Neue Dreher

[darwin]

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich bisher keinen Klangunterschied hören konnte, den ich auf den Antrieb zurückführen würde oder könnte.

Ich würde ja gerne schreiben, daß Du dann eigentlich froh sein solltest, weil Dir eine Reise mit langem "beschwerlichem" Weg erspart bleiben könnte. 

...

Dann gibt es ganz einfach Musikstücke, welche sich für solche Vergleiche eignen und solche, die für einen Vergleich überhaupt nicht geeignet sind. Multimikrofoniert und mit künstlich am Mischpult erzeugter Räumlichkeit oder nur künstlichen aka elektronischen Instrumenten ist z.B. eher nicht geeignet, klassisch mikrofonierte (Decca-Tree) Klassik wie z.B. Kammermusik oder kleine Jazzbesetzungen dagegen schon. Dire Straits, Vollenweider und Pink Floyd ist z.B. nicht unbedingt die erste Wahl, britische oder holländische Decca SXL WSB der SSB dagegen eine sehr gute - auch jene Aufnahmen aus der Royal Albert Hall von vor 1968 - ebenso echte und frühe Berkenfield Pressungen auf Prestige.

Und es hängt auch viel vom Hörempfinden und dem sonstigen Phonozweig ab, so ist nicht immer unbedingt der Nadelschliff sondern vielmehr dessen Politurgrad und die Justage entscheidend.

Aber wie anfänglich geschrieben: Sei froh, daß Dich die Vergleicheritis noch nicht vollständig erwischt hat. Der Weg wird dann nämlich eher steinig 

Naja, dann höre ich wieder praxisfern, wenn man dafür bestimmte Musik braucht. Ich höre ja Platten normalerweise wegen der Musik und nicht wegen der Technik, mit der ich sie höre.

---

Vermeintlich angenehmerer Klang beruht doch meist auf Klangverfälschungen. Wirklich viel, wird hier immer in den Lautsprechern und im Raum versaut.

Das sehe ich auch so. Ich habe hier in EINEM Raum fünf Anlagen mit fünf verschiedenen Lautsprechern stehen und wähle nach Geschmack bzw. Plattenzustand oder wo ich gerade sitze. Meine "Schreibtischanlage" z.B. hat gar nicht so gute Boxen, was den Bassbereich angeht (CL38 von Dual), aber sehr gute Hochtöner, die erstaunlich gut auflösen und ein super klares Klangbild produzieren. Sie hängen fast optimal und so kann ich das beste herausholen. Obwohl es die Lautsprecher am unteren Klangende sind. 

Meine HS120 von Dual hat ja die nicht abschaltbare "Loudness-Funktion" (wie eigentlich fast alle HS von Dual). Für miese Flohmarktplatten genau richtig. Die Nadel steckt einiges weg (AT91) und das ganze Ding mit den 2-Wege-Dual-Lautsprechern, die im Regal stehen, wie es sich gehört, und die perfekt auf den Hörplatz auf der Couch ausgerichtet sind, klingt erstaunlich "gut", aber natürlich nicht objektiv. Man kann damit sehr gemütlich Musik hören, total gesoundet, aber angenehm. Macht richtig Spaß. Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht gerade wenige viel bessere Anlagen und Boxen gibt, die schlechter klingen - wegen der absolut suboptimalen Aufstellung der Boxen (z.B. bei uns im Wohnzimmer).

[Lenni]

Um es kurz zu machen, Musik klingt immer und überall anders. Im hifi studio ist die gesamte Kette gleich, aber jeder Lautsprecher klingt anderes.
Und jeder kauft am Ende einen anderen Lautsprecher, weil das empfinden subjektiv ist. 
Irgendwo weiter oben hat irgendwer geschrieben “künstliche räumlichkeit“ stereo ist leider immer künstlich. Jede Schallquelle in der Natur ist mono. Dadurch dass wir zwei Ohren haben können wir die Position der Quelle bestimmen. Beim Stereo wird das simuliert. Beide Lautsprecher gleich laut heisst Sänger steht mittig.. Funktioniert nur da aus einer Quelle zwei, in diesem Fall gleich laute, gemacht werden.
Grundsätzlich gibt es nicht die beste Nadel, oder den besten Plattenspieler.. 
Es gibt einige Alben, die es als 2 Seiten und als 4 Seiten Version gibt. Nadel a kommt besser mit der lauteren 4 Seiten Version klar, Nadel b besser mit der 2 Seiten Version. 
Am Ende muss es jeden selbst auf seine Art glücklich machen.. 
Unsere Ohren sind recht schlecht.. Auf jeden Fall im Vergleich zu anderen Tieren. Was unsere Ohren gut können, ist einen großen Dynamikbereich (knapp 130 dB) wahrnehmen. 
Die Platte schafft knapp 60 dB.. (und das auch fast nur auf Testplatten.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe Schallplatte, das ist genau mein Medium, für mich kommt da gar nichts dran. Aber wahrscheinlich mag ich es gerade wegen der Fehler. 

Hätten wir heute die Aufgabe ein Medium zu entwickeln, so würde niemand ernst genommen der sagt. “ich habe eins entwickelt wo das erste Lied der Seite immer hörbar besser klingt als letzte“
Der Flaschenhals ist die Schallplatte an sich...

[Elpi]

Unsere Ohren sind recht schlecht.. Auf jeden Fall im Vergleich zu anderen Tieren.

@Lenni

Ich liebe genau wie Du, Musik von Schallplatten zu hören.
Trotzdem möchte ich nicht zu viel Geld in die "High Tech Liga" investieren, nur damit mein Hund
meine Schallplatten besser hören kann.

Es ist halt immer ein Kompromiss, der schon mit den vorgegebenen Räumlichkeiten beginnt.
Vor meinem Umzug hatte ich einen größeren Wohnraum als hier im Haus.
Als ich meine Anlage dann hier wieder aufgebaut hatte ging dies nicht gerade positiv aus.
Andere verbaute Materialen im Inneren, neue Möbel, kleinere Fenster usw.

Ich habe es dann nach und nach so hinbekommen, dass es mir persönlich wieder vom Klang her gefällt.
Für mich ist einfach nur wichtig, dass ich beim Musik hören zufrieden bin.

Natürlich gibt es immer etwas Besseres.
Davon lebt ja die HiFi - Branche seit ewigen Zeiten.

Viele Grüße
Jürgen

[gelöschter_User]

Jede Schallquelle in der Natur ist mono. Dadurch dass wir zwei Ohren haben können wir die Position der Quelle bestimmen. Beim Stereo wird das simuliert.

Richtig, die Schallquelle ist immer mono - wir haben ja nur einen Mund. Die (menschliche) Wahrnehmung ist aber eigentlich grundsätzlich Stereo, weil wir ja zwei Ohren haben.

Wo willst Du aber mit der Diskussion hin? Wir starteten bei Unterschieden, Meßmethoden und im letzten Beitrag finden wir zwei als Totschlagargument genutzte Argumente "Schallplatte viel zu fehlerbehaftet" und "Ohren schlecht". Ich kann Dir also leider nicht ganz folgen.