Bias Regler Sony TC-K500

[darwin]

Hallo Joachim,
Michael hat schon hilfreiche Tipps gegeben. Möchtest du noch etwas über die Hintergründe erfahren? Vielleicht hilft dir das, Michaels Tipps einzuordnen?

Mit dem Bias-Regler kannst du die Bandvormagnetisierung anpassen. Du beeinflusst damit auch, wie stark die Höhen auf dem Band aufgezeichnet werden. Klingt eine Aufnahme dumpfer als die Quelle, könntest du mithilfe des Bias-Reglers dafür sorgen, dass die Aufnahme transparenter wird. Dazu müsstest du den Regler tatsächlich in den Minus-Bereich drehen. Andererseits: ist eine Aufnahme zu crisp, könntest du mithilfe des Reglers im Plus-Bereich ebenfalls gegensteuern.

Jetzt könnte man meinen, dass es sinnvoll ist, den Bias-Regler möglichst weit nach links zu drehen - mehr Höhen sind ja immer gut, weil Aufnahmen im Laufe der Zeit vor allem die Höhen verlieren (ich meine damit nach 10-20 Jahren). Und man könnte, wie bei Dolby, durch Höhenanhebung dem Rauschen entgegentreten. Andererseits kann ein Band nicht so gut Höhen aufzeichnen, weil es dort eher zerrt. Deshalb sind Aussteuerungsanzeigen mit einem Filter versehen und zeigen bei hohen Tönen eher einen hohen Pegel an als bei tiefen Tönen. Sie täuschen uns also, um uns vor verzerrten Höhen zu schützen. Ein behutsamer Umgang mit dem Bias-Regler scheint daher angebracht zu sein. Für den Fall, dass du das nicht wusstest: HX Pro hilft bei der Höhenaussteuerung (Headroom Extension) - hat dein Deck einen Hinweis darauf, ist es gewappnet, Höhen mit höheren Pegeln auf das Band zu bannen.

Richtig gut sind Geräte mit 3 Tonköpfen, weil ich bei denen zwischen Quelle (Vorband) und Aufnahme (Hinterband) während der Aufzeichnung hin- und herschalten kann und direkt überprüfen kann, wann ich das Aufnahmeergebnis dem Klang der Quelle möglichst angeglichen habe. Es gibt auch Geräte mit Einmesscomputer, die das automatisieren, was Michael vorgeschlagen hat. Sie nehmen mehrere Testtöne mit unterschiedlichem Bias auf und spielen diese anschließend ab, werten das Ergebnis aus, stellen das Bias entsprechend dem besten Messeergebnis ein und spulen anschließend zurück, so dass man seine Aufnahme starten kann. Das dauert nur 20-30 Sekunden und führt zu optimalen Ergebnissen.