... und da ich selber keum Systeme aus der Zeit habe hier ein wirkliches Uraltsystem:

Ein RFT TAMS 0249, baugleich mit dem Telefunken TO 1002. Vorkriegsentwicklung. Aber bis ca. 1949 in der DDR bei RFT gebaut.

Das Besondere ist meiner Meinung nach dass es ein Einzelsystem für elektrische Grammophone ist. Normalerweise sind diese zu der Zeit im Tonarm intgegriert und weder austausch- noch ersetzbar.
Das Magnetsystem hat eine Safirnadel die fest eingelötet ist. Die Auflagekraft ist etwa 15g. Eine interessante Zwischenphase der Magnetsysteme zwischen den alten Freischwingern mit 60-80g Auflagekraft und den modernen Systemen mit um die 5g.

Ich konnte da eine ganze Schachtel voll (8 Stck) bekommen, hab sie aber noch nicht probiert. 2 habe ich zur Refinanzierung in der Bucht verkauft, 2 gingen an Andreas von Platten-spieler.de.

Bilder:

   

   

   

   

   

Aber die Teile sind wirklich oll. Gerade hab ich ein olles Garrard TOM-2 ersteigert.... naja ersteigert.... keiner hat mitgeboten.... Shy 

Viele Grüße

Roman
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#3
Jetzt isses da:

Garrard TOM-2, Mono, Magnet, Flipsystem
sauschwer!

Erster Schock. Durchgemessen und geht nicht. Dann zerlegt und es hat nur die rote Leitung einen Wackler. Vielleicht ergänze ich das mal.

Nach dem Auspacken:

   

   

Viele Grüße

Roman
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#4
Sieht alles interessant aus, sowas habe ich aber garantiert in keiner Grabbelkiste rumliegen.
Und da ich auch keine Schellackplatten habe lese ich nur mit. Cool 

Gruß Jörg
Ich bin eigentlich ein ganz Netter, wenn ich Freunde hätte könnten die das sicher bestätigen.
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#5
Ich hatte ganz vergessen das Garrard System mal komplett zerlegt zu zeigen:

   

Echt unglaublich wie viele Einzelteile das sind.

Der Diamant für Microrille (Mono 25µm) ist leider gesplittert. Der Schellacksafir sieht dafür wie neu aus.

Diese ganze Nadelkonstruktion ist auch ein wenig skurril. Es ist ja ein Wendesystem. Aber nur mit einer Spule. Die Nadel ist eher ein Nagel und geht mitten durch die Spule. Das eine Ende (komischerweise die "Nagelseite") trägt den Diamant. Die andere Seite an einem kleinen flachen Cantilever den Safir.

Hier eine neue Nadel die ich gerade bekommen habe:

   

Viele Grüße

Roman
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#6
Toll! Hätte ich mehr Zeit würde ich mich mehr mit uralt Mono Systemen beschäftigen.
Gruß
Jan-Cedric
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#7
Ja, das macht echt Spaß. Bis auf rund 30 Schellacks hab ich nur leider keine passenden Platten...

Heute hab ich wieder zugeschlagen. Diesmal allerdings sogar ein Stereo System. 😉

Viele Grüße

Roman
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#8
Ja, so langsam fängt der Roman an mich mit diesem Thema anzufixen..
Wenn irgendwann meine Denonzargendesignstudie abgeschlossen sein wird, dann werde ich wohl auch mal back to the 50ties gehen..
Manchmal, wenn ich ein bisschen neben mir stehe und gucke, was ich da so mache, muss ich plötzlich grinsen. Und dann lachen wir beide.  Big Grin
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#9
Zitat:dann werde ich wohl auch mal back to the 50ties gehen..

Im Prinzip steht mein Rek O Kut von 1951/52 ja schon in den Startlöchern.  Big Grin Ich brauche noch einen Mono TA mit dem ich meine 50s Jazz Pressungen mal hören möchte. Dann besorge ich mir noch einen alten Ami Entzerrer womit ich auch die damalige "richtige" Entzerrungskurve mal testen kann, das finde ich total Spannend. Ich hab da nur noch keine Ahnung welches TA und Entzerrer man da nimmt. Ich weis das es von Shure so coole Röhrenteile gibt wo man die Entzerrungskurve mit Drehschaltern recht variabel verstellen kann. Aber sowas ist vermutlich sau teuer?!
Gruß
Jan-Cedric
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#10
Dann hast du ja sogar zwei Top-Denons. 🙂

Ich finde wenn man irgendwann das Gefühl hat sich nicht mehr wirklich verbessern zu können und/oder zu wollen kann man auf diese Weise herrlich den Spieltrieb befriedigen.
Was mir wie oben erwähnt tatsächlich noch fehlt sind echt Monoplatten.
Bei den Systemen hört man nämlich recht deutlich dass die einiges mehr können als den stark beschränkten Frequenzgang der Schellacks wieder zu geben.

Viele Grüße

Roman
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