15.04.22, 23:39
Hallo,
hier läuft:
Wie man leicht erkennt, handelt es sich um die Amiga-Version.
Alle Ostblock-Ausgaben (DDR, Yugoslavien) hatten nicht den normalen Stereo-Mix von 1973, sondern den Quadraphonic-Mix von Alan Parsons von 1974.
Das technische Verfahren war SQ.
Hierbei wurden die hinteren Kanäle vermittels Phasenverschiebungen auf die Stereokanäle encodiert, ähnlich dem Dolby-Stereo-Verfahren für Kinofilme der späten 70er und frühen 80er Jahre.
Die Idee war, ein Stereo-kompatibles Quadro-System zu haben, damit sich mit herkömmlichen Platten-Master-Schneidemaschinen (disc cutter lathes) die Master-Disks für die gepressten Schallplatten herstellen ließen.
Und zum anderen sollte sich die Quadro-Platte nach diesem Verfahren problemlos ohne Klangeinbußen auch auf herkömmlichen Stereo-Anlagen abspielen lassen können.
Man sprach bei dieser Technik von Matrix-Quadrophonie.
Um aus der Stereo-Rille wieder 4 Kanäle zu gewinnen, benötigt man einen Quadro-Dekoder.
Der damals ursprünglich in analoger Elektronik aufgebaut war.
Wegen der Matrix-Kodierung ist die Kanaltrennung zwischen rechts und links und vorne und hinten deutlich reduziert, was an den mathematischen Grundlagen des Verfahrens liegt.
Praktisch konnte man leider nur ein paar Dezibel Kanaltrennung erzielen, je nach konkreter Auslegung zwischen 3 bis 12 Dezibel. (Bei einigen der Matrix-Verfahren wurden die 4 Kanäle asymmetrisch behandelt, um die Kanaltrennung zwischen rechts und links (wichtig für den normalen Stereo-Effekt) zu erhöhen auf Kosten der Kanaltrennung zwischen den vorderen und hinteren Kanälen.)
Man kann sich leicht vorstellen, warum die Quadrophonie sich als Flop erwies: Trotz der ganzen doppelten Kosten (zweiter Stereo-Verstärker, 2 weitere Boxen für hinten) war der Effekt insgesamt meist enttäuschend. Außerdem gab es 4 oder 5 verschiedene Verfahren - jeder Plattenkonzern hatte sein eigenes Verfahren. Der Fan hätte also auch mehrere Dekoder kaufen und irgendwie in seine Anlage verkabeln müssen...
Zufällig oder absichtlich wurden alle Ostblock-Pressungen dieses Albums vom SQ-Matrixkodierten Quadro-Produktionsmaster gezogen. Übrigens auch die MC-Kassetten von Amiga.
Wegen der Ähnlichkeit der Quadro-Matrix-Verfahren mit dem Dolby-Stereo-Kinoton (bei Dolby-Stereo hat man links, rechts wie gehabt, den Dialogkanal in der Mitte (Center), sowie einen einzigen rückwärtigen Kanal (Surround), der aber über mehrere Lautsprecher wiedergegeben wurde), ist es möglich, Matrix-Quadro-Platten oder -Kassetten mittels der in praktisch allen AV-Receivern vorhanden Dolby-Prologic-Dekodern zumindest näherungsweise zu dekodieren.
Ich verwende den Dolby Prologic II Music Dekoder mit guten Ergebnissen. Vermutlich ist damit abgehört, der Surround- bzw. Quadro-Effekt sogar noch deutlicher als mit der damaligen nur analogen Elektronik.
Jedenfalls sind die Ostblock-Ausgaben (neben seltenen West-Quadro-Pressungen) die einzigen legalen Möglichkeiten, den Original-Alan-Parsons-Quadro-Mix zu hören.
Über Discogs.com bekommt man die Ost-Pressungen meist für geringes Geld, im Gegensatz zu den West-Quadro-Pressungen, die viel seltener sind.
Und wer den Knacksern und Kratzern auf alten Ost-Platten aus dem Weg gehen will, nimmt die Amiga-Kassetten...
Der Surround-Mix auf SACD oder in der Immersion-Box ist nicht der Original-Alan-Parsons-Mix, sondern ein neuerer Remix von Guthrie.
