Welche Konzerte/ Sinfonien und andere Klassik spielt Ihr Euch vor?
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(25.10.20, 22:40)Spitzenwitz schrieb: Ich muss gestehen, dass alle Versuche einen Zugang zur Klassik zu finden, über Jahre hinweg fehlschlugen.
Egal welche Empfehlung aus welchem Forum, ich habe nicht ein Werk durchhören können.

Vielleicht hilft es dann, wenn Du mit kleinen Werken - also nicht gleich eine 4 Stunden Oper versuchst - beginnst und Dein Ohr so an Klassik gewöhnst. Es kommt allerdings auch ein wenig darauf an, welche Schallplatte Du auf Deinen Teller legst. Alte DGG Tulip von vor 1968 z.B. sind mehrheitlich nicht nach RIAA sondern nach CIRR entzerrt; diese benötigen also eigentlich eine Phonostufe mit umschaltbarer Schneidkennlinie. 

Dann finden sich auf Flohmärkten meist Buchclub-Pressungen und die sind idR und mit ganz wenigen Ausnahmen leider nicht so besonders. Da bleibt dann ernsthaft Vieles im Verborgenen, was man aber auch nur dann feststellen wird, wenn man gegen eine Original-Pressung vergleichen kann. Auch die deutschen Columbia-, RCA-, EMI- oder Decca- Pressungen sind so toll nicht; die landestypischen Originale sind eine ganz andere Hausnummer. Deshalb habe ich bei mir viel durch Erstpressungen aus den Herkunftsländern ersetzt. Die britischen Decca SXL z.B. sind phänomenal, die holländischen Pressungen fast genauso gut und auch bei den spanischen Decca Pressungen gibt es ein paar Lichtblicke.

(26.10.20, 1:54)darwin schrieb: Viele Werke kenne ich, jedoch in anderen Einspielungen. Das meiste an Klassik habe ich auf CD, die dann doch letzten Endes für die anspruchsvolle Musik weniger Störgeräusche produziert.

Ich mag eigentlich keine Re-Issues, weil diese immer klanglich sehr deutlich schlechter als die Originale sind. Bei CD-Re-Issues ist das mitunter ganz ausgeprägt. Zudem mag ich auch keine Multi-mikrofonierten Aufnahmen und damit fallen so gut wie alle Klassik-Neuproduktionen für mich aus. 

Ich liebe dagegen diese ganzheitlichen Ansätze, welche dort früher mit einer Mikrofonierung nach alter Väter Sitte erfolgten. Ich brauche also das Knistern von Papier, die Schritte auf den und das Knarzten der Bühnenbohlen, damit das für mich ein Erlebnis wird. Ich will also nicht die falsche Illusion einer perfekten Musikmaschine sondern das Gefühl dabei gewesen zu sein, mitten im Auditorium zu sitzen und kann mit den angeblichen Imperfektionen (die keine sind) sehr gut leben. Dafür habe ich dann eine Callas, eine Tebaldi, einen Bergonzi, einen Pavarotti im Hörzimmer, die mich auch berühren.

Und eine gewaschene Schallplatte auf gutem und ordentlich justiertem Equipment abgespielt produziert nun wirklich keine Störgeräusche, welche von der Musik, der Interpretation und dem Vortrag sowie dem Erlebnis ablenken würden. Das einmalige kleine Plopp, wenn die Nadel aufsetzt kann ich auch verschmerzen.  Cool

Heute zum Brunch gab es eine Mundart-Oper


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RE: Welche Konzerte/ Sinfonien und andere Klassik spielt Ihr Euch vor? - von gelöschter_User - 26.10.20, 12:31

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