Grüße
hier läuft:
Wie man leicht erkennt, handelt es sich um die Amiga-Version.
Alle Ostblock-Ausgaben (DDR, Yugoslavien) hatten nicht den normalen Stereo-Mix von 1973, sondern den Quadraphonic-Mix von Alan Parsons von 1974.
Das technische Verfahren war SQ.
Hierbei wurden die hinteren Kanäle vermittels Phasenverschiebungen auf die Stereokanäle encodiert, ähnlich dem Dolby-Stereo-Verfahren für Kinofilme der späten 70er und frühen 80er Jahre.
Die Idee war, ein Stereo-kompatibles Quadro-System zu haben, damit sich mit herkömmlichen Platten-Master-Schneidemaschinen (disc cutter lathes) die Master-Disks für die gepressten Schallplatten herstellen ließen.
Und zum anderen sollte sich die Quadro-Platte nach diesem Verfahren problemlos ohne Klangeinbußen auch auf herkömmlichen Stereo-Anlagen abspielen lassen können.
Man sprach bei dieser Technik von Matrix-Quadrophonie.
Um aus der Stereo-Rille wieder 4 Kanäle zu gewinnen, benötigt man einen Quadro-Dekoder.
Der damals ursprünglich in analoger Elektronik aufgebaut war.
Wegen der Matrix-Kodierung ist die Kanaltrennung zwischen rechts und links und vorne und hinten deutlich reduziert, was an den mathematischen Grundlagen des Verfahrens liegt.
Praktisch konnte man leider nur ein paar Dezibel Kanaltrennung erzielen, je nach konkreter Auslegung zwischen 3 bis 12 Dezibel. (Bei einigen der Matrix-Verfahren wurden die 4 Kanäle asymmetrisch behandelt, um die Kanaltrennung zwischen rechts und links (wichtig für den normalen Stereo-Effekt) zu erhöhen auf Kosten der Kanaltrennung zwischen den vorderen und hinteren Kanälen.)
Man kann sich leicht vorstellen, warum die Quadrophonie sich als Flop erwies: Trotz der ganzen doppelten Kosten (zweiter Stereo-Verstärker, 2 weitere Boxen für hinten) war der Effekt insgesamt meist enttäuschend. Außerdem gab es 4 oder 5 verschiedene Verfahren - jeder Plattenkonzern hatte sein eigenes Verfahren. Der Fan hätte also auch mehrere Dekoder kaufen und irgendwie in seine Anlage verkabeln müssen...
Zufällig oder absichtlich wurden alle Ostblock-Pressungen dieses Albums vom SQ-Matrixkodierten Quadro-Produktionsmaster gezogen. Übrigens auch die MC-Kassetten von Amiga.
Wegen der Ähnlichkeit der Quadro-Matrix-Verfahren mit dem Dolby-Stereo-Kinoton (bei Dolby-Stereo hat man links, rechts wie gehabt, den Dialogkanal in der Mitte (Center), sowie einen einzigen rückwärtigen Kanal (Surround), der aber über mehrere Lautsprecher wiedergegeben wurde), ist es möglich, Matrix-Quadro-Platten oder -Kassetten mittels der in praktisch allen AV-Receivern vorhanden Dolby-Prologic-Dekodern zumindest näherungsweise zu dekodieren.
Ich verwende den Dolby Prologic II Music Dekoder mit guten Ergebnissen. Vermutlich ist damit abgehört, der Surround- bzw. Quadro-Effekt sogar noch deutlicher als mit der damaligen nur analogen Elektronik.
Jedenfalls sind die Ostblock-Ausgaben (neben seltenen West-Quadro-Pressungen) die einzigen legalen Möglichkeiten, den Original-Alan-Parsons-Quadro-Mix zu hören.
Über Discogs.com bekommt man die Ost-Pressungen meist für geringes Geld, im Gegensatz zu den West-Quadro-Pressungen, die viel seltener sind.
Und wer den Knacksern und Kratzern auf alten Ost-Platten aus dem Weg gehen will, nimmt die Amiga-Kassetten...
Der Surround-Mix auf SACD oder in der Immersion-Box ist nicht der Original-Alan-Parsons-Mix, sondern ein neuerer Remix von Guthrie.
Grüße
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